Wiener Wallfahrerweg 1: Wien Rodaun – Heiligenkreuz
Meine erste Etappe auf dem Wiener Wallfahrerweg führte mich von Rodaun am Stadtrand von Wien über die schöne Perchtoldsdorfer Heide und durch den Naturpark Föhrenberge nach Heiligenkreuz. Mit einer Länge von weniger als 20 km und wenigen Anstiegen war das ein sanfter, aber sehr schöner Einstieg.
Die Fakten
17 km 524 hm 475 hm
Start: Wien Rodaun
Ziel: Heiligenkreuz
Da der Weg an diesem ersten Tag eher kurz war, hatte ich in der Früh keinen Stress und konnte noch gemütlich frühstücken, packen und Blumen gießen. Dann ging es erst einmal quer durch die Stadt nach Rodaun, der Endhaltestelle der Straßenbahn 60. Hier begrüßte mich auch gleich das erste Schild:
Danach machten sich die Wegmarkierungen allerdings ein bisschen rar, bis es hinauf ging auf die Perchtoldsdorfer Heide, ein Trockenrasen, von wo aus man einen schönen Blick sowohl auf Wien als auch auf Perchtoldsdorf hat. Und in punkto Flora und Fauna hat die Heide auch einiges zu bieten. Irgendwann muss ich hier mal wieder her, wenn ich mehr Zeit zum Genießen habe.
Ich hatte Glück, dass es bewölkt war, denn die Sonne brennt sonst in der Heide sicher ziemlich herab. So aber waren die Temperaturen sehr angenehm und ich kam schnell voran. Von der Heide ging es hinein in die schattigen Föhrenwälder, die mich bergauf zur Kammersteiner Hütte führten. Hier stieg ich auf die Josefswarte, die mir einen schönen (aber windigen) Rundumblick bot.
Der Weg führte weiter durch die Föhrenwälder und es gab zahlreiche Rastplätze, von denen ich einen für eine kleine Mittagspause nutzte. Da es unter den Bäumen inzwischen fast ein wenig kühl war, ging ich aber nach dem Verspeisen meiner Jause recht bald wieder weiter. Nach einem sanften Bergauf und Bergab durch die Föhrenberge gab es mal wieder den anscheinend auf Pilgerwegen obligatorischen verwachsenen Wegabschnitt, ehe es schließlich über eine Wiese hinunter ging.
An Schloss Wildegg ging es vorbei nach Sittendorf, wo ich auf zwei Pilger (Vater und Tochter) stieß, denen ich vorher auch schon ein paarmal begegnet war (je nachdem, wer gerade Foto- oder Trinkpause gemacht hat, haben wir uns immer wieder gegenseitig überholt).
Jetzt kamen wir erstmals ins Gespräch und gingen gemeinsam weiter. Und während wir da so miteinander tratschten, verpassten wir glatt eine Abzweigung. Erst eine Viertelstunde später merkten wir, dass wir falsch waren und gingen wieder zurück. Jetzt, da wir besser aufpassten, fanden wir auch gleich den Wegweiser. Von hier waren es noch etwa zwei Kilometer bis zum Stift Heiligenkreuz, wo sich unsere Wege wieder trennten. Für die beiden ging es noch weiter bis Mayerling, während ich nur noch zu einer Herberge am Rand von Heiligenkreuz musste. Daher gönnte ich mir erst einmal eine Besichtigung von Stift Heiligenkreuz. Ich hatte das Stift zwar vor ein paar Jahren schon einmal besichtigt, aber ich hatte noch Zeit und mit meiner Niederösterreich-Card musste ich keinen extra Eintritt zahlen.
Danach trank ich noch einen Kaffee im Gastgarten des Stiftscafés, ehe ich am Sattelbach entlang den letzten Kilometer zur Pilgerherberge Haus Edelweiß zurücklegte. Die Pilgerherberge ist ganz entzückend. Ich hatte ein sehr kleines Einzelzimmer und dazu gab es ein Gemeinschaftsbad und eine Gemeinschaftsküche mit Wohnzimmer, außerdem im Garten ein sehr idyllisches Plätzchen.
Nach dem Duschen bereitete ich mir erst mal meine mitgebrachten Instantnudeln zu und machte es mir dann mit meinem Ebook-Reader zuerst draußen am Teich und später drinnen im Wohnzimmer gemütlich. Leider war ich an diesem Abend die einzige in der Unterkunft. Auf diese Weise hatte ich zwar Bad und Küche ganz für mich, aber es wäre auch nett gewesen, noch mit anderen Pilgern plaudern zu können.
Fazit: Das war eine sehr schöne Etappe zum Einstieg und die gemütliche Herberge war da noch das Tüpfelchen auf dem i.
3 Comments
Konstanze
Das klingt wirklich nach einem gemütlichen Einstieg in diese Wanderwoche – auch wenn es schade war, dass du abends allein in der Herberge übernachtet hast. Da hätte es sonst bestimmt noch ein paar Möglichkeiten für nette Gespräche gegeben und das sogar ohne die Gefahr am Hinweisschild vorbeizuwandern. *g*
Neyasha
Als Einstieg war das wirklich gut geeignet. Ich hatte mich eh vorher schon darauf eingestellt, dass ich alleine in der Unterkunft sein würde, da ich bei meinen Buchungen bereits gemerkt habe, dass es überall eher ruhig sein dürfte, aber ein wenig schade war es trotzdem.
Pingback: