Wagramer Runde – Friedensstupa und Schlosspark Grafenegg
Die Fakten
11,5 km 90 hm 90 hm
Start und Ziel: Bahnhof Wagram-Grafenegg
In der aktuellen Jahreszeit sind die Wanderoptionen etwas eingeschränkt, aber zumindest kleinere Runden sind immer wieder möglich. Letzte Woche machte ich mich an einem sonnigen, wenn auch stürmischen Samstag auf den Weg nach Wagram am Wagram. Ich kam zur Mittagszeit dort an und durchquerte zunächst den kleinen Ort.
Auch wenn auf den Bäumen teils noch schönes Herbstlaub war, waren die Weinstöcke, an denen ich danach vorbeiging, leider schon alle kahl. In der Ferne konnte ich bereits mein erstes Ziel, den Friedensstupa Grafenwörth, sehen.
Nach einer halben Stunde erreichte ich schließlich den buddhistischen Stupa, der als Friedensdenkmal und Meditationshaus 2023 eröffnet wurde. Ich habe das markante Gebäude schon mehrmals vom Zug aus gesehen, wenn ich in die Wachau gefahren bin, und wollte es mir schon länger einmal ansehen. Im Inneren ist es sehr schlicht; man kann auch außen auf den Stupa steigen und hat dann einen schönen Blick auf die Umgebung. Aufgrund des eisigen Windes genoss ich den Ausblick allerdings nur kurz.
Danach ging es am Jakobsweg entlang weiter an Feldern und Wiesen entlang, mitunter auch durch lichte Wäldern. Es war ein schöner Weg, aber da mir hier der Wind ungehindert entgegenwehte, war ich trotz Sonne ziemlich erfroren, als ich Etsdorf am Kamp erreichte.
Da kam es mir sehr gelegen, dass es hier ein entzückendes kleines Café, die „Glücklichmacherei“ gab. Ich war zunächst der einzige Gast und konnte mir daher einen Platz direkt neben dem Kamin suchen; später füllte es sich etwas mehr.
Es gab Kaffee und köstlichen hausgemachten Kuchen und so fiel es mir schwer, mich von der wohligen Wärme hier wieder loszureißen. Aber ich hatte noch ein weiteres Ziel auf meiner Liste und wollte gern vor der Dunkelheit zurück zum Bahnhof kommen, daher machte ich mich nach kurzer Pause doch wieder auf den Weg. Es ging nun auf Straßen und an Häusern vorbei, daher war der Weg wenig fotogen, aber dafür konnte ich noch etwas von der spätherbstlichen Fauna einfangen.
Nach insgesamt acht Kilometern erreichte ich schließlich den Schlosspark Grafenegg. Das Schloss selbst kann leider nur im Sommer besichtigt werden, aber ich konnte es immerhin von außen bewundern und durch den Park schlendern. Das Schloss stammt ursprünglich aus dem 15. Jahrhundert, durchlebte aber seither einige Umbauten und wurde zuletzt zwischen 1840 und 1888 im Stil des romantischen Historismus umgestaltet.
An der Straße entlang ging ich schließlich zurück zum Bahnhof, wo ich zwei Minuten vor dem Zug ankam.
Fazit: Die Wege an sich waren bei dieser Wanderung nicht allzu spannend, wobei es im Oktober oder frühen November hier sicher mit dem Wein sehr schöne Farben gäbe. Durch den Stupa und den Schlosspark war es aber eine sehr abwechslungsreiche Tour, bei der es einiges zu sehen gab – und die Glücklichmacherei bot noch dazu eine perfekte Gelegenheit zur Pause im Warmen.