Welterbesteig Wachau Etappen 5+6
Im Oktober war ich mit einer Freundin zwei Tage lang auf dem Welterbesteig Wachau unterwegs. Die beiden Etappen vom ersten Tag könnt ihr hier nachlesen; auch am zweiten Tag hatten wir uns wieder zwei Etappen vorgenommen. Leider sind an diesem Tag die Fotos mit meinem Handy teilweise ein wenig unscharf geworden und meine Digitalkamera hatte ich dieses Mal nicht zusätzlich mit.
Etappe 5: Von Mühldorf nach Maria Laach
Die Fakten
13,1 km 849 hm 611 hm
Start: Mühldorf
Ziel: Maria Laach
Wegbeschreibung und Karte
Nach einer mittelmäßig guten Nacht starteten wir recht gemächlich in den Tag und genossen ein ausgiebiges Frühstück, was dazu führte, dass es schon etwa halb zehn war, als wir uns wieder auf die Socken machten. Und damit war es mit der Gemütlichkeit auch schlagartig vorbei – der Weg führte gleich hinter dem Hotel steil hinauf auf den Trenning.
Wir keuchten also langsam bergauf und mir wurde schon etwas Angst und Bange vor dem weiteren Weg, da das hier der kleine Anstieg des Tages war. Andererseits finde ich es immer schwierig, wenn es gleich mit einem Anstieg losgeht, ehe man sich etwas warmgewandert hat, insofern kam mir der Weg vielleicht umso mühsamer vor. Sehr erfreulich war, dass wir oben am Trenning ein echtes Gipfelerlebnis hatten – mit Gipfelkreuz, einem Buch zum Eintragen, schönem Rundumblick und einer Bank zum Ausrasten.
Da es hier oben aber auch recht windig war, machten wir keine allzu lange Pause, sondern gingen wieder bergab und dann für ein Weilchen flach durch die Ortschaft Thurn, ehe der lange Anstieg auf den Jauerling, die höchste Erhebung in der Wachau, auf dem Plan stand.
Obwohl es auf den Trenning nur 250 Höhenmeter bergauf gewesen waren und auf den Jauerling etwa 500, also doppelt so viel, kam uns der Weg angenehmer vor. Es war nur stellenweise steil, meistens war der Anstieg recht gemäßigt. Oben beim Naturparkhaus angekommen, wurden wir nicht nur mit einem schönen Ausblick belohnt, sondern auch mit einem wunderbaren Platz auf der Sonnenterrasse.
So gern wir auch länger hier geblieben wären, mussten wir doch noch einer kurzen Pause mit kühlem Getränk und Müsliriegeln wieder weiter, denn wir hatten noch einige Kilometer vor uns. Der Weg führte uns zunächst zum eigentlichen Gipfel des Jauerling, der allerdings mehr als unspektakulär ist, und dann zur Aussichtswarte. Hier war das eigentliche Highlight das recht skurrile Stiegenhaus des Turms, das zugleich als Flohmarkt dient. Der Ausblick selbst war zwar schön, aber nicht so viel besser als vom Naturparkhaus. Da man außerdem bei der Aussichtswarte Eintritt zahlt, kann man darüber diskutieren, ob sich das wirklich lohnt.
Ab jetzt ging es großteils durch den Wald bergab nach Maria Laach, wobei wir ganz am Ende den Abstecher durch die Ortschaft Weinberg ausließen und direkt unser Etappenziel ansteuerten.
