Blühende Niederlausitzer Heidelandschaft: von Hohenleipisch nach Elsterwerda
Die Fakten
20,4 km 93 hm 112 hm
Start: Hohenleipisch (RE 8 von Elsterwerda bzw. Berlin)
Ziel: Elsterwerda (Regional- und Fernzüge nach Dresden bzw. Berlin)
Schwierigkeit: einfache Wege ohne Steigungen
Am Ostersonntag brach ich mit Julian zu einer Frühlingswanderung im Naturpark Niederlausitzer Heidelandschaft auf. Wenn so viele Obstbäume blühen, ist das die perfekte Gegend, da es rund um Hohenleipisch einige öffentliche Streuobstwiesen gibt.
Wir starteten also in Hohenleipisch, wo es neben der denkmalgeschützten Dorfkirche auch örtliche Fauna zu bewundern gab.





Als wir Hohenleipisch auf dem Aegirweg verließen, stießen wir schnell auf die ersten Obstbäume. Kirsch-, Birnen- und Apfelbäume befanden sich gerade in unterschiedlichen Stadien der Blüte und verwandelten die Landschaft in ein Blütenmeer.






Als wir Hohenleipisch ein Stück hinter uns zurückgelassen hatten, stießen wir auf einen traumhaften Rastplatz. Auch wenn wir zu diesem Zeitpunkt erst seit einer knappen Stunde unterwegs waren, wäre es eine Schande gewesen diesen zu verschmähen. Daher legten wir eine kleine Pause ein und aßen passenderweise unter Obstbäumen einen Apfel.


Von hier machten wir einen kleinen Abstecher zum Teich Bad Aegir. Dieser ist aus einem Tagebaurestloch der Grube Anna entstanden, diente von etwa 1928 bis in die 30er Jahre als Badeteich und wird heute zum Fischen genutzt.


Wieder zurück auf unserem eigentlichen Weg erreichten wir einen kleinen Aussichtspunkt, von dem wir noch einmal schöne Blicke auf Hohenleipisch hatten.

Teils durch den Wald, teils an weiteren Obstwiesen vorbei gingen wir weiter nach Kraupa. Danach tauchten wir erst einmal für eine Weile ganz in den Wald ein, wo auf einmal ganze Scharen von Mücken über uns herfielen. Zum Glück war der Spuk nach ein paar Minuten wieder vorbei, aber es war wohl schon ein Vorgeschmack darauf, was im Sommer wieder zu erwarten sein wird.


Bei Haida verließen wir den Wald und mussten ein Stück neben den Bahngleisen entlangwandern, ehe wir diese überqueren konnten. Hier brannte die Sonne nun schon mit erstaunlicher Kraft auf uns herab. Schließlich konnten wir aber auf den Elsterradweg einbiegen, der uns an der Schwarzen Elster entlangführte und uns einigen Schatten bescherte. Während wir bisher kaum einer Menschenseele begegnet waren, war hier teilweise etwas mehr los.


Nach insgesamt 12 Kilometern erreichten wir das einstige Rittergut Saathain, dessen Schloss 1945 einem Brand zum Opfer fiel. Heute gibt es hier noch einen Park, die ehemaligen Wirtschaftsgebäude und eine Fachwerkkirche aus dem Jahr 1629.



Wir legten nun zügig die letzten Kilometer nach Elsterwerda zurück, wo wir das Schloss aus dem 17. Jahrhundert und die Kursächsische Postmeilensäule aufsuchten.




Nachdem wir uns bei einem Eiscafé noch mit einer kalten Köstlichkeit versorgt hatten, gingen wir bis zum Bahnhof Elsterwerda-Biehla im Norden der Stadt.
Fazit: Eine sehr idyllische und teils erstaunlich einsame Runde, die mit all den blühenden Obstbäumen perfekt für diese Jahreszeit war.


3 Comments
Konstanze
Ich habe das Gefühl, dass es Fachwerkkirchen nicht so oft zu sehen gibt. Zumindest in meiner Region in Deutschland (die durchgehend von Fachwerk geprägt ist) sind die Kirchen aus Stein, um sie von den Profanbauten abzuheben.
Wie schön, dass ihr die Obstblüte mit einer so ausgiebigen Wanderung genießen konntet! Ich möchte wetten, dass euer Rastplatz auch im Sommer angenehm wäre, wenn die Obstbäume Schatten spenden. Aber vermutlich wären einige andere Teile des Wegs dann wirklich unerträglich heiß.
Judith
Ich bin mir gar nicht sicher, ob ich vorher schon jemals eine Fachwerkkirche gesehen habe. In Österreich findet man ja ganz allgemein fast keine Fachwerkbauten.
Den Rastplatz könnte ich mir in der Tat gut im Sommer vorstellen – den großteils schattenlosen Weg dagegen nicht so sehr. 😉
Konstanze
Ich musste gestern prompt noch mal wegen der Kirchen recherchieren und hatte festgestellt, dass es ein paar Fachwerkkirchen rund um meinen früheren Studienort gibt und dass mein aktuelles Bundesland überraschend viele aufweist (wenn auch nicht an meinem Wohnort). Aber ich kann mich auch nicht erinnern, dass ich schon mal eine bewusst gesehen habe …
Zu schade, dass der schöne Rastplatz nur über die sonnigen Wege erreichbar ist! 😉