Wege in Österreich

Winterwanderung um Mittenwald

Die Fakten
15,8 km 267 hm 332 hm
Start: Bushaltestelle Leutasch Geisterklamm
Ziel: Bahnhof Scharnitz

Übers Wochenende war ich für ein paar Tage in Seefeld, um dort winterliche Wanderungen zu unternehmen. Ich hatte ursprünglich überlegt, dort für einige Tage dem Winterweitwanderweg Seefeld zu folgen, aber es kam mir dann doch einfacher vor eine fixe Unterkunft zu haben. So war ich auch flexibler und konnte je nach Wetter entscheiden. Bei meiner Anreise war noch fast alles grün gewesen, wie man hier von meinen Fotos aus Innsbruck und Hall sehen kann:

Aber am nächsten Morgen wachte ich in einem verschneiten Seefeld auf und so stand einer richtigen Winterwanderung nichts im Weg. Ich hatte eigentlich vorgehabt zu einem Aussichtspunkt zu wandern, aber da es ziemlich neblig war, entschied ich mich für eine andere Tour. Mit dem Bus fuhr ich nach Leutasch und dann weiter zur Geisterklamm. Die Klamm selbst ist leider im Winter gesperrt, aber der Weg oberhalb davon konnte begangen werden und gehört zum Winterwandernetz auf dem Seefelder Plateau.

Da wir im Osten Österreichs nicht gerade von Schnee verwöhnt sind, freue ich mich immer über die weiße Pracht – und der verschneite Wald hier war wirklich zauberhaft. Zunächst konnte ich hier auf einem ganz unberührten Weg die ersten Fußspuren hinterlassen, allerdings kam bald darauf ein Schneepflug. Die Winterwanderwege werden nämlich regelmäßig geräumt. Das ist natürlich hilfreich, da man auf diesen Wegen auch nach starken Schneefällen tatsächlich ohne Schneeschuhe wandern kann, allerdings war damit die Idylle auch ein klein wenig zerstört.

Am anderen Ende der Klamm konnte ich noch einen kleinen Blick hinein erhaschen. Hier muss ich unbedingt zu einer anderen Jahreszeit nochmal hin, wenn die Klamm begehbar ist! Auch auf die Obere Karwendelspitze hatte ich hier traumhafte Blicke

Nach etwa einer Stunde erreichte ich Mittenwald, wo ich durch den Kurpark wanderte und schöne Blicke auf Mittenwald hatte. Bergauf ging es weiter zum Lautersee.

Während ich vorher noch ganz einsam unterwegs gewesen war, begegneten mir hier nun einige Spaziergänger. Ich ging an einer Kapelle vorbei und dann am Lainbach entlang Richtung Lainbach-Wasserfall.

Ich hatte keine allzu großen Erwartungen an den Wasserfall und war umso erstaunter, dass bereits der Weg dorthin durch die Laintalschrofen ziemlich spektakulär war. Stege, Treppen und Brücken führten an den Felsen entlang und boten traumhafte Blicke.

Ein Weg, der sich bestimmt zu jeder Jahreszeit lohnt, aber mit den verschneiten Bäumen etwas ganz besonderes war. Da inzwischen aber der Nebel wieder dichter wurde und mir schon etwas kalt war, war ich froh, als ich bald darauf wieder Mittenwald erreichte. Ich stattete zunächst der Kirche St. Peter und Paul einen Besuch ab und bewunderte die Fassadenmalerei an den Häusern. Eines der bemalten Häuser, das Café Obermarkt, suchte ich schließlich für eine Pause auf. Neben wohliger Wärme gab es auch köstlichen Kuchen.

Als ich mich wieder auf den Weg machte, begann es erneut zu schneien. Ich verließ Mittenwald gen Süden und ging durch das Naturschutzgebiet Riedboden, immer an der Isar entlang. Ohne Nebel hätte ich hier schöne Blicke auf das Karwendelgebirge gehabt, aber der verschneite Weg war trotzdem sehr schön.

Ein letztes Highlight war schließlich die Porta Claudia, eine ehemalige Befestigungsanlage aus dem 17. Jahrhundert am Scharnitzpass, von der noch einige Mauern oberhalb von Scharnitz erhalten sind.

Nach insgesamt gut 15 Kilometern erreichte ich schließlich den Bahnhof in Scharnitz, von wo aus mich der Zug zurück nach Seefeld brachte.

Fazit: Eine traumhafte Winterwanderung, die mich nicht nur durch verschneite Wälder, sondern auch durch die tollen Lainbachschrofen begeisterte. Auch das bayerische Mittenwald ist unbedingt einen Besuch wert!

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