Von Ternitz auf den Gösing und den Gfieder
Die Fakten
19 km 860 hm 860 hm
Start und Ziel: Bahnhof Ternitz
Da dieses Wochenende viel Sonnenschein angesagt war, machte ich mich gestern auf den Weg für eine etwas größere Runde von Ternitz aus. Kurz überlegte ich, ob ich das schöne Wetter für eine Bergtour nutzen sollte, aber da in den höheren Lagen Wind und Minusgrade angesagt waren, wollte ich lieber etwas weiter unten bleiben.
Um kurz vor 10 Uhr stieg ich also in Ternitz aus dem Zug und ging bei strahlendem Sonnenschein, aber ungemütlichem Wind durch den Stadtpark und am Friedhof vorbei zum Naturpark Sierningtal-Flatzer Wand, wo es auf kleinen Waldwegen sanft bergauf ging.
Nach etwa drei Kilometern gab es mit dem Naturdenkmal „Sesselbäume“ bereits das erste Highlight. Abgesehen von den bizarr geformten Schwarzföhren gab es hier auch einen schönen Panoramablick.
Danach ging es auf dem Hühnersteig (der abgesehen von einer kurzen Felskletterei ein gemütlicher Waldpfad ist) weiter bergauf zu einem Blickpunkt beim Schönbühel. Von hier hatte ich einen tollen Blick auf den Gfieder, der als Abschluss meiner heutigen Wanderung auf dem Programm stand. Da das Plätzchen zudem vom Wind geschützt war, machte ich hier eine kurze Teepause.
Genau zur Mittagszeit erreichte ich das Neunkirchner Naturfreundehaus, bei dem ich nochmal eine Pause einlegte – allerdings in der warmen Stube, da der Wind in dieser Höhenlage nun wieder ziemlich ungemütlich war. Vom Haus gab es auch einen weiteren Panoramablick – dieses Mal auf die Bucklige Welt und das Rosaliengebirge. Von hier waren auch die Burg Seebenstein und der Türkensturz zu sehen.
Nach der Pause ging es nun zum Gösing, mit 898 m der höchste Punkt des Tages. Kurz vor dem Gipfelkreuz (das keinerlei Ausblicke zu bieten hat) lädt der Schneebergblick zum kurzen Verweilen ein und da alle guten Dinge drei sind, machte ich hier eine weitere Pause. Mit den grünen Hügeln rundherum machte der Schneeberg seinem etwas uninspirierten Namen an diesem Tag alle Ehre.
Vom Gipfel des Gösings hieß es nun den Weg zur Höhle „Warme Lucken“ zu finden. Ich hatte ein paar Beschreibungen eines unmarkierten und teils schwer erkennbaren Pfades gefunden und machte mich also auf den Weg – teils am Hang entlang, teils steil bergab. Anfangs war der Pfad noch gut erkennbar, später wurde es dann etwas schwieriger und ich musste mehrmals innehalten oder auch ein Stück zurückgehen, um mir einen Weg zu suchen. Das nahm einige Zeit in Anspruch und war an einigen Stellen auch recht mühsam. Eine Orientierung an meinem gpx-Track kann ich daher nicht unbedingt empfehlen.
Schließlich hatte ich es aber geschafft und erreichte die „Warme Lucken“, ein weiteres Naturdenkmal. Diese Höhle hat das ganze Jahr über eine konstante Wärme von etwa 15 Grad, was vermutlich auf eine unterirdische Verbindung mit der Thermenlinie zurückzuführen ist. Als ich bei Temperaturen um die 2 Grad im Höhleneingang stand, konnte ich die Wärme sehr deutlich spüren.
Ab hier wurde es nun wieder deutlich angenehmer zu gehen. Nachdem ich in Serpentinen auf einem markierten Weg bergab gegangen war, folgte ich kurz der Puchberger Straße und bog dann auf einen Feldweg Richtung Gfieder ein. Von hier hatte ich nochmal einen guten Blick zurück auf die Hänge des Gösings mit seiner „Nase“ und nach vorne auf den Gfieder und die Gfiederwarte.
Hier im Schatten der Hügel war es nun schon empfindlich kalt und ich zog mein Tempo etwas an. Da es zur Gfiederwarte nochmal bergauf ging und ich zwischendurch auch noch ein paar Sonnenstrahlen erwischte, war ich aber wieder einigermaßen aufgewärmt, als ich die Warte erreichte.
Von der Warte hatte ich einen wunderbaren Rundumblick auf Ternitz und Neunkirchen, die Wiener Alpen mit dem Schneeberg, die Bucklige Welt und den Sonnwendstein. Der Sonnenuntergang zeigte sich hingegen wenig spektakulär, sorgte aber doch für eine schöne Lichtstimmung.
Zum Ende hieß es dann noch einen Zahn zulegen, um den Zug zu erreichen. Das war zunächst gar nicht so einfach, da es von der Warte steil bergab ging, aber das letzte Stück durch Ternitz ließ sich dann schnell zurücklegen und so erreichte ich den Bahnhof gerade noch rechtzeitig.
Fazit: Eine lohnenswerte Tour mit vielen Highlights und schönen Blickpunkten, die es aber teilweise ganz schön in sich hatte. Da es zum Neunkirchner Haus auf der Flatzer Wand auch eine Reihe von kleinen, einfachen Klettersteigen gibt, die ich gerne mal ausprobieren würde, werde ich diese Gegend bestimmt nochmal aufsuchen.
2 Comments
Moni
Whow! Da bist du wieder fleißig gewesen und hast tolle Eindrücke mitgebracht! Danke! Finds besonders bemerkenswert, im Winter so lange zu wandern, da da ja flotter das Licht abhanden kommt. Super, dass dich das auch nicht abhält! Oder hättest du eine Stirnlampe zur Sicherheit immer dabei?
Judith
Ich denke leider nicht immer an die Stirnlampe, aber bei der Wanderung hatte ich sie mit dabei. Die kurzen Tage sind im Winter aber tatsächlich eine besondere Herausforderung beim Wandern (wie wir ja auch in Mitterbach feststellen mussten ;-)).