Voralpenweg 9: Waidhofen/Ybbs – Maria Neustift

Die Fakten
17 km 698 hm 470 hm
Start: Waidhofen an der Ybbs
Ziel: Maria Neustift
An- und Abreise: R 58 von Amstetten nach Waidhofen; Bus 441 von Maria Neustift
Schwierigkeit: einfache Wege, aber viel bergauf und bergab

Seit ich im Mai 2024 zuletzt auf dem Voralpenweg unterwegs war, möchte ich diesen Weitwanderweg fortsetzen, aber es hat nie gepasst. Da die Verbindungen von/nach Maria Neustift am Wochenende nicht gut sind und die darauffolgende 10. Etappe so lang ist, wollte ich die nächsten beiden Etappen als 2-Tages-Tour mit Zelt machen. In Maria Neustift gibt es einen Campingplatz und da es selten genug ist, dass man in Österreich eine Campingmöglichkeit unmittelbar am Weg findet, wollte ich diesen unbedingt nutzen. Aber meine Wanderung scheiterte immer entweder am Wetter oder an der Zeit. Nun beschloss ich, die Zeltpläne aufzugeben und die nächsten Etappen im Winter zu machen.

Da ich beim Ende der 8. Etappe bereits ein bisschen etwas von Waidhofen gesehen habe und außerdem ohnehin nochmal für einen Museumsbesuch herkommen möchte, ging ich vom Bahnhof nicht mehr in die Stadt, sondern zum Aussichtspunkt Krautbergkreuz. Von hier hatte ich einen tollen Blick auf die Stadt. Noch gab es etwas Nebel, aber die Sonne schien sich bereits durchzusetzen.

Auf dem weiteren Weg, der mich leicht bergauf Richtung Konradsheim führte, zogen die Nebelschwaden aber wieder zu und führten einen Kampf gegen den blauen Himmel.

Leider setzte sich vorerst der Nebel durch und so wurde ich nach einem kurzen, aber steilen Aufstieg nach Konradsheim nicht mit einer schönen Fernsicht belohnt. Dafür aber mit einem beheizten WC und einer geöffneten Kirche.

In der Hoffnung, dass vielleicht in diesem Moment der Nebel aufreißen würde, machte ich auch noch einen Abstecher auf einen Hügel. Viel konnte ich von dort oben nicht sehen, aber immerhin hatte ich noch einen guten Blick auf die Kirche. Die Kirche und den Hügel konnte ich später auch von unten noch einmal schön sehen.

Auf den folgenden Kilometern war die Fernsicht zwar noch immer getrübt, aber dafür sorgten Nebel und Sonne für eine schöne Lichtstimmung.

Der Weg an der Straße entlang zog sich etwas, da hier mehr Verkehr war, als man denken würde. Aber nach etwa 13 Kilometern ging es endlich auf einen kleinen Pfad, der wechselweise durch Wälder und über (derzeit verlassene) Kuhweiden führte. Hier im Schatten war es ziemlich kalt, aber der Frost und die einzelnen Sonnenstrahlen bescherten mir schöne Fotomotive.

Da ich in Waidhofen erst mittags losgegangen war, stand die Sonne nun bereits tief und ich hatte den ersten Blick auf mein Ziel Maria Neustift bei Gegenlicht. Etwa hier hieß es nun Abschied nehmen vom Mostviertel und ich wechselte von Nieder- nach Oberösterreich.

In Maria Neustift warf ich zunächst nur von außen einen Blick auf die Wallfahrtskirche, da ich noch einen Abstecher zu einem Aussichtspunkt machen wollte, um dort einen Blick auf den Sonnenuntergang zu haben. Das Bergpanorama war auch tatsächlich schön, die Farben am Himmel an diesem Abend aber eher dezent. Während ich meinen restlichen Tee trank, wartete ich noch auf ein kräftigeres Abendrot, das mir aber dieses Mal nicht beschert wurde. Trotzdem ein lohnenswerter kleiner Abstecher!

Als schließlich die letzten Sonnenstrahlen verschwunden waren und ich ziemlich durchgefroren war, sah ich mir die Kirche noch von innen an. Sie wurde ursprünglich 1490 errichtet, allerdings kam es Ende des 19. Jahrhunderts nach einem Sturm zu einem Neubau des Längsschiffes und des Chors. Der barocke Altar stammt von 1690.

Nach einem kurzen Einkauf fürs Abendessen bezog ich schließlich mein Zimmer im Seyerlehnerhof, wo mich eine heiße Dusche und Tee allmählich auftauen ließen.

Fazit: Eine schöne, wenn auch sehr asphaltlastige Etappe. Sie verläuft übrigens parallel zum Oberösterreichischen Mariazellerweg, wenn auch in umgekehrte Richtung. Daher begleiten einen hier neben den 04-Markierungen für den Voralpenweg auch die 06, die die unterschiedlichen Mariazellerwege markieren.