Wege in Österreich

Wiener Alpenbogen: Thernberg – Wiesmath

Die Fakten
21,2 km 876 hm 588 hm
Start: Thernberg
Ziel: Wiesmath
Wegbeschreibung

Schon seit langem möchte ich den Wiener Alpenbogen bei seinem Beginn in der Buckligen Welt fortsetzen. Ich habe mittlerweile schon einige spätere Etappen vorgezogen, „hänge“ aber seit 2022 bei der dritten Etappe ab Thernberg fest. Start und Ziel sind am Wochenende nur schwer öffentlich erreichbar; zudem wollte ich diese Etappe auch mit einer Besichtigung des Windrades Lichtenegg verbinden, das nur eingeschränkte Öffnungszeiten in den Sommermonaten hat. Da ich seit Februar geänderte Arbeitszeiten habe und nun auch montags wandern gehen kann, habe ich beschlossen, die Besichtigung des Windrades erst einmal nach hinten zu reihen und endlich die dritte Etappe zu machen.

Und so habe ich mich also am 5. Februar mit Zug und Bus auf den Weg nach Thernberg gemacht, wo ich um etwa 10:20 bei der Kirche losstartete. Es ging zu Beginn fast eine Stunde lang bei stetiger Steigung über eine Landstraße, wo sich immer wieder Blicke zurück lohnten, da man immer wieder eine schöne Sicht auf die Burg Thernberg hat. Das Wetter war an diesem Tag schon fast frühlingshaft, wenn auch ziemlich stürmisch.

Kurz nach Eichberg ging es dann endlich von der Straße weg in den Wald und an dieser Stelle muss ich einmal die Schilderverwirrung festhalten: Beim Verlassen der Straße behauptete ein Wegweiser, es wären noch 6 3/4 Stunden nach Wiesmath, während ein weiterer nur wenige Schritte später (in Sichtweite zum vorigen!) meinte, es wäre bereits eine Stunde weniger. Thernberg, das gerade mal vier Kilometer entfernt lag, war mit 1 3/4 Stunden Gehzeit angegeben. Nur etwa eine Viertelstunde später war die Gehzeit nach Wiesmath wundersamerweise schon auf 4 1/4 Stunden geschrumpft, während es nach Thernberg (nun schon einen Kilometer weiter entfernt) angeblich nur noch 40 Minuten sein sollten. Einen weiteren Kilometer später hatte sich die Zeit nach Wiesmath wieder um eine Stunde erhöht und jene nach Thernberg war auch wieder auf 2 Stunden angewachsen. Wie kann bitte so ein Chaos passieren?

Ich beschloss, die Wegweiser abgesehen von der Richtungsangabe völlig zu ignorieren und ging durch den Wald weiter bergauf. Hier war ich nun besser vom Wind geschützt als auf der Straße; dafür knarrte und knackte es etwas beunruhigend in den Ästen. Der Weg zeigte auch immer wieder mal Spuren der vergangenen Stürme.

Zur Mittagszeit erreichte ich die Kaltenberger Höhe, wo ich – leider halb hinter Bäumen versteckt – einen Blick auf die Rax hatte sowie auf die vor mir liegende Wallfahrtskirche Maria Schnee.

Ich nutzte eine sonnige Bank für eine kleine Mittagspause, ehe ich weiter zur Kirche ging und diese besichtigte.

Es handelt sich hier angeblich um einen gut frequentierten Wallfahrtsort. Dieser Tatsache ist wohl auch das öffentliche WC hinter der Kirche zu verdanken – so etwas erfreut natürlich das Wanderherz bzw. die Wanderblase.

Der weitere Weg führte teils über kleine Pfade, teils aber auch wieder an der Straße entlang, mit Blicken zurück zur Kirche und auf die Hügel der südlichen Buckligen Welt.

Die Hälfte des Weges war kurz darauf in Lichtenegg erreicht. Hier fand ich nicht nur eine Kirche und eine Bücherzelle, sondern auch eine altmodisch anmutende kleine Tankstelle und einen Selbstbedienungs-Dorfladen vor. Letztere scheinen seit einigen Jahren wie Schwammerl aus dem Boden zu schießen – ein Trend, den ich sehr begrüße! Diesmal war ich zwar selbst gut versorgt, aber solche Läden haben mir schon öfter mal beim Wandern den Proviant ergänzt.

Als ich Lichtenegg hinter mir gelassen hatte, ging es nun ab und zu kurz in den Wald, meistens aber über Wiesen und Hügel. Dabei hatte ich immer wieder Ausblicke zurück auf das Windrad von Lichtenegg sowie die Wiener Alpen und die Kirche Maria Schnee.

Seit Lichtenegg war ich sehr flott unterwegs, da ich in Wien gern um 15:43 den Bus erreichen wollte. Der nächste (und letzte) fährt erst um 17:43 und das stürmische Wetter lud trotz Sonnenschein nicht zu ausgedehnten Pausen ein. So ging es also schnellen Schrittes nach Stickelberg, wo ich nur einen kurzen Blick in die 1970 errichtete Fatimakirche warf.

Kurz danach ging es durch den Hollergraben noch einmal bergauf, ehe die letzten Kilometer wieder an einer (diesmal aber kleinen) Straße entlangführten. Von hier gab es auch noch einen Blick auf Rax, Schneeberg und Hohe Wand in der Ferne.

Da ich die letzten Kilometer so zügig unterwegs gewesen war, erreichte ich Wiesmath noch mit ausreichend Spielraum, um mir noch etwas zum Trinken zu kaufen, ehe der Bus nach Wiener Neustadt abfuhr. Vom Bus aus hatte ich dann übrigens die schönsten Panoramablicke auf die Wiener Alpen – diese Strecke würde sich also auch für eine Wanderung anbieten.

Fazit: Eine sehr asphaltlastige Etappe, die zwar immer wieder schöne Aussichten zu bieten hat, aber keine allzu beeindruckenden Panoramen. Fühlt sich ein bisschen wie eine Übergangsetappe an, auch wenn es an sich eine schöne Tour war. Die Beschilderung lässt leider zu wünschen übrig – abgesehen von den verwirrenden Zeitangaben auf den Wegweisern fehlen bei Weggabelungen oft jegliche Markierungen.

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