Wege in Österreich,  Weitwanderwege

Bernsteintrail, Etappe 7: Neckenmarkt – Lutzmannsburg

Die Fakten
27,3 km 190 hm 205 hm
Start: Neckenmarkt
Ziel: Lutzmannsburg
An- und Abreise: Bus B12 vom/zum Bahnhof Deutschkreutz bzw. Sammeltaxis BAST
Schwierigkeit: leichte, wenn auch lange Wanderung; großteils auf Straßen und Feldwegen

Letztes Wochenende wollte ich wieder einmal eine ausgiebige Tageswanderung machen und suchte dafür ein Tour möglichst ohne Steigungen. So kam ich auf den Bernsteintrail, einen Weitwanderweg im Burgenland, den ich schon 2020 begonnen, aber nun lange nicht forgesetzt habe. Das Problem sind vor allem die eingeschränkten öffentlichen Verbindungen am Wochenende, aber mittlerweile gibt es das BAST, das burgenländische Anruf-Sammeltaxi, das diese Lücken füllt. So stand als einer Fortsetzung dieses Trails nichts mehr Wege. Alle meine bisherigen Etappen könnt ihr nun hier finden.

Die Anreise am Morgen erfolgte noch ganz „regulär“ mit dem Zug bis Deutschkreutz und dem Bus B12 nach Neckenmarkt, wo ich vor meinem Start noch einen kurzen Blick in die ursprünglich gotische, später barockisierte Kirche warf.

Danach ging es durch Horitschon und schließlich an Weingärten vorbei Richtung Raiding. Im Herbst wäre das bestimmt ein sehr schöner Abschnitt; nun war es freilich etwas kahl, aber dafür herrschte mit der Mischung aus dramatischen Wolken und blauem Himmel eine schöne Wetterstimmung.

In Raiding befindet sich das Geburtshaus von Franz Liszt, das Ausstellungen beherbergt, aktuell aber wegen Umbau geschlossen ist. Der Bernsteintrail verläuft hier kurzzeitig parallel zum Iron Curtain Trail und führte nun über eine schier endlose Straße. Die angekündigte Sonne machte sich zwar nun rar, aber dafür konnte ich mich weiterhin an eindrucksvollen Wolken erfreuen.

Für weitere Abwechslung auf den etwas eintönigen Wegen sorgten Informationstafeln über die römische Bernsteinstraße sowie Grabsteine, die entlang dieser gefunden wurden.

Als ich Großwarasdorf hinter mir gelassen hatte, wechselte ich auf einen schönen kleinen Pfad, der am Raidingbach entlangführt. Die Originalstrecke verläuft parallel dazu weiter auf Asphalt, aber ich fand den Weg am Bach deutlich reizvoller.

Kurz vor Nebersdorf setzte sich dann endlich die Sonne durch und bald darauf stieß auch der Bernsteintrail auf den Feldweg.

Ich wanderte also gemütlich vor mich hin und freute mich über die Sonnenstrahlen, als der Weg auf einmal aufhörte. Da es hier keine Abzweigung gab, konnte ich mir das zunächst nicht erklären, bis ich erkannte, dass der Bernsteintrail eigentlich schon einen Kilometer zuvor über eine kleine Brücke auf die andere Bachseite geführt hätte. Ich konnte mich an keine Markierung dort erinnern, aber da die Schilder des Bernsteintrails so klein sind, findet man diese oft auch erst, wenn man gezielt danach Ausschau hält. Da ich nicht alles wieder zurückgehen wollte, ging ich geradeaus weiter am Acker entlang. Da sich dabei stetig dicke Erdschichten an meinen Schuhsohlen festsetzten, bereute ich meine Entscheidung bald, aber schließlich erreichte ich die Straße und damit wieder den Originalweg.

In Großmutschen legte ich eine Pause bei einer Raststelle ein, allerdings fiel diese eher kurz aus, da genau zu dieser Zeit ein ungemütlich kalter Wind aufkam. Ich machte mich also bald wieder auf den Weg und folgte einer weiteren langen Straße.

Einen Kilometer hinter Großmutschen machte ich einen Abstecher in den Wald, da hier die Straßentrasse der ehemaligen römischen Straße zu sehen ist. Da ich mir nicht ganz sicher war, ob ich die richtige Stelle gefunden hatte und die harten Schatten Fotos schwierig machten, kann ich leider mit keinem Bild davon dienen.

In Strebersdorf, nach insgesamt etwa 22 Kilometern, ging es nun auf einem Kreuzweg hinauf zu einem Weinberg.

Ich kam gerade passend zur Abendstimmung oben an und hielt die schönen Farben fotografisch fest, bis mir fast die Finger einfroren.

Ich stieg noch kurz auf einen Aussichtshügel, allerdings verblassten die Farben mittlerweile bereits. Daher machte ich mich auf den Weg hinunter nach Lutzmannsburg und kam dabei noch an der Pfarrkirche St. Veit vorbei, die aber leider verschlossen war.

In Lutzmannsburg hatte ich noch Zeit, um einen schnellen Kaffee im sehr gemütlichen Sunny Café zu trinken, ehe mich das Sammeltaxi um 17:20 abholte und zusammen mit einer weiteren Frau, die in Horitschon zustieg, zum Bahnhof nach Deutschkreutz brachte.

Fazit: Wie schon einige Etappen des Bernsteintrails zuvor war auch diese ziemlich asphaltlastig und aufgrund der langen geraden Strecken etwas eintönig. Trotzdem war es mit dem herrlichen Wetter und dem schönen Abschluss auf dem Weinberg eine sehr lohnenswerte Tour. Da ich bisher im Winter meistens ehe kurze Wanderungen gemacht habe, war es außerdem schön, wieder einmal für einen ganzen Tag unterwegs zu sein.

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