Etappe 6: Von Maria Laach nach Aggsbach Markt
Die Fakten
7,2 km 80 hm 462 hm
Start: Maria Laach
Ziel: Aggsbach Markt
Wegbeschreibung und Karte
Die Etappe 6 ist ziemlich kurz und im Wesentlichen nur der Abstieg von Maria Laach hinunter zur Donau nach Aggsbach Markt. Bevor wir sie in Angriff nahmen, wollten wir uns noch eine Kaffeepause gönnen, aber das war leichter gesagt als getan. Wie so oft, wenn ich wandern bin, hatten mal wieder alle Lokale geschlossen und wir steuerten schließlich in der Hoffnung auf zumindest einen kleinen Snack den Selbstbedienungs-Hofladen an. Und trauten unseren Augen kaum, als wir hier nicht nur ein beeindruckendes Sortiment, sondern sogar eine Coffee-to-go-Station vorfanden. Außerdem selbstgemachte Mosteckerl, die ich bisher nur von meiner Mutter kannte.
Wir gönnten uns also Kaffe und einen gemeinsamen Teller Mosteckerl und setzten uns damit auf die Bank vor dem Selbstbedienungsladen. Herrlich!
Nach dieser angenehmen Stärkung besichtigten wir auf dem Weg aus Maria Laach hinaus noch die Kirche.
Zur Etappe selbst gibt es nicht so viel zu sagen. Der Weg führt durch kleine Ortschaften, Wälder und Christbaumkulturen und die letzten drei Kilometer schließlich etwas kräftezehrend bergab. Wenn wir zu diesem Zeitpunkt nicht schon fast 20 Kilometer und über 800 Höhenmeter in den Beinen gehabt hätten, wäre uns der Abschluss aber vielleicht nicht so anstrengend vorgekommen. Im Abendlicht erreichten wir schließlich Aggsbach Markt.
Hier hatten wir noch ein Ärgernis mit dem Bus, da aufgrund einer Baustelle die Bushaltestelle nicht auffindbar war, aber nachdem wir den Bus nach Krems versäumt hatten, gelang es uns schließlich, jenen in die Gegenrichtung nach Melk aufzuhalten, wo wir dann mit dem Zug zurück nach Wien fuhren.
Fazit: Die Etappe 5 auf den Jauerling ist anstrengend, aber sehr schön. Die Etappe 6 ist eher ein Verbindungsstück, das man auch am besten so verbindet, wie wir es gemacht hatten oder aber mit der darauffolgenden Etappe 7. An diesen zwei Tagen habe ich nun auch meine „Lücke“ geschlossen und somit alle Etappen auf der Nordseite der Donau beendet.
4 Comments
Konstanze
Es klingt, als ob der Hofladen häufiger von Leuten aufgesucht würde, die einen Ort zum Einkehren gesucht und nicht gefunden haben. Schön, dass ihr zwei so tolle Wandertage hattet, auch wenn die doppelten Strecken etwas anstrengend waren!
Wie ist es eigentlich für dich mit jemand anderem zu wandern im Vergleich zum alleinigen Wandern? Denn mit einer anderen Person lässt sich ja das eigene Tempo nicht ganz so durchhalten wie gewohnt. Oder hat es bei dir und deiner Freundin und auch bei den Wanderungen mit deiner Mutter immer gut gepasst?
Neyasha
Mit meiner Freundin hat es ein bisschen gedauert, bis wir das richtige Tempo gefunden haben. Am ersten Tag sind wir (vor allem bergauf) zu schnell gegangen. Das ist ein typischer Fehler, wenn man sonst eher kürzere Wanderungen macht und ich habe mich da ein wenig von ihr mitreißen lassen. Mit meiner Mutter hat es von Anfang an gut gepasst, aber sie hat auch viel Erfahrung mit langen Strecken und weiß, dass man nicht zu schnell starten darf.
Konstanze
Ah, spannend, dass du das so bei deiner Freundin gemerkt hast!
Mir ging das früher mit meiner Mutter so, wenn sie mich mal auf den Hunderunden begleiten wollte. Die ersten Kilometer gingen immer bergauf und meine Mutter sprintete dann ein paar Meter, blieb dann stehen, sprintete wieder los, blieb dann stehen und jammerte, dass ich so langsam wäre, während ich nicht zufrieden damit war, dass ich mein übliches „langsam, aber stetig“-Tempo nicht mit ihr durchziehen konnte. *g*
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