Wege in Österreich

Wiener Alpenbogen: Wiesmath – Kirchschlag

Die Fakten
22,3 km 612 hm 881 hm
Start: Wiesmath
Ziel: Kirchschlag in der Buckligen Welt
Wegbeschreibung

Beim Weitwanderweg am Wiener Alpenbogen habe ich derzeit zwei „offene Enden“. Im Sommer habe ich die bergigeren Etappen ab dem Schneeberg fortgesetzt, während der Abschnitt in der Buckligen Welt erst mal ruhte. Zuletzt habe ich dort im Februar die Etappe von Thernberg nach Wiesmath gemacht.

Nun, da nach dem Hochwasser und kurzfristigen Wintereinbruch in den Bergen meine Wandermöglichkeiten eingeschränkt waren, war es an der Zeit endlich den Weg hier fortzusetzen. Nachdem ich in Wiesmath aus dem Bus gestiegen war, legte ich erst noch eine kleine Runde durch Wiesmath ein, kaufte im kleinen Adeg noch Müsliriegel und machte einen Abstecher zum öffentlichen WC.

Um etwa 9:30 war ich aber dann endlich auf dem Weg und hoffte, dass der Wegweiser mit einem sehr gemächlichen Gehtempo rechnete, denn ich hatte nur 6,5 Stunden, um den letzten Bus in Kirchschlag zu erreichen und wollte eigentlich auch mal eine Pause einlegen.

Gleich zu Beginn, als mich der Weg an Feldern und blühenden Wiesen entlangführte, hatte ich noch einen Blick zu Rax und Schneeberg, die dann allerdings für den Rest des Tages aus meinem Blickfeld verschwanden.

Als der Weg nach etwa 5 Kilometern in den Wald führte, war ich zunächst skeptisch, wie es hier wohl mit Sturmschäden aussehen würde. Allerdings war am Weg hier sehr offensichtlich schon gearbeitet worden, da ich immer wieder auf Reifenspuren und zusammengestapelte Äste am Wegesrand stieß. Also konnte ich erst einmal entspannt weiterwandern. Die blauen WAB-Markierungen für den Wiener Alpenbogen waren hier nur spärlich zu finden, aber ich konnte dem regionalen Weg B10 folgen.

Als ich tiefer in den Wald hineinkam und es nun stellenweise bergauf ging, änderte sich allerdings die Wegsituation. Zuerst hieß es einige Bäche bzw. überschwemmte Stellen queren und dann versperrten mir immer wieder umgestürzte Bäume den Weg.

Ich kam nur sehr langsam voran, aber zum Glück betraf das nur einen Abschnitt von etwa einem Kilometer, ehe es wieder aus dem Wald hinaus auf einen Feldweg und durch die kleine Siedlung Schwarzenberg ging. Als ich danach wieder in den Wald eintauchte, war es auf einem breiten Forstweg, auf dem schon eifrig gearbeitet worden war.

Nach einem kurzen Stück auf der Straße ging es wieder in den Wald hinein und bergauf bis zu einem Wildgehege am Rande von Gleichenbach. Hier legte ich auf einer Bank eine Pause ein und aß meine mitgebrachte Jause (Salat und Müsliriegel). Es war vielleicht nicht der idyllischste Platz, aber man weiß ja nie, wann man wieder auf eine Bank trifft.

Danach ging es eine ganze Weile zunächst auf einer Straße, dann einem Feldweg entlang. Neben schönen Ausblicken gab es bei dieser Wanderung auch allerlei Tiere zu sehen, die mich großteils ebenso aufmerksam beäugten wie ich sie.

Danach ging es wechselweise durch den Wald und über Feldwege, teilweise mit leichtem Anstieg. Obwohl bei dieser Etappe keine langen Steigungen auf dem Programm standen, war es insgesamt doch sehr viel Auf und Ab.

Nach einem letzten Anstieg, der es ziemlich in sich hatte, weil es nach bisher angenehmen Temperaturen nun sehr warm wurde, hatte ich einen ersten Blick auf mein Ziel Kirchschlag.

Über einen teils verwachsenen und etwas unwegsamen kleinen Pfad ging es hinunter in die Stadt, wo ich noch kurz einen Blick in die Kirche warf. Die Burgruine steht erst bei der kommenden Etappe auf dem Programm.

Pünktlich um zehn vor vier stand ich an der Bushaltestelle, wo eine Frau mich davon überzeugen wollte, dass es noch einen weiteren Bus etwas später gäbe, der direkt nach Wien fährt. Da weder der Fahrplan an der Haltestelle noch die ÖBB-App etwas von diesem Bus wussten, stieg ich aber lieber wie geplant in den Bus zum Bahnhof Edlitz-Grimmenstein und dort dann in den Zug.

Fazit: Eine sehr angenehm zu gehende Etappe mit schönen Ausblicken. Die Bucklige Welt macht hier ihrem Namen alle Ehre und so ging es nur selten flach dahin. Die teils recht langen Abschnitte in der Sonne wären im Hochsommer mühsam gewesen, aber für den frühen Herbst waren sie perfekt.

4 Comments

  • Julian

    Das Höhenprofil schaut aus wie die Stalagmiten von Jasov – alle Achtung, dass Du dann noch Luft für so viele schöne Fotos hattest.
    Die Bucklige Welt scheint aber einfach immer eine (weitere) Wanderung wert zu sein.
    Vielleicht wollte die Frau an der Bushaltestelle Dich bloß davon überzeugen. 😉

    • Judith

      Ja, da ging es ein paarmal kräfitg bergauf (und noch mehr bergab). 😉
      Die Bucklige Welt ist immer wieder schön. Schneebedeckt stelle ich mir das dort auch sehr schön vor.

      Die Frau an der Bushaltestelle konnte ja dann doch noch jemanden überzeugen. Vielleicht hatte sie eine Wette zu gewinnen! *gg*

  • Moni

    Ui,bei dem Höhenprofil wäre es mir schwer gefallen, positiv und motiviert zu bleiben! Du bist da schon anderes gewohnt und nimmst das gelassener hin. Fein! Und gut,dass es sich zeitlich so gut ausging trotz Wegbeschwernissen und Pause.

    • Judith

      Es war nicht so schlimm, weil keiner der Anstiege allzu lang war. Aber manchmal hätte ich mir zwischendurch doch mal gewünscht, dass ich einfach gemütlich im Flachen dahinwandern könnte.

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