Von Lønstrup nach Kjul
Die Fakten
26,7 km 579 hm 588 hm
Start: Lønstrup
Ziel: Kjul (bei Hirtshals)
Schwierigkeit: Pfade über Dünen und unmarkierte Wege am Strand
Ich muss vorweg sagen, dass ich bezweifle, dass die heutigen Höhenmeter stimmen. Aber ich habe die Daten der Uhr extra mit Outdooractive synchronisiert und geschaut, ob da irgendwo ein Fehler ist und es scheint einfach nur das viele Auf und Ab über Dünen sowie die vielfachen Wege hinunter zum Strand und wieder hinauf gewesen zu sein.
Nach einer mäßigen Nacht im Zelt war ich zwar schon um 6:30 wach, aber nachdem ich den Blogbeitrag von gestern geschrieben, gefrühstückt und zussmmengepackt habe, war es dann doch fast 9 Uhr, als ich endlich startklar war. Mein Weg führte mich hinunter zum Meer, wo mir eine kräftige Brise entgegenwehte.


Nach einem kleinen Stück auf einem schönen Pfad, führte der Weg erst mal weg vom Meer und an Sommerhäusern vorbei durch eine grandiose Küstenvegetation. Als Binnenlandbewohnerin ist so etwas für mich ja sehr exotisch.



Nach etwa 6 Kilometern ging es wieder Richtung Meer und ich kam bei einem kleinen Selbstbedienungsstand vorbei, wo ich um 5 Kronen eine Schale Stachelbeeren erstand. Praktischerweise tauchte gleich darauf ein gemütliches kleines Café auf, wo es mit Stachelbeeren und Cappuccino ein zweites Frühstück gab.


Die nächsten fünf Kilometer ging ich nun direkt am Strand entlang. Das war wundervoll, aber auch anstrengend, da ich mich beständig gegen den Wind anstemmen musste.




Um einen kleinen Bach zu queren, verließ ich den Weg am Strand schließlich und folgte nun dem Nordsøstien durch die Dünen, wo es ständig bergauf und bergab ging.






Ein weiteres Mal wanderte ich dann direkt am Strand entlang, wo der feine Sand diesmal das Vorankommen ein wenig erschwerte.


Kurz vor Hirtshals ging es wieder hinauf in die Dünen, wo ich durch das Bunkermuseum Hirtshals wanderte. Während des 2. Weltkrieges baute die deutsche Wehrmacht 6000 Bunker entlang der dänischen Küste als Teil von Hitlers Atlantikwall. Das Bunkermuseum Hirtshals besteht aus 54 ausgegrabenen Bunkern und beinhaltet auch eine Ausstellung, die ich mir allerdings nicht anschaute.





Durch die Bunkeranlage kam ich zum Leuchtturm Hirtshals, wo ich nochmal eine Pause einlegte, ehe ich den Leuchtturm bestieg. Er ist einer der höchsten in Dänemark und seit 1863 in Betrieb.




Vom Leuchtturm war es nun nicht mehr weit nach Hirtshals, das ich allerdings eher zielstrebig durchquerte. Vor der Abfahrt der Fähre habe ich vermutlich nochmal Zeit zum Besichtigen, wobei ich den Eindruck hatte, dass es da nicht so viel zu sehen gibt.


Zunächst auf Straßen, dann auf einem kleinen Waldweg legte ich die letzten Kilometer zum Campingplatz Kjul zurück. Ich hatte überlegt, heute einen Shelterplatz im Wald zu nutzen, aber das wären nochmal knapp vier Kilometer gewesen und ich bin mir noch immer nicht sicher, ob ich mich an diesen Plätzen wohlfühlen würde. Ich denke, es hängt von der Gesellschaft ab, aber die kennt man ja vorher nicht.
Vorerst nahm ich doch lieber wieder einen richtigen Campingplatz (mit Dusche ;-)) und freute mich über einen ziemlich großen Stellplatz für mich allein.

Da der Campingplatz nah am Meer liegt, machte ich mich nach Essen und Duschen noch dorthin auf und konnte auch kurz eine grandiose Wolkenstimmung genießen, ehe mich leider der Regen vertrieb.


Eine tolle Etappe! Der Regen bleibt hoffentlich nicht lange; aktuell ist es ziemlich grau in grau.

