Wege in Europa

Südtiroler Frühlingstour 2: Meran – Rabland

Die Fakten
18,4 km 913 hm 690 hm
Start: Meran
Ziel: Rabland

Heute hätte ich eigentlich eine andere Strecke geplant: Ich wollte ab der Leiteralm dem Meraner Höhenweg folgen und auf der Nasereithütte im Matratzenlager übernachten. Stattdessen sitze ich jetzt im Tal in Rabland auf dem Balkon meines Zimmers. Als ich nämlich bei der Nasereithütte angefragt hatte, teilte mir der Hüttenwirt mit, dass auf dem Abschnitt des Weges, der zur Hütte und von ihr wegführt, noch viel Schnee liegt und zudem Lawinengefahr herrscht. Daher plante ich kurzfristig um, auch wenn die erste Hälfte der Tour gleich blieb: Zunächst stieg ich von Meran zum Tappeinerweg hinauf und folgte diesem für rund 3 Kilometer Richtung Westen. Der Tappeinerweg ist mit seiner üppigen Vegetation und den Blicken ins Tal sehr schön zu gehen, aber nicht so idyllisch, wie es auf den Fotos wirken mag: Von zahlreichen Baustellen in Meran drang stetiger Lärm nach oben.

Über einen kleinen Pfad ging es dann steil hinauf zur Brunnenburg, die ich im Herbst 2022 schon einmal besichtigt hatte und der ich deshalb keinen weiteren Besuch abstattete. Beim weiteren Weg hinauf ins Dorf Tirol gab es wieder eine Blütenpracht.

Auf dem Weg zum Schloss Tirol hatte ich schöne Blicke auf eben jenes und die Brunnenburg.

Kurz vor dem Schloss Tirol hieß es auf grün bei einem Tunnel warten und diesen dann „zügig und ohne Halt passieren“.

Ein weiterer steiler Steig führte nun zu den Erdpyramiden und inzwischen hängte sich das Gewicht meines Rucksacks ordentlich an. Gestern hatte ich ja nicht alles mitnehmen müssen, aber nun ging es zu einer neuem Unterkunft.

Auf Wikipedia kann man nachlesen, wie die Erdpyramiden entstehen und wo man diese überall findet. Diese hier bei Meran sind nicht so beeindruckend wie die Rittner Erdpyramiden bei Bozen, aber trotzdem faszinierend.

Nach den Erdpyramiden ging es auf dem „Herrschaftsweg“ nun erst einmal eben und sehr schön dahin, ehe es nach Vellau nochmal kräftig bergauf ging.

Ich wollte eigentlich erst am Ende des Anstiegs eine Mittagspause machen, aber dann kam ich bei einem Hof zu einem Wanderrastplatz mit gekühlten Getränken und allen möglichen Kleinigkeiten auf Spendenbasis. Mit Snacks war ich heute versorgt, aber ich kaufte mir eine Limonade und genoss den etwas dunstigen Ausblick.

Allzu lange konnte ich aber nicht pausieren, da es in der Sonne so heiß war. Was für ein verrücktes Wetter, wenn es Anfang April schon zu heiß in der Sonne ist!

Ich legte also rasch die letzten Höhenmeter nach Vellau zurück. Wenn ich zur Nasereithütte gegangen wäre, hätte ich von hier den Korblift genommen und wäre dann ab der Leiteralm oben am Höhenweg weitergewandert. Nach etwas Herumüberlegen beschloss ich, mir dennoch eine Fahrt mit dem Korblift hinauf zur Leiteralm und wieder hinunter zu gönnen. Und diese kleine Kaffeefahrt (ich trank einen Cappuccino auf der Leiteralm) lohnte sich sehr, da das Panorama grandios war. Für Menschen mit Höhenangst ist der Korblift allerdings nicht zu empfehlen.

Nach diesem schönen Abstecher (der unten nicht auf der Karte dabei ist und natürlich auch bei den Höhenmetern nicht mitgerechnet ist), ging es nun auf dem Saxnerweg und dann auf dem Partschinser Waalweg bergab. Beide Wege schlängelten sich wieder schön am Hang entlang und hatten tolle Blicke auf das Etschtal und Partschins zu bieten.

Mittlerweile war es allerdings fast unerträglich heiß. Nach einiger Bewölkung zu Mittag gab es nun vor der Sonne kein Entkommen und so flüchtete ich in Partschins in die kühle Kirche, in der gerade eifrig geputzt wurde.

Nun ging es in den Endspurt: Über eine Hängebrücke ging es auf den Sonnenberger Panoramaweg, dem ich für etwa 20 Minuten folgte, ehe es hinunter nach Rabland ging.

Da ich mich die letzten beiden Tage in der Gemeinschaftsküche meiner Unterkunft selbst versorgt hatte, wollte ich heute eigentlich auswärts essen, aber angesichts der Hitze wollte ich nichts warmes und auch nirgends mehr hingehen. Daher deckte ich mich im Supermarkt mit Salat, Semmel und Joghurt ein und machte es mir damit (nach einer kalten Dusche) auf dem Balkon gemütlich. Ich hoffe aber sehr, dass ich die nächsten Tage noch irgendwo eine gute Knödeltris bekomme (ohne werde ich Südtirol nicht verlassen!).

Fazit: Eine wunderschöne Etappe, erst recht für eine kurzfristige Alternativroute. Ich konnte mich gar nicht sattsehen an den schönen Blicken ins Tal und auf die schneebedeckten Gipfel.

6 Comments

  • Konstanze

    Wie schön, dass die kurzfristige Routenänderung sich nicht so negativ auf deinen Wandertag ausgewirkt hat! Ich glaube übrigens nicht, dass eine Person mit Höhenangst überhaupt auf den Gedanken käme mit dem Korblift zu fahren – ich werde schon beim Anblick deiner Fotos grün um die Nase und musste ziemlich schnell weiterscrollen. 😉

    Und ja, das Wetter ist für Anfang April erschreckend heiß … nur gut, dass es jetzt erst einmal etwas abkühlt! Wobe ich hoffe, dass das für dich keine vollkommen durchnässten Regenwandertage bedeutet. 🙂

    • Judith

      Ich befürchte, du musst beim heutigen Beitrag bei ganz vielen Fotos schnell weitersrcollen …

      Morgen ist viel Regen angesagt, aber danach soll es schon wieder sonnig werden. Wobei ich ja sehr gern angenehme 15-20 Grad hätte und nicht immer gleich Sommerhitze.

      • Konstanze

        Jaha, so ein bisschen mehr „Frühling“ statt so ein spontaner Wechsel zu „Sommer“ wäre schon nett gewesen. Irgendwie fürchte ich, dass die idealen Wandertemperaturen in unseren Breitengraden so langsam seltener werden.

        Und danke für die Warnung, dann schaue ich mir gleich sehr vorsichtig deine nächsten Fotos an. 😉

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