Wege in Europa

Sizilianische Impressionen: Ätna

Auch wenn es sich hier nur um eine ganze kurze Wanderung handelt, lohnt sich doch unsere kleine Runde am Ätna dank der grandiosen Blicke für einen eigenen Beitrag.

Die Fakten
2,6 km 173 hm 173 hm
Start und Ziel: Bergstation der Ätna-Seilbahn

Fünf Tage lang konnten wir wetterbedingt in Catania noch nicht einmal ein Fitzelchen vom Ätna sehen. Am Donnerstag, als wir nach Agrigent fuhren, bekamen wir ihn dann aber endlich zu Gesicht und am Freitag, unserem letzten vollen Tag in Catania, ging es schließlich hoch hinauf auf den Vulkan. Ein sehr gemächlicher Bus und eine flottere Seilbahn brachten uns auf knapp 2.500 m Seehöhe, wo uns eisige Temperaturen und ein grandioses Panorama empfingen.

Nachdem wir erste Blicke ins wolkenverhangene Tal und zum Gipfel des Ätna genossen hatten, machten wir uns auf zu einem Krater, den Cratere Piano del Lago o Escriva. Es ging knapp 200 m bergauf zum Rand des Kraters, von dem aus wir weitere schöne Blicke hatten.

Wir gingen am Kraterrand entlang und blieben immer wieder stehen, um Fotos zu machen, auch wenn uns dabei im kalten Wind beinahe die Finger am Smartphone festfroren. Aber der Kontrast zwischen Schnee, dunklem Vulkangestein und blauem Himmel war einfach herrlich.

Als wir den Krater umrundet hatten, folgten wir noch einem kleinen Pfad, der ein Stück in den Krater hinunter führt. Hier trat ein wenig Dampf aus und der Boden war warm, was wir für eine kleine Pause und zum Auftauen unserer Finger nutzten.

Zurück am Kraterrand begegneten wir einer geführten Wandergruppe, die nun ebenfalls den kleinen Pfad hinunterging. Die Ankündigung des Guides „Now we go inside“ klang allerdings sehr viel dramatischer als der Weg dort tatsächlich war.

Auf dem Rückweg machten wir einen Abstecher Richtung Montagnola und hatten noch einmal tolle Ausblicke. Besonders faszinierend waren die Wolken, die vom Wind heraufgetrieben wurden.

Während wir trotz Wolken die ganze Zeit eine perfekte Sicht auf den Gipfel gehabt hatten, zog nun in Windeseile Nebel auf und hüllte den Ätna komplett ein. Da hatten wir mit dem Timing sehr viel Glück gehabt!

Nun, da rund um uns alles in einer weißen Wand verschwand, gingen wir rasch die letzten Meter hinunter zur Seilbahnstation, wo wir uns noch einen Kaffee gönnten. Nach der Seilbahnfahrt hinab ließen wir den Nebel aber schnell wieder hinter uns und konnten aus dem Busfenster noch sehen, wie die Lava hier die Landschaft geformt hat.

Fazit: Eine zwar nur kurze, aber dafür umso beeindruckendere Wanderung. Ein Ausflug auf den Ätna lohnt sich sehr und ist von Catania aus ohne Auto gut machbar, auch wenn die Busfahrt einige Geduld und die Seilbahn einige Euros erfordert. Da dafür die Hin- und Rückfahrt mit dem Bus spottbillig ist, gleicht sich das in Summe aber einigermaßen aus.

An dieser Stelle noch eine Information zum Bus: Dieser ist von der Gesellschaft AST und fährt um 8:15 vom Bahnhofs-Vorplatz in Catania los. Es ist zu empfehlen früher dort zu sein, um noch einen Platz zu bekommen; Tickets gibt es gegenüber der Haltestelle in der Café-Bar „Nafé“. Die Rückfahrt war bereits um 15:30 statt um 16:30, wie eigentlich auf der Website angegeben. Woran das lag, konnten wir nicht herausfinden (ev. Winterfahrplan, da die Seilbahn im November auch schon um 15:45 schließt). Wir wurden über die Abfahrtszeit vom Busfahrer informiert, aber da es auf der Rückfahrt mehr freie Plätze als auf der Hinfahrt gab, hatten das möglicherweise nicht alle mitbekommen. Es sind aber hoffentlich alle wieder vom Ätna runtergekommen. 😉

2 Comments

  • Konstanze

    Wow, was für großartige Fotos und es ist wirklich beeindruckend zu sehen, wie schnell in dem zweiten Video alles zuzieht. Wie schön, dass es für euch mit dem Wetter so gut geklappt hat! Und ich freu mich, dass euch die kalten Finger nicht vom Fotografieren und Filmen abgehalten haben. 🙂

    • Judith

      Ja, da hatten wir echt Glück, dass wir den Gipfel noch mit klarer Sicht hatten, ehe alles zugezogen ist. Es zeigt auch, wie schnell man am Berg ohne jegliche Sicht stehen könnte.

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