Wege in Österreich

Wiener Alpenbogen: Über den Schneeberg

Diese Wanderung habe ich zum Anlass genommen, um meine bisherigen Schneeberg-Wanderungen ebenfalls auf diesen Blog zu transferieren. Ich werde darauf in meinem Beitrag vielleicht noch Bezug nehmen; ihr findet hier meine 2-Tages-Tour von 2020 und hier einen weiteren Aufstieg im Sommer 2021.

Die Fakten
12,9 km 726 hm 916 hm
Start: Haltestelle Baumgartner (Schneebergbahn)
Ziel: Edelweißhütte

Am Sonntag wollte ich der Hitze in der Stadt entfliehen und kühle Bergluft genießen. Und so beschloss ich, die gebirgigen Abschnitte des Wiener Alpenbogens fortzusetzen. Letzten November war ich über den Miesleitensteig und den Krummbachstein zur Haltestelle Baumgartner gegangen, war dann aber von dort hinunter nach Puchberg gewandert, anstatt weiter dem Wiener Alpenbogen zu folgen. Nun wollte ich den Weg vom Baumgartner wiederaufnehmen. In einer sehr vollen Schneebergbahn fuhr ich bis zur gleichnamigen Haltestelle und stieg dort als einzige gänzlich aus und nicht nur, um während des Aufenthalts rasch Buchteln zu kaufen. Und so machte ich mich an den Aufstieg, während mir die Bahn schon mal vorausfuhr.

Obwohl es hier auf knapp 1400 Metern schon um einiges angenehmer war als in Wien, heizte die Sonne doch ordentlich ein. Der Weg hatte nur wenig Schatten zu bieten und es ging beständig bergauf. Bald konnte ich die Haltestelle Baumgartner weit unter mir sehen.

Auf dem Weg war es erstaunlich ruhig, mir kamen nur ein paar Trailläufer entgegen. Diejenigen, die nicht mit der Bahn auf den Schneeberg fahren, wählen wohl meistens die anspruchsvolleren Steige.

Als ich beim Elisabethkirchlein am Schneebergplateau ankam, war es allerdings mit der Ruhe schnell vorbei.

Für den Weg zum Damböckhaus wählte ich einen mir noch unbekannten Pfad: Hinter dem Berghaus Hochschneeberg ging es auf dem Franz Josef Steig am Hang entlang. Der Weg war richtig schön zu gehen, mit phantastischen Ausblicken.

Auf dem letzten Foto sieht man den Herminensteig, der hier in den Franz Josef Steig einmündet. Das war aber zum Glück nicht mein Weg; für mich ging es nun steil hinauf, ehe ich die letzten paar hundert Meter zum Damböckhaus flach zurücklegte.

Während ich am Franz Josef Steig ganz einsam gewesen war, herrschte beim Damböckhaus wieder ein ziemliches Gewusel. Es gelang mir aber, hier einen ganz kleinen Tisch am Rand zu ergattern und ich legte eine kurze Pause ein. Danach ging es hinauf auf den eigentlichen Gipfel, das Klosterwappen, mit 2076 m der höchste Punkt in Niederösterreich. 2020 hatte ich hier am frühen Morgen den Gipfel ganz alleine für mich gehabt; dieses Mal war einiges los. Daher habe ich auch auf ein Foto vom Gipfelkreuz verzichtet.

Obwohl es an diesem Tag etwas diesig war, war der Ausblick fantastisch. Ich ging über den Bergrücken, wo mir ein herrlich kühler Wind um die Nase wehte, zur Fischerhütte und machte von dort einen Abstecher zum Kaiserstein, wo es erneut tolle Ausblicke gab.

Hier legte ich im Gras nochmal eine Pause ein und bereute es, dass ich keine Übernachtung in der Fischerhütte eingeplant hatte. Wie wundervoll wäre das jetzt gewesen den ganzen Nachmittag hier oben zu bleiben, anstatt wieder hinab in die Hitze zu steigen. Mit Kontaktlinsen sind solche Spontanaktionen aber leider nicht möglich, wenn man nicht entsprechend ausgerüstet ist (sollte ich vielleicht immer sein).

So ging es für mich aber nun über den Schauerstein bergab und auch hier war zunächst relativ viel Betrieb (später verlief es sich). Hier war ich 2021 aufgestiegen und so wusste ich schon, dass mich ein ziemlich steiler Weg erwartete. Auf den Fotos kommt das diesmal gar nicht rüber – 2021 hatte ich die Steigung besser eingefangen. Es war wirklich sehr steil und steinig, daher nahmen die nächsten zwei Kilometer ganz schön viel Zeit in Anspruch.

Mit jedem Meter bergab wurde es wieder wärmer, zumal der Weg ganz in der Sonne verlief. Daher war ich froh, als es schließlich nicht nur flacher, sondern auch ein bisschen schattiger wurde.

Um etwa 16 Uhr erreichte ich schließlich die Edelweißhütte. Von hier hätte ich eigentlich zur Bushaltestelle wandern wollen, aber dann hätte ich den nächsten Bus nicht mehr erreicht und eine ganze Weile warten müssen. Da ich zudem in meinen Bergschuhen immer wieder mal Probleme mit den Zehen habe, erst recht bei steilen Abstiegen, entschied ich mich zur Schonung meiner Füße für den Sessellift, der mich in wenigen Minuten hinunter zur Bushaltestelle brachte.

Der Wiener Alpenbogen geht oben bei der Edelweißhütte weiter – sobald ich ihn fortsetze, muss ich also entweder von der Bushaltestelle hinaufwandern oder nochmal den Sessellift zu Hilfe nehmen.

Fazit: Eine sehr schöne Tour, die allerdings umgekehrt angenehmer zu gehen wäre. In diesem Fall hätte man zudem sowohl beim Auf- als auch Abstieg Schatten. Aber egal in welche Richtung – der Schneeberg lohnt sich immer! An einem schönen Sonntag im Sommer ist natürlich oben einiges los, aber ich hatte doch auch immer wieder ruhige Abschnitte. Wenn man den Menschenmengen entgehen möchte, muss man wohl einen Tag unter der Woche wählen (oder einen mit Schlechtwetter).

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