Wege in Europa

Südtiroler Frühlingstour 5: Latsch – Laas

Die Fakten
25,3 km 886 hm 631 hm
Start: Latsch
Ziel: Laas

Heute konnte ich zum ersten Mal seit Sonntag wieder mit leichtem Gepäck wandern, da ich in der aktuellen Unterkunft für zwei Nächte bin. Am Morgen fuhr ich mit der Vinschgerbahn zurück nach Latsch, wo ich gestern meine Etappe beendet hatte und ging durch den Ort jnd durch Apfelplantagen mal auf die andere Talseite.

Trotz schönem Wetter war es noch sehr kalt, etwa 4 Grad. Als ich auf den Neuwaalweg einbog, der in ein Seitental hineinführte und gänzlich im Schatten lag, musste ich sogar Handschuhe anziehen. Von hier hatte ich immer wieder schöne Blicke auf die Burg Obermontani aus dem 13. Jh.

Nach insgesamt etwa eineinhalb Stunden überquerte ich den Plimabach und folgte nun dem Rautwaal auf der anderen Talseite.

Da ich hier nun meist in der Sonne unterwegs war, war es gleich wärmer. Ich hatte Blicke auf die Burg von der anderen Seite und die unterhalb liegende Burgkapelle St. Stephan. Ebenfalls im Blick und vor allem im Ohr hatte ich ein Sägewerk.

Kurz danach kam ich bei einem perfekten Pausenplatz mit schönem Ausblick vorbei.

Da es mir noch etwas zu früh für eine Mittagspause war, ließ ich ihn aber links liegen. Dass ich das später noch bereute, wird wohl niemanden wundern. Da sich mir keine zweite Gelegenheit bot, musste die Sitzmatte im Gras genügen.

Nach der Pause konnte ich mich nur schwer wieder aufraffen, aber schließlich folgte ich dem Weg nun bergab und ging dann durch weitere Apfelplantagen durch das Tal nach Schlanders.

In Schlanders besichtigte ich kleine Kapuzinerkirche und die größere Pfarrkirche, deren Kirchturm der höchste Gesamttirols ist.

Im gegenüberliegenden Café stärkte ich mich noch mit einem Cappuccino, ehe ich mich an den ersten von drei noch zu bewältigenden Aufstiegen machte. Der hatte es auch gleich mal in sich. In der Sonne, die inzwischen ordentlich herunterbrannte, ging es sehr steil bergauf. Als Belohnung gab es Blicke zurück auf Schlanders.

Als ich mich hochgekämpft hatte und dachte, ich könnte nun gemütlich dem Ilswaalweg folgen, kam ich zu einer Umleitung. Später sah ich dann auch die Felssicherungsarbeiten, die die Sperre bedingen.

Der Ausweichweg war ein kleiner Pfad, der wieder bergab führte und sich im Nichts zu verlieren schien, daher ging ich stattdessen ein Stück zurück und weiter den Hang hinauf zu einem darüberliegenden Weg. Das lohnte sich, denn dieser Weg hatte tolle Ausblicke zu bieten und führte zur St. Ägidius Kapelle.

Nun hatte ich eine kleine Unsicherheit, denn von der Straße, der ich für ein kurzes Stück folgte, sollte laut App und Wanderkarte ein Steig abzweigen. Ich fand nur unglaublich steile Steinstufen hinter einem (unverschlossenen) Gatter. Da ich oben wieder auf eine Markierung stieß, war es vermutlich der richtige Weg, aber ganz sicher war ich mir nicht. Er war auf jeden Fall sehr anstrengend zu gehen und daher war es eine Wohltat danach dem teils schattigen Zaalwaalweg für eine Weile zu folgen.

Ich verließ diesen schönen Weg nur ungern, vor allem, da es nun wieder in der prallen Sonne bergauf ging (immerhin mit sanfter Steigung). Auch wenn ich zu dem Zeitpunkt schon reif für das Ende der heutigen Etappe war, war das doch ein faszinierender Weg mit einem ganz eigenen Charakter. Er führte am Rand des Naturschutzgebietes Kortscher Leiten entlang.

Danach hatte ich von der Sonne genug und plante ein wenig um. In der Wanderapp erspähte ich das „Allitzer Waldele“, von dem ich mir Schatten erhoffte – und auch fand. Das bedeutete zwar, dass ich das letzte Stück an einer Landstraße entlanggehen musste, aber diese war nicht stark befahren und brachte mich direkt nach Laas.

Fazit: Eine sehr abwechslungsreiche und schöne Etappe, die so ziemlich alles zu bieten hatte: schöne Pfade, Bergpanoramen, Blüten, ein wenig Kultur. Das Ende mit den Anstiegen in der Sonne hatte es aber ziemlich in sich.

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