Wege in Europa,  Weitwanderwege

Olavsweg 21: Skaun – Skjefstad

Die Fakten
25,1 km 623 hm 657 hm
Start: Skaun
Ziel: Skjefstad
Schwierigkeit: einige steile, rutschige Abstiege, sonst einfache Wege

Das Problem bei Übernachtungen im Pfarrsaal ist immer die Notbeleuchtung, die viel heller ist als man denken würde. Ich zog mir daher mein Stirnband über die Augen, was half, aber es war trotzdem eine unruhige Nacht.

Da ich als erste auf war, bereitete ich schon mal eine Kanne Kaffee vor und machte mich nach gemütlichem Plaudern in der Küche schließlich auch als erste auf den Weg.

Nach einigem Regen in der Früh war das Wetter nun richtig freundlich und ich kam beim Bergaufgehen direkt ins Schwitzen unter der Regenjacke. Kurz nachdem ich Skaun verlassen hatte, machte ich einen kurzen Abstecher zu den Ruinen von Husaby. Hier kann man den Grundriss einer Farm aus dem 11. Jahrhundert sehen, die dem Häuptling Einar Bergljot gehörte und später Heimat bedeutender Persönlichkeiten gewesen sein dürften, wie die archäologischen Funde nahelegen. Am besten ist Husaby aber wohl durch Sigrid Undsets Roman „Kristin Lavransdatter“ bekannt, wo Kristin und ihr Ehemann Erlend auf Husaby wohnen.

Nach einer halben Stunde ging es von der Straße auf schmale Waldwege, die wieder einmal ziemlich nass waren.

Leider war es bald nicht nur von unten nass, denn es begann zuerst leicht, dann stärker zu regnen.

Zwischendurch dachte ich immer wieder der Regen würde aufhören, aber dann ging es doch wieder los. Kurz nach einem steilen Abstieg holte mich Adrian ein.

Wir gingen die nächsten Kilometer zusammen und so verging bei Gesprächen über den Olavsweg die Zeit bis Buvika deutlich schneller. 2022 war ich hier auf einem sehr steilen und schlammigen Pfad auf dem Hintern gelandet. Diesmal machten wir lieber gleich einen Bogen auf der Straße nach Buvika hinunter, wo wir erstmals seit langem wieder das Meer sahen.

Aus Sentimentalität suchte ich dieselbe Tankstelle wie vor drei Jahren für Waffeln und Kaffee auf, während Adrian sich auf die Suche nach einem richtigen Café machte.

Während meiner Pause hatte sich das Wetter gebessert und so ging es nun bei Sonnenschein ein Stück an der Bucht von Buvika entlang.

Schließlich ging es zuerst bergauf über Straßen und dann bergab auf kleinen Pfaden. Es war etwas rutschig, aber dank Seilsicherungen an den steilsten Stellen ganz gut zu gehen.

Als ich wieder zurück zum Strand kam, erreichte ich einen ganz persönlichen Meilenstein: Seit meinem Start in Dänemark habe ich 1000 Kilometer zurückgelegt, was ich zumindest kurz zelebrierte, indem ich Muscheln sammelte und diese Zahl festhielt.

Danach ging es aber auch schon weiter über das Gelände des Øysand Campingplatzes. Da auf Sundet gård leider keine Pilger mehr beherbergt und dementsprechend auch nicht mehr vom Hofbesitzer John Wanvik über den Fluss gerudert werden, musste ich nun den längeren Weg über die Brücke nehmen.

Als ich die Gaula überquert hatte, ging es noch zwei Kilometer gemütlich über Feldwege.

Nur das letzte Stück führte dann nochmal steil bergauf – was wie immer auf Fotos schwer einzufangen ist, auch wenn ich es von unten und oben probierte.

Und dann erreichte ich auch schon den Weiler Skjefstad, wo ich ein kleines, gemütliches Häuschen bezog.

Im oberen Stock gibt es noch zwei Schlafzimmer, aber außer mir ist niemand da. Die Unterkunft beherbergt erst seit kurzem Pilger und ist daher bislang nur auf der Website, aber nicht in den Informationsfoldern der Pilgerzentren gelistet. Ich bin sehr froh, dass diese Herberge nun die durch Sundet gård entstandene Lücke schließt, da sonst hier nur Campingplätze sind. Mit noch 18 Kilometern ist das morgen die perfekte Distanz für die letzte Etappe.

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