Wege in Österreich

Größenberg und Marmorsteinbruch Engelsberg

Die Fakten
11,9 km 480 hm 419 hm
Start: Bahnhof Bad Fischau-Brunn
Ziel: Bahnhof Winzendorf

Letztes Wochenende hatte ich nur wenig Zeit zum Wandern und so suchte ich nach einer kurzen Tour in der Nähe von Wien. Das brachte mich zu dieser Wanderung, die ich schon seit einer Weile auf meiner Liste hatte. Meine Erwartungen waren eher gering – aber ganz zu Unrecht, wie ich feststellen musste!

Ich startete beim Bahnhof in Bad Fischau in der Nähe von Wiener Neustadt und stattete zunächst der Kirche St. Martin noch einen kleinen Besuch ab.

Von der Kirche ging es nun bergauf zum Blickplatz Blumberg, dem ich schon einmal im Winter einen Besuch abgestattet hatte. Damals war ich von Markt Piesting gekommen; dieses Mal ging es für mich durch den Wald in die andere Richtung zum Größenberg, aber nicht, ohne vorher noch den Blick auf Bad Fischau, Wiener Neustadt und das Rosaliengebirge zu genießen.

Es war an dem Tag heiß, aber dank Wind und Wolken gut erträglich. Trotzdem wurde mir beim Anstieg durch den Wald ausreichend warm, wobei dieser auf den ersten Kilometern sehr sanft verlief. Erst das letzte Stück zum Größenberg war etwas steiler.

Den Größenberg gehört zu den Fischauer Vorbergen und ist mit etwa 600 Metern die zweithöchste Erhebung (die höchste ist der Kienberg). Vom Gipfelkreuz des Größenberges hat man einen ganz fantastischen Blick auf die Hohe Wand.

Ich nutzte diesen schönen Aussichtspunkt für eine Pause und konnte mich kaum mehr von hier losreißen. Als ich weiterging, stellte ich fest, dass es kurz danach auch noch eine Bank gegeben hätte, die ebenfalls einen schönen Blick bietet.

Es ging nun bergab zu einer Forstraße, der man rechterhand folgen kann, um auf schnellstem Weg nach Winzendorf zu gelangen. Ich wandte mich allerdings nach links für einen sehr lohnenswerten Abstecher zum Engelsberger Marmorsteinbruch.

Der Steinbruch war bis 1953 in Betrieb und wurde 1998 zum „Geotop“ erklärt. Den Begriff war mir bislang ehrlich gesagt nicht geläufig; der Duden definiert ihn als ein erdgeschichtlich interessantes Gebilde in der unbelebten Natur wie z. B. Höhlen, Felsformationen und Fundstätten von Fossilien.

Vom Marmorsteinbruch hat man auch einen schönen Blick in den Südosten nach Wiener Neustadt, zum Rosaliengebirge und in die Bucklige Welt.

Ich folgte nun einem kleinen Pfad bergauf zum Engelsberg und bergab zu einem markierten Wanderweg zurück, wobei ich am Ende den Pfad verlor und ein kurzes Stück querfeldein gehen musste. Erst von unten sah ich später den richtigen Pfad wieder; hier heißt es also aufmerksam sein.

Mein nächstes Ziel auf dieser Wanderung war die Burgruine Emmerberg (eine mittelalterliche Höhenburg aus dem 12. Jh.), die aber leider wegen Einsturzgefahr gesperrt ist und von der ich deshalb kaum etwas sah. Ich muss für eine spätere Wanderung mal recherchieren, von wo aus man einen schönen Blick zur Burg hat.

Für mich ging es jetzt auf dem Eselsteig steil hinunter zur Straße, der ich nach Winzendorf folgte. Da ich hier noch etwas Zeit bis zur Abfahrt des Zuges hatte, suchte ich noch das beim Bahnhof gelegene Café auf, das einen erstaunlich schönen Gastgarten hatte und am Sonntagnachmittag sehr gut besucht war. Ich konnte gerade noch ein Plätzchen ergattern und genoss ein (dringend notwendiges) kaltes Getränk.

Fazit: Dafür, dass ich diese Wanderung nur als „Die mache ich mal, wenn mir nichts besseres einfällt“ im Hinterkopf hatte, war das eine erstaunlich schöne Tour. Es gibt einige tolle Aussichtspunkte und auch der Marmorsteinbruch ist einen Besuch wert. Gut, dass ich mir endlich mal für diese Tour Zeit genommen habe.

2 Comments

  • Julian

    Eine fantastische Gegend, und so nah bei Wien! Der alte Steinbruch – ein Highlight. Farblich schaut der Marmor so aus, als könne der vom Stift Geras von dort sein, aber bei genauerem Hinsehen handelt es sich dann wohl doch um Stuckmarmor.

    • Judith

      Ich habe inzwischen auch nochmal Informationen zum Stift Geras nachgelesen und es handelt sich in der Tat um Stuckmarmor. Das Aussehen hätte mich ja weniger „misstrauisch“ gemacht, eher wie er sich angefühlt hat.

      Farblich kann das Foto in diesem Fall nicht mit der Realität mithalten. In Echt ging der Marmor noch deutlich stärker in Richtung Rosa.

Leave a Reply

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert