Wiener Wege

Dämmerungsrunde zur Kammersteiner Hütte

Die Fakten
8,8 km 393 hm 381 hm
Start: Wien Rodaun
Ziel: Perchtoldsdorf

Diese Wanderung hätte ich eigentlich gern mit „Sonnenuntergangsrunde“ betitelt, aber mangels Sonne wurde daraus leider nichts. Auf der Josefswarte bei der Kammersteiner Hütte war ich schon einmal gewesen, als ich die erste Etappe des Wiener Wallfahrerweges gewandert war und ich hatte bereits länger vorgehabt, hier noch einmal zum Sonnenuntergang hinzugehen. Letzte Woche dachte ich, ich hätte einen perfekten Tag dafür gefunden – ich machte mich bei schöner Wolkenstimmung auf den Weg und stieg 45 Minuten später bei fast geschlossener Wolkendecke in Rodaun aus dem Bus. So hatte ich mir das nicht vorgestellt, aber noch hatte ich Hoffnung, dass die Wolken noch einmal aufreißen würden.

Ich folgte zunächst dem Wiener Wallfahrerweg bergauf durch kleine Gassen und fand auf der Perchtoldsdorfer Heide trotz frostiger Temperaturen noch einige Herbstboten.

Zu einer anderen Jahreszeit und bei mehr Licht wären die folgenden Fotos vermutlich schöner, aber ich genoss trotzdem den Ausblick auf Wien und Perchtoldsdorf.

Kurz nach dem Aussichtspunkt „Guglhupf“ ging es durch den Wald bergauf und mit jedem Höhenmeter, den ich zurücklegte, wurde es winterlicher. Die Franz-Ferdinand Schutzhütte hatte an dem Tag trotz heimeliger Außenbeleuchtung geschlossen, wäre aber ohnehin nicht mein Ziel gewesen.

Ich ging daher zügig weiter zur Kammersteiner Hütte und stieg dort auf die Josefswarte. Von dieser dürfte man wirklich einen sehr schönen Sonnenuntergangblick haben, aber davon sah ich leider an diesem Tag nichts.

Ich genoss trotzdem kurz den Ausblick und floh dann vor dem kalten Wind in die Kammersteiner Hütte. Dort war es wohlig warm und es herrschte einiges Kommen und Gehen von Stammgästen. Die Atmosphäre hier war richtig nett, jeder plauderte mit jedem und als ich die Frage des Wirtes, ob ich vor Weihnachten nochmal kommen würde verneinte, bekam ich sogar noch ein kleines Geschenk. Nicht so leicht sich hier wieder loszureißen, aber ich wollte nicht den gesamten Rückweg im Dunkeln zurücklegen, und so machte ich mich bald wieder auf den Weg, zunächst noch im Restlicht, später nur noch im Schein meiner Stirnlampe. Ich folgte einer Forststraße hinunter, da diese in der Dunkelheit einfacher zu finden war als der direktere Fußpfad. Die meiste Zeit hatte ich aber ohnehin bereits die Lichter von Wien und Umgebung vor Augen – Verirren wäre hier also auch in der Dunkelheit unwahrscheinlich.

Als ich Perchtoldsdorf erreichte, machte ich dort noch einen kleinen Abstecher zur Burg und der Pfarrkirche, ehe ich schließlich in den Bus nach Liesing stieg.

Fazit: Nicht ganz die Wanderung, die ich mir vorgestellt hatte, aber auch ohne Sonne und mit sehr gedämpften Farben war es eine nette kleine Runde.

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