Wege in Österreich

Weissenbacher Runde auf den Peilstein

Diese Tour, die ich gestern unternommen habe, habe ich zum Anlass genommen, um mal einige der Wanderungen, die ich früher bereits auf meinem Bücherblog veröffentlicht hatte, zu bearbeiten und zu veröffentlichen. Denn gestern war ich streckenweise entlang der Pilgerwege nach Mariazell unterwegs und so findet ihr bei den Weitwanderwegen nun meine Wanderung auf der Via Sacra nach Mariazell von 2020 sowie meine Tour auf dem Wiener Wallfahrerweg von 2021. Auch eine zweitägige Tour auf den Peilstein zusammen mit meiner Nichte im Mai 2022 habe ich nun hochgeladen.

Nun aber zu meiner gestrigen Wanderung:

Die Fakten
20,2 km 615 hm 615 hm
Start und Ziel: Bahnhof Weissenbach-Neuhaus

Ich habe das Gefühl, dass ich meine Wanderungen derzeit vornehmlich danach auswähle, wo es gerade am wenigsten stürmisch ist. So auch gestern, als rund um Wien zwar milde Temperaturen und Sonnenschein, aber vielerorts auch sehr viel Wind angesagt war.

Als ich in Weissenbach aus dem Zug stieg, war es hier zwar fast windstill, aber auch viel kälter als erwartet. Das änderte sich zwar schnell, als ich das Triestingtal verließ und leicht bergauf nach Neuhaus ging, allerdings verschwand nun die Sonne mehr und mehr hinter Wolken. In Neuhaus stattete ich kurz der Burg und der Kirche einen Besuch ab, die ich aber nur von außen besichtigen konnte.

Nun ging es den Wallfahrerweg rückwärts zum Peilstein und hier erkannte ich auch einen Vorteil, wenn man diese Tour im Winter macht: In der Weidesaison muss man über die Straße ausweichen, ich konnte aber diesmal den „originalen“ Weg über die leere Weide gehen und hatte dabei auch nochmal schöne Blicke zurück auf Neuhaus.

Es ging nun stetig bei teils recht strammer Steigung bergauf zum Peilstein. Die Waldwege sahen mit den kahlen Ästen und den Brauntönen recht trist aus, gewährten aber immer wieder schöne Blicke auf die umliegende Landschaft.

Der Aufstieg zum Peilstein zog sich ziemlich – es machte sich bemerkbar, dass ich in letzter Zeit keine größeren Bergtouren und von meinen Wanderungen abgesehen allgemein nicht viel Sport gemacht habe. Schließlich erreichte ich aber das Peilsteinhaus und bog gleich mal zum Gipfelkreuz ab. Von dort hat man einen schönen Blick auf die umliegenden Berge und auch auf die Wallfahrtskirche Hafnerberg.

Als ich wieder zum Peilsteinhaus kam, war es gerade Mittagszeit und es war ordentlich was los. Ich machte hier ebenfalls eine Pause, gönnte mir einen Apfelkuchen mit Kaffee und bewunderte das Panorama von der Aussichtswarte.

Danach ging es erst einmal eine gute halbe Stunde durch den Wald bergab zur Ruine Arnstein und der Arnsteinnadel, eine 13 Meter hohe Felsformation.

Über einen schmalen, steinigen Pfad ging es bergab, bis ich auf die Via Sacra stieß, der ich nun wieder bergauf nach Holzschlag folgte. Hier gab es wieder einmal eine absurde Beschilderung: Zunächst war Holzschlag mit 15 Minuten angeschrieben, ein paar Meter weiter mit 40 Minuten. Die Wahrheit lag dann näher bei der ersten Angabe: Ich brauchte ungefähr 20 Minuten, bis ich Holzschlag erreichte.

In Holzschlag hatte ich bereits zweimal übernachtet: Einmal auf meiner ersten Etappe auf der Via Sacra und bei meiner zweitägigen Tour mit Sophie. Diesmal ließ ich den Gasthof aber links liegen und ging gleich weiter Richtung Nöstach. Erfreulicherweise wagten sich nun doch ein paar Sonnenstrahlen durch die Wolken und so machte ich mit Blick zur Kirche am Hafnerberg nochmal ein kurzes Päuschen.

Bei der Wallfahrtskirche am Hafnerberg gab es einen Dorfladen (der war 2020 noch nicht hier gewesen), der allerdings nur mit einem QR-Code zugänglich ist. Da ich mir nicht extra die benötigte App herunterladen wollte, konnte ich mich dort also nicht umschauen und besichtigte stattdessen die barocke Kirche mit beeindruckendem Kuppelfresko von Josef Ignaz Mildorfer.

Hier musste ich nun die Via Sacra verlassen, da es für mich zurück nach Weissenbach ging. Es ging auf einem gemütlichen Pfad über Wiesen und durch den Wald, wobei ich noch einmal schöne Blicke zurück auf die Kirche und zu den Peilsteinwänden hatte.

Der letzte Kilometer führte schließlich an der Hainfelder Straße zurück zum Bahnhof Weissenbach-Neuhaus, den ich um etwa 16 und rechtzeitig vor Abfahrt des Zuges erreichte.

Fazit: Eine sehr schöne und abwechslungsreiche Tour mit nur wenigen Asphaltstrecken und etlichen Highlights. Leider wirken die kahlen Wälder und bräunlichen Wiesen zu dieser Jahreszeit noch ein bisschen trostlos. Auch wenn ich Teile des Weges ohnehin schon kannte, würde ich diese Runde gerne nochmal im Frühling oder Herbst machen.

2 Comments

  • Konstanze

    Ich finde es immer wieder verwirrend, wenn Entfernungen in Minuten angegeben werden. Ich bin mir relativ sicher, dass die meisten Personen eine (Kilo-)Meter-Angabe bevorzugen würden … Aber Beschilderungen sind ja eh immer wieder so eine Sache für sich. *g*

    Hattest du denn auf der Strecke dann auch Glück mit dem Wind? Und so karg die Bäume im Winter auch sind, so hat es doch immerhin den Vorteil, dass du dich deutlich leichter durch Gestrüpp kämpfen könntest, wenn nötig. 😉 Oh, und natürlich die freien Wiesen ohne Kühe!

    Der Apfelkuchen sieht nach der perfekten Stärkung für so eine Wanderung aus! 🙂

    • Judith

      Kilometerangaben können natürlich abhängig von Höhenmetern auch trügerisch sein, daher sind wohl vor allem in den Bergen Entfernungen praktisch immer in Minuten angegeben. Aber da die Gehgeschwindigkeit individuell so unterschiedlich ist, sind diese oft nicht sehr hilfreich – und wenn sie einander so widersprechen wie in diesem Fall, dann erst recht nicht. *g*
      Bei der Wanderung war es kaum windig, also da hatte ich auf jeden Fall Glück.

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