Wege in Österreich

Frühlings-Zelttour Tag 2: Über die Araburg nach Hainfeld

Die Fakten
21,8 km 675 hm 710 hm
Start: Campingplatz Paradise Garden (nächste Bushaltestelle: Thenneberg Rehhofsiedlung, Buslinien 315 und 169)
Ziel: Auwerk Camping (nächster Bahnhof: Hainfeld)
Schwierigkeit: hauptsächlich Wald- und Wiesenwege mit einigen Steigungen

Nach einer eher schlaflosen und unerwartet eisigen Nacht im Zelt wartete ich am Morgen sehnsüchtig auf die Sonne, die zunächst noch hinter den Hügeln war. Aber als ich mir dann ein kleines Frühstück kochte (etwas Porridge und Instantkaffee), konnte ich dieses bereits in der Sonne genießen.

Da ich die Wanderkleidung dummerweise über Nacht draußen aufgehängt hatte, war diese am Morgen sehr nass vom Tau. Bis ich alles zusammengepackt hatte, war sie aber zum Glück in der Sonne weitgehend getrocknet. Da es bereits beim Aufbruch um kurz nach 8 Uhr ziemlich warm war, musste ich aber auch in der leicht feuchten Kleidung nicht frieren.

Ich ging das erste Stück am Fahrradweg entlang und bog dann bei der Gänsewoad wieder auf den Froschweg ein. Hier lockte mich ein Schild zunächst auf den falschen Weg, da ich annahm, dass ich über die Zauntreppe auf die Weide müsste. Erst, als der Weg sich im Gestrüpp verlor und ich meine App konsultierte, wurde mir klar, dass ich hier nicht richtig war.

Nach diesem kurzen Irrweg gab es aber keine weiteren Probleme mehr. Der Froschweg führte mich über Wiesen und durch Wälder und vereinte sich bald darauf mit der Via Sacra. Ab jetzt war ich also wieder auf bekannten Pfaden unterwegs.

Nach etwa fünf Kilometern erreichte ich Kaumberg, wo ich rasch der Bank einen Besuch abstattete, um Geld abzuheben, ehe ich an der Kirche vorbei die Ortschaft verließ. Es ging in leichter Steigung über Wiesen und an Weiden vorbei, ehe ich bald schon die Araburg vor mir sah.

Beim Parkplatz der Araburg war schon einiger Betrieb; unter anderem war ein Reisebus hier und ich hoffte, dass ich auf der Burg nicht gerade mit einer größeren Gruppe zusammentreffen würde. Von hier führte nun ein Waldweg steil hinauf zur Burg. An diesen Anstieg konnte ich mich noch lebhaft erinnern. Diesmal war es zwar nicht so heiß wie damals im Juli 2020, aber dafür machte sich das Gewicht des Rucksacks ordentlich bemerkbar. Kurz, ehe ich die Burg erreichte, kam mir eine große Kinderschar entgegen; somit hatte ich also die Busgruppe bereits hinter mir gelassen.

Die Burg erreichte ich nach etwa neun Kilometern gerade rechtzeitig für ein zweites Frühstück bzw. frühes Mittagessen und so machte ich es mir hier erst mal auf der schönen Terrasse des Burgstüberls gemütlich.

Danach besichtigte ich die Burg, die ich diesmal allerdings anders als beim ersten Besuch nicht für mich alleine hatte. Da ich die Ausstellung bereits kannte, hielt ich mich hier auch nur kurz auf und bestieg bald den Turm, der eine grandiose Aussicht bietet.

Da ich an diesem Tag keinen Stress hatte, setzte ich mich danach nochmal auf die Terrasse und packte meine Malsachen aus. Ich malte nicht genau die Aussicht, die ich sah, sondern ließ ich mich lediglich davon inspirieren.

Schließlich war es aber doch an der Zeit weiterzugehen und ich machte mich wieder auf die Socken. Als ich die Araburg verließ, traf ich mit einem anderen Wanderer zusammen, der tatsächlich auf dem Weg nach Mariazell war. Da er auch schon ein Wiederholungstäter war, unterhielten wir uns über Wegvarianten und das Wandern allgemein, ehe sich unsere Wege wieder trennten. Er nahm nämlich den Verbindungsweg zum Wiener Wallfahrerweg übers Kieneck, während ich weiter der Via Sacra folgte.

Nun kam ein Wegabschnitt, an den ich mich auch noch sehr gut von 2020 erinnerte, weil ich ihn so traumhaft schön gefunden hatte. Und auch diesmal war ich wieder begeistert von dem Weg, der über Hügelrücken führte und weite Blicke übers Mostviertel erlaubte.

Nach knapp sechs Kilometern ging es schließlich durch den Wald hinunter nach Hainfeld.

In Hainfeld besichtigte ich noch die Kirche und kaufte dann Proviant für den Abend und den nächsten Tag ein.

Nun war es nicht mehr weit bis zum Campingplatz. Ich wählte einen Pfad etwas oberhalb von Hainfeld und ging schließlich wieder hinunter zur Hauptstraße, wo Auwerk Camping auf der anderen Seite der Gölsen lag.

Ich hatte am Vormittag bereits mit dem Besitzer telefoniert, der mir erklärt hatte, dass er bei meiner Ankunft um etwa 17 Uhr nicht mehr da sein würde. Aber ich sollte ihn dann nochmal anrufen und er würde mir alles erklären. Jetzt erreichte ich ihn allerdings nicht und wusste nicht, wo ich mein Zelt aufstellen könnte. Der Platz, der vor allem von Dauercampern belegt war, war etwas unübersichtlich. Ich suchte mir also erst mal eine Sitzgelegenheit, wo bald darauf ein älterer Mann zu mir kam. Es stellte sich heraus, dass er auf dem Platz wohnte und hier oft aushalf, daher konnte er mir die Zeltwiese und alles weitere zeigen. Ich war mal wieder die einzige mit Zelt und wurde an dem Abend auch noch von einigen anderen Campern hier neugierig angesprochen.

Zum Sonnenuntergang machte ich mich nochmal zu dem kleinen Pfad oberhalb von Hainfeld auf, um von dort noch eine schöne Abendstimmung einzufangen.

Fazit: Obwohl ich den Weg an diesem Tag großteils schon kannte, war es sehr schön ihn nochmal zu gehen. Die Araburg ist immer wieder einen Besuch wert und der Abschnitt von dort nach Hainfeld ist einfach ein Traum.

2 Comments

  • Julian

    Herrlich, wenn alles wieder so absolut grün ist, und der Himmel blau-weiß!
    „Paradise Garden“ für einen niederösterreichischen Campingplatz scheint mir allerdings ein Marketing-Trick zu sein. 😉 Das erinnert eher an einen Traumstrand wie in Sierra Leone – was wiederum ganz gut passt, weil die Landesfarben da grün-blau-weiß sind. 😄

    • Judith

      „Paradise Garden“ fand ich auch sehr eigen als Name dort und war mir kurzzeitig nicht mal sicher, ob das überhaupt ein seriöser Campingplatz ist. *g*

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