Wege in Europa

Schönfelder Runde

Die Fakten
23 km 240 hm 273 hm
Start: Bahnhof Lampertswalde
Ziel: Bahnhof Ortrand

Übers Osterwochenende war ich in Dresden, wo Julian und ich zwei Touren unternommen haben, die leider etwas vom Saharastaub getrübt waren.

Die erste Tour führte uns zunächst nach Großenhain, wo wir aber noch nicht unsere eigentliche Wanderung begannen, sondern nur kurz die Stadt besichtigten. Eine Besonderheit dort ist die Karl-Preusker-Bücherei, die 1828 von Karl Preusker als erste „Volksbücherei“ Deutschlands gegründet wurde.

Außerdem wollten wir uns gern die Marienkirche von 1748 ansehen, die einen interessanten Grundriss und Innengestaltung hat. Allerdings konnten wir zunächst keine offene Tür finden, obwohl die Kirche laut Schild „täglich geöffnet“ sein sollte. Wir umrundeten sie einmal und probierten überall unser Glück, bis wir schließlich bei einem Seiteneingang auf den Küster stießen, der uns erklärte, dass die Kirche am Karsamstag für die Vorbereitung der Osterfeierlichkeiten geschlossen wäre. Er war aber so freundlich uns hineinzulassen, während er selbst für die Messe probte, und erzählte uns dann sogar noch einiges zur Kirche und zu Großenhain.

Nach diesem interessanten Abstecher fuhren wir mit dem Zug weiter nach Lampertswalde und gingen von dort nach Schönfeld. Auf dem Weg dorthin machte sich der Saharastaub stark bemerkbar, da trotz eigentlich wolkenlosem Himmel die Sicht sehr getrübt war.

In Schönfeld besichtigten wir (von außen) das Neorenaissance-Schloss, das ursprünglich aus dem Mittelalter stammt und im Laufe der späteren Jahrhunderte weiter aus- und umgebaut wurde. Hier machte sich auch der Frühling trotz gedämpfter Farben sehr stark bemerkbar.

Nach einer kurzen Pause machten wir uns wieder auf dem Weg; es ging nun für ein paar Kilometer über Feld- und Waldwege, bis wir Linz erreichten – ein Dorf bei Schönfeld und natürlich nicht mit der Hauptstadt von Oberösterreich zu verwechseln.

Am Ortsausgang von Linz machten wir erst mal eine Mittagspause, ehe wir in ein Wäldchen am Linzer Wasser mit kleinen Teichen und Unmengen von Buschwindröschen eintauchten.

Etwas später am Ortsrand von Ortrand 😉 gab es als weiteres kleines Highlight ein Storchennest, bei dem ich mir mal wieder sehnsüchtig einen besseren Zoom als jenen der Smartphone-Kamera gewünscht hätte.

Danach machten wir uns an die Besteigung des Kutschenberges – mit 201 m der höchste Berg von Brandenburg. Auf Steigeisen und Eispickel konnten wir aufgrund der Wetterlage verzichten, aber bevor ihr jetzt lacht: Es gibt hier immerhin ein Skihütte! Jegliche Fernsicht wurde uns aber vom Saharastaub genommen.

Vom Kutschenberg ging es über einen erstaunlich steilen Weg hinunter und dann durch Großkmehlen und Kleinkmehlen. In Großkmehlen drehten wir noch eine Runde um die Kirche und das Wasserschloss, ehe uns die Elsterwerdaer Straße wieder nach Ortrand brachte, wo wir am Bahnhof nach kurzer Wartezeit den Zug zurück nach Dresden nahmen.

Fazit: Eine interessante und abwechslungsreiche Tour, die weniger durch spektaktuläre Landschaft als durch kulturelle Highlights bestach. Schade, dass die Farben an diesem Wochenende sehr gedämpft waren – auf den letzten Fotos sieht man, um wieviel blauer der Himmel gleich war, als sich der Staub ein wenig auflöste. Dafür konnten wir uns an frühlingshafter Flora und Fauna erfreuen.

2 Comments

  • Konstanze

    Wie nett, dass euch der Küster reingelassen hat (auch wenn es noch etwas netter gewesen wäre, wenn es Hinweise gegeben hätte, dass an dem Tag die Kirche nicht für die Öffentlichkeit geöffnet ist, so dass ihr gar nicht erst an jeder Tür hättet rütteln müssen)!

    Der Frühling hat sich auf der Wanderung ja wirklich wunderhübsch bemerkbar gemacht – nur schade, dass der Saharastaub alles etwas eintrübte. Der war in den letzten Tagen wirklich extrem …

    • Judith

      Ja, der Saharastaub war extremer, als es auf den Fotos den Anschein hat. Da hat die Smartphone-Kamera noch mehr Kontrast rausgeholt als tatsächlich vorhanden. 😉

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