Wege in Österreich

Von der Staatzer Burg nach Laa an der Thaya

Die Fakten
27 km 339 hm 398 hm
Start: Bahnhof Enzersdorf bei Staatz (S 2 und REX 2)
Ziel: Bahnhof Laa an der Thaya (S 2 und REX 2)
Schwierigkeit: schmale und steinige Pfade zur Staatzer Burg, aber sonst sehr einfache Wege

Derzeit hinke ich mit den Wanderbeschreibungen etwas hinterher … Diese Tour hatte ich vor gut einer Woche ursprünglich in umgekehrter Richtung geplant, um zum Sonnenuntergang am Staatzer Berg zu sein. Als dann aber im Laufe des Tages eine Verschlechterung des Wetters angesagt war, drehte ich die Tour um und startete am Bahnhof Enzersdorf bei Staatz, um die Burgruine am Staatzer Berg noch bei schönem Wetter genießen zu können.

Vom Bahnhof ging es zuerst an der Straße entlang Richtung Staatz. Dabei hatte ich bereits erste Blicke auf die Ruine, die sich auf einer etwa 100 Meter hohen Kalksteinklippe aus der Ebene erhebt. Der so markante Staatzer Berg gehört zu einer geologischen Einheit im Weinviertel und in Südmähren, die Waschbergzone oder auch Weinviertler Klippenzone genannt wird. Diese Zone entstand, als zwei geologische Einheiten vor etwa 17 Millionen Jahren aufeinander geschoben wurden. Zu ihr gehören neben dem Staatzer Berg u.a. der Waschberg, die Leiser Berge und die Pollauer Berge bei Mikulov.

Schon auf den ersten zwei Kilometern zum Staatzer Berg machte sich der Frühling stark bemerkbar. Wie schon bei meiner Wanderung zuvor aufs Hocheck, gab es auch hier schon zahlreiche Blüten am Wegesrand und auf den Bäumen.

Bei der Kirche St. Martin machte ich mich dann an die Ersteigung des Berges. Ein schmaler Pfad führt dort an der Burgmauer entlang hinauf.

Oben angekommen, kann man die Reste der Burg aus dem 11. Jahrhundert erkunden. Seit sie 1645 während des 30jährigen Krieges zerstört wurde, verfiel sie zur Ruine. Man hat auch eine weite Aussicht über die Ebene rundherum, die an diesem Tag allerdings vom diesigen Wetter beeinträchtigt wurde.

Bergab wählte ich zum Teil einen etwas anderen Weg, der mich bei der Felsenbühne Staatz vorbeibrachte. Auf dieser Open Air-Bühne finden jeden Sommer Musicals statt.

Vom Staatzer Berg ging ich weiter zum Kalvarienberg, von dem aus ich mir nochmal eine schöne Sicht zur Burg erhoffte. Dort waren mir zwar die Bäume im Weg, aber auf dem weiteren Weg an Feldern entlang hatte ich immer wieder einen guten Blick zurück auf den Staatzer Berg. Obwohl ich noch nicht so lange unterwegs war, nutzte ich die Sonnenstrahlen noch für eine frühe Mittagspause.

Schließlich führte der Weg in den Wald, wo ich mich erneut an vielen Blumen am Wegesrand erfreuen, immer wieder aber auch um tiefe Pfützen und Schlamm herummanövrieren musste.

Nach etwa drei Kilometern im Wald erreichte ich mit der Hanselburg eine weitere Ruine, aber dieses mal eine künstliche, die Fürst Johann I. von Liechtenstein 1800 auf den Überesten einer alten Hausberganlage errichten ließ.

Von der Hanselburg ging es nach Loosdorf, wo ich einen kleinen Abstecher zum Schloss und der Kirche machte, wobei ich von ersterem nicht viel sehen konnte. Im Ort gab es eine kleine Selbstbedienungsstation gleich an der Hauptstraße. Getränke konnte ich zwar keine finden, aber das WC kam mir ganz gelegen.

Als ich Loosdorf hinter mir gelassen hatte, ging es am Loosdorfer Bach nun weitgehend geradeaus auf Feldwegen dahin.

Das war anfangs ganz entspannend, wurde mit der Zeit aber doch etwas eintönig, umso mehr, als zwischendurch auch immer wieder Nieselregen einsetzte. Für Abwechslung sorgten zahlreiche Rehe und Hasen, die ich unterwegs beobachten konnte. Für bessere Fotos hätte ich natürlich mal wieder eine Kamera mit einem vernünftigen Zoom benötigt.

Etwa neun Kilometer ging es nun auf Feldwegen entlang, ehe ich Laa an der Thaya erreichte, wo ich am Stadtplatz noch eine kleine Kaffeepause einlegte, ehe ich mich zu einer Stadtrunde aufmachte. Laa an der Thaya wurde bereits 1230 gegründet. Aus der Frühzeit der Stadtgeschichte haben sich unter anderem noch die Burg, Reste der Stadtmauer und die Stadtpfarrkirche erhalten. Die Kirche wurde allerdings in späteren Jahrhunderten noch einige Male umgebaut.

Aus dem Mittelalter stammt auch noch das Alte Rathaus, das heute ein Museum beherbergt. Anlässlich des 50-Jahre-Regierungsjubiläums von Kaiser Franz Joseph I. wurde Ende des 19. Jahrhunderts ein neues Rathaus errichtet:

Nach meiner kleinen Stadtbesichtigung musste ich einen ziemlichen Zahn zulegen, da ich auf dem Weg zum Bahnhof auch noch schnell zum Supermarkt musste. Aber zum Glück schaffte ich zeitlich noch alles und erreichte rechtzeitig meinen Zug zurück nach Wien.

Fazit: Der Staatzer Berg ist unbedingt einen Ausflug wert und der erste Teil der Wanderung gestaltete sich auch sehr abwechslungsreich. Der Abschnitt zwischen Loosdorf und Laa an der Thaya zog sich allerdings ein wenig. Wenn man die Wanderung in umgekehrter Richtung geht, wie von mir eigentlich geplant, hat man sehr früh bereits schöne Blicke auf den Staatzer Berg und diesen dann als Highlight zum Abschluss.

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