Wege in Österreich

Wanderung zum Sonntagberg

Die Fakten
20,2 km 648 hm 637 hm
Start: Bahnhof Hilm-Kematen
Ziel: Bahnhof Rosenau am Sonntagberg
Anreise: R 58 von Amstetten
Schwierigkeit: einfache Wanderung mit einigen Steigungen

Vor kurzem startete ich einen weiteren Versuch, um dem Nebel zu entfliehen und dieses Mal war ich erfolgreich! Mein Ziel war dieses Mal die Basilika am Sonntagberg, die ich schon von der Ferne bewundert hatte, als ich letztes Jahr im Mai am Voralpenweg unterwegs gewesen war. Bei der Anreise ging es durch eine dichte Nebelsuppe, aber als ich in Hilm-Kematen ausstieg und die Ybbs überquerte, sah das Wetter schon vielversprechend aus. Ich folgte zunächst dem Schneerosenweg, wo schon ein paar erste Blüten zu sehen waren.

Leider feierte der Nebel noch einmal ein Comeback und als ich nach drei Kilometern erneut die Ybbs überquerte und auf Straßen Richtung Allhartsberg wanderte, war der Blick auf den Sonntagberg noch etwas getrübt.

Aber in Allhartsberg fegte der aufkommende Wind Wolken und Nebelschwaden weg und die Sonne setzte sich durch.

Es ging nun am Ödelbach entlang und bei der Aubauern-Mühle vorbei, die von etwa 1790 bis 1970 in Betrieb war und 2019 renoviert wurde.

Nachdem ich den Ödelbach insgesamt mehr als fünfmal überquert hatte, ging es aus dem Wald hinaus und nun über Wiesen und Forstwege gut 300 Höhenmeter bergauf. Ich hatte dabei immer wieder schöne Blicke zurück Richtung Kematen, wo noch immer der Nebel hing.

Bei einer kleinen Kapelle legte ich eine Pause ein – zwar im Schatten, aber inzwischen war es so warm, dass ich auch ohne Sonnenstrahlen nicht frieren musste. Kurz danach erreichte ich die Mostviertler Höhenstraße und zugleich den Österreichischen Weitwanderweg 08, den Eisenwurzenweg. Vor mir tat sich ein herrlicher Blick Richtung Ybbstaler Alpen auf.

Während ich Sonne und Ausblick genoss, fuhr eine ganze Autokolonne an mir vorbei und hielt an einem nahen Wanderparkplatz. Gleich darauf war mir eine große und recht laute Wandergruppe direkt auf den Fersen, daher legte ich einen Zahn zu und ließ sie zum Glück bald hinter mir.

Bei einer Abzweigung verließ ich vorerst die Mostviertler Höhenstraße und ging auf einem schönen Wanderweg weiter, von dem aus ich teilweise in alle Richtungen weite Ausblicke hatte. Ich konnte auch die Kirche von Windhag sehen, bei der ich bei meiner Wanderung am Voralpenweg vorbeigekommen war.

In der Hoffnung, von dort oben einen Blick zur Basilika zu haben, ging ich auf einem sehr rutschigen Weg zum Richtfunksender Sonntagberg, allerdings versperrten mir Bäume den Blick auf die Wallfahrtskirche, die nun vor mir auf dem Hügel lag.

Um kurz nach 15 Uhr erreichte ich sie schließlich und stellte fest, dass es nicht so einfach war, die Wallfahrtskirche von außen aufs Bild zu bekommen.

Als mir das mehr oder weniger erfolgreich gelungen war, war es an der Zeit die beeindruckende Kirche auch von innen zu besichtigen. Ich hatte Glück, dass ich sie zu dem Zeitpunkt ganz für mich alleine hatte. Die heutige Basilika, die eine bedeutende Wallfahrtskirche ist, wurde Anfang des 18. Jahrhunderts nach den Plänen der Barockbaumeister Jakob Prandtauer und Josef Mungenast errichtet.

Nach der Besichtigung hatte ich noch reichlich Zeit, denn ich wollte vom Sonntagberg aus gern den Sonnenuntergang beobachten. Daher kehrte ich zwischendurch auf einen Kaffee beim Gasthof Lagler ein und las dann noch ein wenig in der schon tiefstehenden Sonne.

Gegen halb fünf gab es bereits sehr schöne Farben.

Da danach die Sonne erst einmal hinter den Wolken verschwand und ich auch noch ein Stück zum Bahnhof hatte, machte ich mich dann doch erst einmal auf den Weg. Auf dem Weg hinunter gab es noch ein paarmal freie Blicke Richtung Westen und so blieb ich unterwegs noch einige Male stehen und genoss das Farbenspiel am Horizont.

Das hatte sich diesmal wirklich sehr gelohnt, dass ich die Wanderung so angelegt hatte, dass ich zum Abschluss noch den Sonnenuntergang genießen konnte. Nun hieß es aber flotten Schrittes hinunter zum Bahnhof gehen. Ich folgte einem Fußweg hinunter nach Rosenau und hatte von hier auch nochmal schöne Blicke zurück zur Basilika.

Gerade rechtzeitig erreichte ich schließlich den Bahnhof und stieg hier wieder in den Regionalzug nach Amstetten.

Fazit: Eine traumhafte Wanderung, die mich schon alleine mit den schönen Fernblicken und dem sonnigen Wetter begeistert hätte. Die Basilika und der Sonnenuntergang setzten dem ganzen noch die Krone auf.

4 Comments

  • Moni

    Wirklich traumhaft schön! Bin um den Sonntagberg schonmal geradelt (Birnblütenzeit ist da natürlich sehr zu empfehlen!), aber rauf war mir dann doch zu heftig.
    Danke für die tollen Eindrücke!

    • Judith

      Das kann ich mir vorstellen, dass es dort im Frühling, wenn Blütezeit ist, besonders schön ist. Mit dem Fahrrad würde ich da auch nicht rauf wollen … 😉

  • Julian

    Toll, hier findet sich anscheinend alles, was es zu einer gelungenen Wanderung braucht! Für die Bahn-Anbindung kann man nur dankbar sein.

    • Judith

      Ja, die Bahn-Anbindung ist dort vorbildlich! Und für das Mostviertler Hügelland habe ich ohnehin eine besondere Schwäche, daher ist es immer wieder schön dort zu wandern.

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