Wege in Österreich

Burg Seebenstein und Ruine Türkensturz

Die Fakten
8,7 km 343 hm 317 hm
Start: Bahnhof Seebenstein
Ziel: Bahnhof Scheiblingkirchen-Warth

Am Sonntag nutzten Julian und ich das sonnige Wetter und unternahmen eine kleine Tour in der Bucklingen Welt. Vom Bahnhof in Seebenstein gingen wir zuerst ein Stück durch den Ort und dann durch den Wald hinauf zur Burg Seebenstein. Eine Absperrung, die wir schon aus einiger Entfernung sehen konnten, verwehrte uns zum Glück nicht den Weg zur Burg. Die Burg Seebenstein, die sich uns in schönstem Sonnenschein präsentierte, stammt aus dem 11. Jahrhundert, wobei das Hochschloss der Burg erst im 15. bis 17. Jahrhundert errichtet wurde.

Wir waren zwar erst 20 Minuten gewandert, als wir die Burg erreichten, konnten aber trotzdem den Bänken im Sonnenschein nicht widerstehen und legten daher eine kleine Pause ein.

Die Burg kann zwar besichtigt werden, aber wie so oft sind auch hier die Türen im Winter geschlossen: Führungen gibt es erst wieder ab Ostern. Daher gingen wir am mittelalterlichen Bergfried vorbei zu einem Aussichtspunkt, der Lutherkanzel, von wo aus wir wunderschöne Blicke auf Rax, Schneeberg und die Hohe Wand hatten. Lediglich die Südautobahn störte das Bild – und sollte uns auch akustisch noch für die restliche Wanderung begleiten.

Von der Burg ging es nun in leichter Steigung am Hang entlang. Dabei versperrten uns leider die Bäume die Sicht auf die Berge, aber wir hofften, dass wir beim Türkensturz erneut einen schönen Ausblick haben würden.

Um den Namen dieser steilen Felswand ranken sich einige Sagen und Legenden, etwa dass hier zur Zeit der Türkenkriege einige Reiter in die Tiefe stürzte, als sie ein Mädchen verfolgten. 1824 wurde hier eine künstliche Ruine errichtet. Da im April 2023 ein Teil des Turms einstürzte, handelt es sich mittlerweile zumindest teilweise auch um eine echte Ruine. 😉 Aufgrund dessen ist die Besichtigung der Ruine derzeit auch nur eingeschränkt möglich. Auch der Pittentaler Klettersteig, der zur Ruine führt, war seither gesperrt, ist aber soeben wieder freigegeben worden.

Wie erhofft hatten wir hier erneut traumhafte Blicke auf Rax und Schneeberg.

In der Nähe der Ruine gibt es auch ein Gipfelkreuz, von dem aus wir nicht nur weitere schöne Blicke auf die Wiener Alpen, sondern auch auf die Bucklige Welt hatten. Wir nutzten das Panorama und die Sonne für eine weitere, diesmal ausgiebige Pause. Zu dieser Jahreszeit muss man alle Sonnenstrahlen nutzen, die man finden kann!

Unsere Überlegungen, dass man von hier auch schön den Sonnenuntergang beobachten könnte, erfuhren beim Weg hinab einen Dämpfer, da dieser ziemlich steil und verwurzelt ist – also nicht gerade ein Weg, den man gern im Dunkeln gehen würde. Nach einer knappen halben Stunde erreichten wir aber die Straße und konnten die restlichen etwa 3 Kilometer bis Scheiblingkirchen sehr entspannt zurücklegen, wobei wir noch Blicke auf die Ruine von unten hatten.

In Scheiblingkirchen besichtigten wir noch die romanische Rundkirche mit Anbauten aus dem Barock und dem 19. Jahrhundert, ehe wir das letzte Stück zum Bahnhof zurücklegten.

Fazit: Eine wunderschöne kleine Tour mit tollen Ausblicken und perfekten Wetterverhältnissen. Wir hatten diese Wanderung in erster Linie ausgesucht, da in dieser Gegend weniger Wind angesagt war als im Wienerwald, aber wir hätten kaum eine bessere Wahl treffen können.

3 Comments

  • Konstanze

    Ich glaube, ich habe den Anfang deines Textes eben dreimal lesen müssen, um mich von meinem ersten Verleser „Buckelige Welt“ wieder zu lösen. 😉

    Wirklich ein wunderschöner blauer Himmel, kein Wunder, dass es euch rausgezogen hatte zum Wandern. Ich habe eine Schwäche für künstliche Ruinen und hoffe sehr, dass die Ruinifizierung dieser Ruine nicht so weit geht, dass sie irgendwann verschwindet. 😉

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