Hærvejen 7: Ølgård – Fårup Sø
Die Fakten
27,7 km 205 hm 233 hm
Start: Ølgård Vandrerhjem
Ziel: Fårup Sø Camping (bei Jelling)
Schwierigkeit: einfache Forstraßen, Waldwege und Straßen
Trotz Hochzeitsfeier gestern bis spät in die Nacht konnte ich mit Ohropax ganz gut schlafen. Es war vor allem sehr schön mal ein wieder ein richtiges Kopfkissen zu haben. Heute war ich ziemlich früh wach, ging es aber ganz gemütlich an. Nach einem recht bescheidenen Frühstück verabschiedete ich mich gegen halb neun von den beiden dänischen Pilgerinnen und machte mich auf den Weg. Gestern hatte ich auf den letzten Kilometern ziemlich mit einer Blase gekämpft. Heute mit Tape darüber ging es aber ganz gut. Ich bekomme zum Glück nur selten Blasen und meist auch keine großen. Ich steche diese nicht auf und verwende auch kein Blasenpflaster, sondern klebe Kinesiotape darüber. Damit habe ich die beste Erfahrung gemacht.
Heute waren Wetter und Wege deutlich besser als gestern. Nach einem kurzen Straßenabschnitt ging es sehr schön durch den Wald und an kleinen Moorgebieten entlang.



Nach gut 6 Kilometer erreichte ich mein erstes kleines Zwischenziel und zwar den ehemaligen Bahnhof Bindeballe entlang der Vandelbane, die 1957 stillgelegt wurde. Hier ist ein Zeltplatz und im Bahnhofsgebäude sind einereits Einrichtungen für die Camper und andererseits kleine Ausstellungsbereiche. Beim Bahnhof ist auch ein alter Kaufmannsladen, der jetzt zum Teil ein Museum ist.






Ein ganz toller Ort und im Café konnte ich ein zweites Frühstück genießen. Es war gar nicht so leicht sich hier wieder loszureißen.


Schließlich machte ich mich aber doch wieder auf den Weg und folgte dem Verlauf der alten Bahnstrecke. Ein wunderschöner Abschnitt mit viel Wald, Wiesen und Mooren.








Ungefähr sieben Kilometer nach Bindeballe erreichte ich den ehemaligen Bahnhof Ravning. Hier wurde im 10. Jahrhundert die Ravning-Brücke erbaut. Sie war 760 Meter lang und überquerte das Vejle-Flusstal an der breitesten Stelle. Anfang und Ende der Brücke wurden rekonstruiert; außerdem gibt es im Stationsgebäude dazu eine Ausstellung mit einem Modell der Brücke.




Ich legte ein ganz kurzes Päuschen ein und ging dann weiter Richtung Vingsted, wo ich unerwartet auf eine Art kleines Freilichtmuseum stieß. Hier ist eine kleine eisenzeitliche Siedlung rekonstruiert; das ganze kann gratis besichtigt werden.


Nachdem ich mich ein bisschen umgesehen hatte, nutzte ich den Rastplatz noch zum Malen. Vorgestern hatte ich in Ellegård ein Bild angefangen, das ich jetzt beendete.


Bis Skibet ging es weiter auf einem sehr schönen Weg. Dabei kam ich beim Besucherzentrum Haraldskær vorbei, wo eine kleine Ausstellung zur Geschichte und Tier- und Pflanzenwelt der Region ist.

Nach Skibet ging ich zwar nicht hinein machte aber noch einen kleinen Abstecher zur Kirche, die aus dem 12. Jahrhundert stammt und wie damals hier üblich ohne Kirchturm gebaut wurde. Die Glocke hängt an einem Gerüst neben der Kirche.


Danach wurden die letzten Kilometer ziemlich zäh. Es ging wieder an der Straße entlang und sogar bergauf. Oben angekommen gab es ein Schild, das Radfahrer nach diesem harten Anstieg begrüßt.

Hier oben war der Wind so stark, dass ich mich mit aller Kraft dagegen anstemmen musste. Ich hoffte inständig, dass das beim Zeltplatz besser sein würde.
Gegen 17 Uhr erreichte ich schließlich den ziemlich großen Campingplatz Fårup Sø. Die Zeltwiese war aber recht leer und liegt auch ein bisschen für sich (und trotzdem gleich in der Nähe des Servicegebäudes). Nachdem ich das Zelt aufgebaut und gegessen hatte, schaute ich mich ein wenig am See um. Danach nutzte ich endlich die Gelegenheit einer Waschmaschine – das ist doch was anderes als immer nur die Handwäsche.

Durch einige Abstecher und Besichtigungen haben sich zwar heute die Kilometer mal wieder vermehrt und es wurde am Ende etwas zäh, aber ansonsten war das eine wunderschöne und sehr interessante Etappe.


One Comment
Konstanze
Was für eine wunderschöne Landschaft und es ist so nett zu lesen, dass du immer wieder über überraschende historische Elemente – wie dieses kleine Freilichtmuseum – stolperst. Der Ausblick auf den See ist großartig – schön, dass du dazu noch einen beeindruckenden Sonneuntergang genießen konntest.