Sizilianische Impressionen
Letzte Wochen waren Julian und ich in Sizilien, wo wir viel besichtigt haben und auch viel mit Zügen, Bussen und zu Fuß unterwegs waren. Zum Wandern sind wir dieses Mal nicht wirklich gekommen (nur eine kleine vom Ätna folgt im nächsten Beitrag), aber ich möchte doch einige Eindrücke aus dem Urlaub mit euch teilen.
Hin- und Rückflug
Meistens sind Anreisen mit dem Flugzeug ja nur eine Notwendigkeit, um von A nach B zu kommen, aber diese Flüge waren tatsächlich sehr interessant und haben uns fantastische Blicke unter anderem auf die Alpen, den Vesuv und die Abruzzen ermöglicht.
Catania
Unsere Unterkunft hatten wir in Catania, wobei wir von der Stadt selbst gar nicht so viel gesehen haben – einerseits, weil es in der Gegend von Catania stark geregnet hat und andererseits, weil wir eine ganze Reihe von Ausflügen geplant hatten. Hier aber ein paar Eindrücke aus der Stadt, von der Kathedrale und von der Kuppel der Kirche der Abtei Sant’Agata.
Syrakus
Als erster Ausflug stand bei uns Syrakus auf dem Programm. Die Stadt ist eine griechische Gründung aus dem 8. Jahrhundert v. Chr. und spielte in der Antike eine bedeutende Rolle. Für uns war leider der antike Teil der Stadt ein wenig verhext: Wir waren zweimal in Syrakus und waren einmal zu spät dran für den archäologischen Park und standen beim zweiten Mal erneut vor verschlossenen Toren, auch wenn die Öffnungszeiten auf der Website anderes behaupteten. Wir umrundeten daher den Park nur von außen und erhaschten einige Blicke auf die eindrucksvollen Steinbrüche, aber vom griechischen Theater und dem Amphitheater sahen wir leider fast nichts. Ansonsten wanderten wir durch das Gewirr der kleinen Straßen auf der Halbinsel Ortygia und besichtigten dort den interessanten Dom, der durch einen Umbau des Athene-Tempels entstand. Dessen Säulen sind heute noch an der Nordseite und im Innenraum zwischen den Schiffen sichtbar.
Noto
Als wir zum zweiten Mal in Syrakus waren, fuhren wir mittags weiter nach Noto, das einige Kilometer südlich liegt. Nachdem das antike Noto bei einem Erdbeben zerstört worden war, wurde die heutige Stadt im 18. Jahrhundert planmäßig und in sizilianischem Barockstil neu aufgebaut – und in einem so einheitlichen Bild stellt sich die Stadt auch heute noch dar.
Palermo
Unser dritter Ausflug führte uns nach Palermo, die Hauptstadt von Sizilien. Bereits die lange Busfahrt dorthin war interessant, da das Landesinnere und besonders der Parco delle Madonie tolle Hügel- und Berglandschaften zu bieten hatten. In Palermo erwartete uns eine Stadt der Gegensätze mit chaotischen Gassen und verfallenen Gebäuden auf der einen und prachtvollen Bauten sowie üppigen Gärten auf der anderen Seite. Wir genossen wunderbare Blicke über die Stadt vom Dach der Kathedrale und bewunderten die byzantinischen Mosaike in der Kapelle des Palazzo dei Normanni.
Villa Romana del Casale
Am nächsten Tag ging es erneut ins Landesinnere Richtung Piazza Armerina, wo eine spätrömische Villa urbana erhalten ist. Fast alle Böden der Villa sind mit Mosaiken bedeckt. Eine faszinierende Anlage, für die wir aber leider nicht sehr viel Zeit hatten.
Agrigent – „Tal der Tempel“
Von Piazza Armerina ging es weiter nach Agrigent, das nach Syrakus die wichtigste griechische Stadt auf Sizilien war. Im Laufe des 5. Jahrhunderts v. Chr. entstand dort eine Reihe von Tempeln entlang der südlichen Stadtmauer. Von diesen ist der sogenannte Concordiatempel am besten erhalten, da er im Frühmittelalter in eine christliche Basilika umgewandelt wurde und als solche noch bis ins 18. Jahrhundert in Verwendung war. Der archäologische Park ist ziemlich weitläufig und wir waren daher froh, dass wir nach etwas Umplanungen ausreichend Zeit dort hatten. Ein absoluter Höhepunkt der Reise!
5 Comments
Moni
Whow! Damit hätte ich in Sizilien nicht gerechnet,ich Kulturbanausin! Wirklich beeindruckend. Danke für die vielen tollen Fotos!
Judith
Es gäbe ja kulturell und auch landschaftlich natürlich noch viel mehr, was man auf Sizilien erkunden könnte. Da reicht eine Woche definitiv nicht aus!
Konstanze
So viele beeindruckenden Fotos und eine unglaublich schöne Landschaft! Schön, dass ihr eure Zeit auf Sizilien genossen habt – auch wenn ihr hier und da Pech mit den Öffnungszeiten hattet.
In den Zitronenbaum würde ich gerade gern meine Nase stecken … und über die Aufforderung nach Hause zu gehen, musste ich schmunzeln.
Judith
Die Landschaft haben wir leider vor allem aus Busfenstern gesehen. Wir müssen also irgendwann unbedingt nochmal hin und dann auch etwas mehr wandern. Diesmal konnten wir das wetterbedingt und da ich leider im Urlaub krank geworden bin kaum unterbringen.
Konstanze
Dass du krank warst, ist natürlich besonders ärgerlich! Aber immerhin habt ihr so schon mal einen guten Eindruck von der Insel bekommen und könnt dann den nächsten Sizilienurlaub umso gezielter planen. 🙂