Voralpenweg 4: Von Laaben nach Wilhelmsburg
Die Fakten
31,5 km 1.188 hm 1.205 hm
Start: Laaben (Bushaltestelle)
Ziel: Bahnhof Kreisbach bei Wilhelmsburg
Eineinhalb Jahre, nachdem ich die 3. Etappe des Voralpenweges an einem kalten Apriltag in Laaben beendet hatte, machte ich mich Ende Oktober endlich an die Fortsetzung. Vor mir lag eine lange Wanderung mit vielen Steigungen und ich wusste, dass vor der Zeitumstellung nun die letzte Möglichkeit wäre; sonst müsste ich auf das nächste Jahr warten.
Ich machte mich also früh auf den Weg und konnte am Westbahnhof noch eine schöne Morgenstimmung einfangen.
Um 9 Uhr stieg ich in Laaben aus dem Bus und wurde hier von den bekannten Schildern empfangen. Bei den ersten Metern über eine Wiese bergauf hatte ich nochmal einen schönen Blick auf den Schöpfl, den ich bei der vorigen Etappe bestiegen hatte.
Nach diesen schönen Blicken ging es in den Wald, wo der Weg zwar engagiert markiert, aber nicht ganze ohne Hindernisse war.
Nach einem Kilometer hatte ich den ersten Hügel des Tages bestiegen und wurde von schönen Blicken über die Umgebung belohnt. Der aussichtsreiche Weg hatte allerdings den Nachteil, dass mir hier der Wind entgegenpeitschte.
Daher freute ich mich umso mehr, als der Weg in den Wald abzweigte, wo ich ein wenig vor dem Wind geschützt war. Erst nach zehn Minuten merkte ich, dass das gar nicht der richtige Weg war und ich kehrte wieder um. Als ich die letzte Markierung fand, verstand ich, weshalb ich diese übersehen hatte, da der Weg hier auf eine Weide führte und es kein Gatter gab. Da es hier aber keine andere Alternative gab und eine weitere Markierung sogar mitten auf der Wiese stand, schlüpfte ich unter dem Zaun hindurch und wanderte – von Kühen aus der Ferne skeptisch beäugt – über die Wiese.
Kurz nachdem ich auf der anderen Seite wieder unter dem Zaun durchgekrochen war, erreichte ich Stössing, wo es einen kleinen Selbstbedienungsladen mit gemütlicher Sitzecke gab. Daneben war zwar auch eine Greißlerei mit Kaffeestube, aber da mich die dort beisammensitzenden Männer ebenso skeptisch wie zuvor die Kühe beäugten und ich außerdem gut mit Jause versorgt war, nahm ich lieber draußen Platz.
Nach einer kurzen Pause mit Tee und einem Apfel machte ich mich an die Besteigung des nächsten Hügels, den Hegerberg. Während meiner Pause hatte der Wind die Wolken weggefegt und die Landschaft erstrahlte in den schönsten Herbstfarben.
Mit dem Johann-Enzinger-Haus erreichte ich den höchsten Punkt des heutigen Tages. Das Haus hat geschlossen, weil es derzeit keine Pächter gibt, aber ich genoss hier auf einer sonnigen Bank kurz das Panorama. Dabei leistete mir eine Spaziergängerin mit einem unglaublich süßen jungen Hund Gesellschaft und wir gingen die nächsten zwanzig Minuten gemeinsam, ehe die beiden rechts hinunter nach Kasten gingen. Mich führte der Weg geradeaus weiter über einen Hügelrücken mit schönen Ausblicken bis zum Ötscher und zum Schneeberg.
Kurz nach Fahrafeld wiesen mich die Markierungen erneut auf eine abgezäunte Weide. Ich versuchte mir hier einen Weg zu suchen, aber nachdem ich mich durch Gestrüpp gekämpft hatte und dann mitten auf einer Pferdekoppel landete, kehrte ich doch um und umging diesen Abschnitt auf der Straße. Ich weiß nicht, ob das wirklich noch die korrekte Wegführung wäre oder ob die Markierungen hier veraltet sind. Der Umweg war zum Glück nicht allzu lang und danach ging es auf eindeutigen Wegen durch herbstliche Wälder und schließlich in die Ortschaft Wald. Das führte dann zu der lustigen Situation, dass mich umgeben von Bäumen ein Schild sehr aussagekräftig nach „Wald“ wies.
Es stand nun der letzte Anstieg des Tages an und zwar ging es auf die Draxelhofer Anhöhe und zur Ochsenburgerhütte auf der Rudolfshöhe. Die folgenden Kilometer gab es kaum Beschilderungen für den Voralpenweg, nur einige, die zur Hütte wiesen. Dabei legte ich nochmal eine kleine Extratour ein, als ich eine Abzweigung verpasste. Der falsche Weg wäre in diesem Fall vielleicht angenehmer gewesen, da der richtige zwar schöne Ausblicke zu bieten hatte, teilweise aber ziemlich verwachsen war und trotz einiger Abzweigungen kaum markiert war.
Schließlich erreichte ich aber doch die Ochsenburgerhütte und hatte hier die Wahl, entweder sofort im Schnelltempo weiterzuwandern, um den nächsten Zug zu erreichen oder noch eine Pause zu machen und den Zug eine Stunde später zu nehmen. Ich entschied mich für zweiteres, wodurch ich noch die schöne Abendstimmung bei der Hütte genießen konnte.
In der einsetzenden Dämmerung ging ich dann die letzten drei Kilometer zum Bahnhof Kreisbach bei Wilhelmsburg.
Fazit: Eine lange Etappe mit viel Auf und Ab, aber sehr schön zu gehen. Der Wechsel aus Wäldern und Hügelrücken mit Fernblicken war mit den Herbstfarben besonders reizvoll. Die Markierungen lassen stellenweise etwas zu wünschen übrig, daher ist es sinnvoll den gpx-Track herunterzuladen oder eine Karte mitzunehmen.
4 Comments
Konstanze
Wow, allein die Fotos vom Morgen- und vom Abendhimmel sind großartig! Aber ich muss zugeben, dass für mich vermutlich bei der ersten Weide Schluss gewesen wäre, weil ich es nicht über mich bringe über (oder unter) Zäune zu steigen.
Das Wald-Schild ist lustig – ob sie befürchteten, dass du den Wald vor lauter Bäumen nicht finden würdest? *uhhh*
Judith
Ich war auch wenig begeistert von der Zaun-Aktion …
Die Morgen- sowie Abendstimmung war ein Highlight – und ich glaube, dass ich bisher noch nie beides an einem Tag hatte.
Konstanze
Es gibt also auch Vorteile, wenn die Tage „kürzer“ werden fürs Wandern. 😉 Zumindest sorgt es für schöne Fotos! *g*
Pingback: