Wege in Europa

Südtiroler Frühlingstour 1: St. Martin in Passeier – Meran

Die Fakten
25,5 km 1032 hm 1288 hm
Start: St. Martin in Passeier
Ziel: Meran

Seit gestern Abend bin ich in Meran für eine einwöchige Solo-Wandertour, wobei ich teils Weitwanderwegen wie dem Meraner Höhenweg oder der Via Claudia Augusta folgen werde und mir teils meine eigenen Wege suche. Die Wetter- bzw. Lawinenlage hat mir einen Teil der Pläne bereits durcheinandergewirbelt, aber darauf werde ich morgen näher eingehen.

Heute ging es in der Früh mit dem Bus nach St. Martin, von wo aus ich über den Teufelsteinweg zum Meraner Höhenweg hinaufwandern wollte. Das erste Wegstecken war bereits sehr schön: Es gab erste Ausblicke ins Tal, ein Feuersalamander kreuzte meinen Weg und ich kam bei einem Wasserfall vorbei.

Der Teufelsteinweg war sehr angenehm zu gehen, bis ich unvermutet auf eine Wegsperre wegen einem Murenabgang stieß. Der gesperrte Abschnitt war sehr kurz, aber die Schäden beträchtlich. Sehe ärgerlich, dass es zu Beginn des Weges keinen Hinweis auf die Sperre gegeben hatte! Zum Glück fand ich einen kleinen Pfad, der zwar auf meiner Wanderkarte nicht eingezeichnet war, dafür in meiner Wanderapp, und der mich oberhalb der gesperrten Stelle vorbeiführte.

Danach ging es für eine Weile an einer Straße entlang, aber mit grandiosen Blicken, ehe ich auf den Meraner Höhenweg stieß, der nun über abwechslungsreiche Pfade führte.

Nach etwa 8 Kilometern und als der größte Anstieg geschafft war, erreichte ich einen perfekten Pausenplatz mit grandioser Aussicht.

Nicht ganz so grandios war, dass ich doch tatsächlich mein Jausensackerl in der Unterkunft vergessen hatte … Zum Glück hatte ich von der Zuganreise noch eineinhalb Müsliriegel im Deckelfach des Rucksacks. Trotz des eher kargen Mahls konnte ich mich kaum von dem tollen Platz losreißen, aber das Panorama begleitete mich auch auf dem weiteren Weg, der sich nun am Hang entlangschlängelte.

Inzwischen heizte die Sonne ordentlich herab, daher freute ich mich über jeden schattigen Waldabschnitt.

Beim Brunnerhof verließ ich den Meraner Höhenweg und folgte dem Wanderweg 5 bergab nach Riffian – zunächst sanft über Wiesen, dann über steilere Pfade durch den Wald.

Unterwegs hatte ich zwei interessante Begegnungen: Eine Frau suchte ihre Schafherde und fragte mich, ob ich sie gesehen hätte und ein einheimisches Pärchen wollte mir unbedingt den Weg bis Meran ausreden.

Letztendlich ließ ich alle hinter mir und erreichte Riffian, wo ich zunächst der Wallfahrtskirche und dann dem Cafè Weinberg einen Besuch abstattete. Ich hatte Lust auf einen Kaffee, aber nicht auf ein heißes Getränk und ich war ein wenig hungrig – die perfekte Lösung war ein Eiskaffee!

Von Riffian ging es nun durch Apfelplantagen und da hier gerade die Blüte begann durch ein weißrosa Blütenmeer. Ich machte so viele Fotos, dass ich nur noch im Schneckentempo vorankam.

Kurz vor Meran ging es auf dem Passerweg am Fluss entlang, wo ganze Scharen picknickten oder sogar baden gingen. Hier hatten sich also alle versteckt, denn anderen Wanderern war ich kaum begegnet.

Das letzte Wegstück legte ich an der schönen Gilfpromenade zurück, wo ich mich an weiteren Frühlingsblüten erfreuen konnte, ehe ich schließlich durch die Stadt zu meiner Unterkunft ging.

Fazit: Ein traumhafter (wenn auch anstrengender) Start, der von tollen Panoramen und abwechslungsreichen Wegen bis hin zu Frühlingsblumen alles vereinte. Und dank Vorsaison hatte ich die Wege großteils für mich alleine.

6 Comments

  • Konstanze

    Wow, was für eine Aussicht – nicht nur bei deine Pausenplatz! Und der letzte Teil deiner Strecke ist ja wirklich wunderhübsch mit all den Blüten und dem Fluss! Schade, dass du deinen Pausenbeutel vergessen hattest, aber immerhin hast du das dann einmal hinter dich gebracht und es wird dir vermutlich nie wieder passieren – und so ein Eiskaffee ist ja ein ganz guter (wenn auch etwas später) Ersatz. 🙂

    Ich drücke die Daumen, dass das Wetter gut bleibt (und die angekündigte Abkühlung die schattenlosen Strecken angenehmer macht) und du in den kommenden Tagen viele schöne Momente auf deiner Wanderung erlebst!

    • Judith

      Die Aussichten an dem Tag waren echt herrlich und so einen perfekten Pausenplatz finde ich auch nur selten (klar, dass da zum Ausgleich das Essen fehlen musste *g*).
      Heute war es sehr diesig und daher auch erträglicher (auch wenn blauer Himmel schön gewesen wäre).

  • Moni

    Eine ganze Woche hast du zum Wandern vor dir und dann startet es gleich so grandios! Unfassbar schöne Fotos. Freut mich sehr für dich!
    Hihi, manche Einheimische packen wohl nicht, wie man so weit zu Fuß gehen kann. Das verstehen nur die leidenschaftlichen Bewegungs- und Naturgenießer!
    Wünsch dir eine tolle Zeit mit passendem Wetter und passender Jause oder eben Lokal! 😘

    • Judith

      Es ging dann ebenso schön weiter, auch wenn heute alles etwas weniger kontrastreich war (Reste des Saharastaubs).
      Für viele ist es vor allem unverständlich, dass man auch wandert, um von A nach B zu kommen und nicht nur auf schönen ausgewiesenen Wanderstrecken.

Leave a Reply

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert