Wege in Europa

Naumburger Runde

Die Fakten
18,7 km 230 hm 230 hm
Start und Ziel: Bahnhof Naumburg (Saale)

Die zweite Wanderung am Osterwochenende führte Julian und mich am Ostersonntag nach Naumburg, um von dort eine Runde durch die Weinberge zu machen und anschließend die Stadt zu besichtigen. Dabei folgten wir teilweise dem Ökumenischen Pilgerweg (Via Regia). Schon auf den ersten Kilometern war zu erkennen, dass der Saharastaub trotz Sonnenschein über alles einen dunstigen Schleier legte.

Nach einer guten halben Stunde wurde die Sicht deutlich klarer und wir erreichten die Saale, die wir auf einer kleinen Rollfähre überquerten.

Am anderen Ufer begegneten wir einer kleinen Katze, die sich auf der Straße sonnte und sich dabei überhaupt nicht von den Autos aus der Ruhe bringen ließ. Erst die Aussicht auf Streicheleinheiten lockte sie von der Straße weg.

Sehr interessant war im weiteren Wegverlauf das Haus des Künstlers Max Klinger auf einem Weinberg, der mit 12 Steinreliefs geschmückt ist, dem sogenannten „Steinernen Festbuch“ oder „Steinernen Bilderbuch“. Der Juwelier Johann Christian Steinauer ließ hier 1722 anlässlich des Thronjubiläums von Herzog Christian II. von Sachsen-Weißenfels ein Relief aus den Felsen seines Weinberges herausarbeiten. Es zeigt biblische Motive und Szenen rund um den Weinbau.

Für uns ging es hier bergauf in die Weinberge, da wir uns einen schönen Blick auf Naumburg und die Umgebung erhofften – immerhin zeigte die Karte hier einen Aussichtspunkt an. Dieser befand sich aber leider hinter verschlossenen Toren auf einem Privatgrundstück und so ging es für uns wenig aussichtsreich, aber dennoch schön durch den Wald.

In der Hoffnung auf einem Blick Richtung Freyburg verließen wir auf dem Rückweg dieser kleinen Weinbergschleife den Weg und gingen am Waldrand entlang. Zwar hatten wir keinen entsprechenden Blick, dafür aber ein kleines Abenteuer, als wir uns durch Gestrüpp einen Weg den Hang hinunter suchten, bis wir schließlich wieder auf den offiziellen Weg stießen. Als wir nun erneut beim Max-Klinger-Haus vorbeikamen, fanden wir am Hang ein kleines Pausenplätzchen mit dunstigen Blicken auf Naumburg, Kleinjena und Roßbach. Hier bekamen wir außerdem Gesellschaft von einer weiteren zutraulichen Katze.

Über die Unstrut und die Saale ging es nun in einem Bogen zurück nach Naumburg, wobei uns eine baustellenbedingte Sperre der Brücke über die Bahngleise fast noch einen größeren Umweg bescherte. Über die Lösung schweige ich mich jetzt hier mal dezent aus. 😉

Auf dem weiteren Weg hatten wir immer wieder schöne Blicke auf den Dom und konnten außerdem in einer Allee vor dem Oberlandesgericht schöne Frühlingsblüten ablichten.

Nachdem wir ihn schon aus der Ferne bewundert hatten, stand nun auch eine Besichtigung des Naumburger Doms auf dem Programm. Es handelt sich dabei um ein bedeutendes Bauwerk der Spätromantik mit einer Doppelchoranlage, das seit 2018 UNESCO-Weltkulturerbe ist. Besonders bedeutend sind die zwölf Naumburger Stifterfiguren aus dem 13. Jahrhundert.

Als krönenden Abschluss wollten wir eigentlich noch den Turm der Stadtkirche St. Wenzel besteigen, aber dank falscher Öffnungszeiten im Internet standen wir vor verschlossenen Toren. So wurde es leider nichts mit einem Blick von oben auf die Stadt und den Dom. Daher machten wir vor der Abfahrt des Zuges noch einen Spaziergang durch die Stadt und genossen Kaffee und Kuchen am Marktplatz.

Fazit: Eine weitere abwechlsungsreiche Tour mit einer Mischung aus kulturellen Highlights und Natur. Dank Saharastaub und geschlossenem Turm nicht ganz so aussichtsreich, wie wir uns das gewünscht hätten, aber nichtsdestotrotz sehr schön.

3 Comments

  • Moni

    Da habt ihr schöne Osterrunden gemacht! Über falsche Öffnungszeiten im Internet kann man sich nur wundern. So kleine Kapriolen werden euch aber sicher nicht die Laune vermiesen.
    „Riglindis“ find ich einen großartigen Namen! Schön,was du da an Kultur auch immer reinpackst! Danke!

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