Wege in Europa

Sächsische Schweiz: Rauenstein, Schwedenlöcher und Bastei

Die Fakten
13,9 km 555 hm 555 hm
Start und Ziel: Wehlen
Anreise: S1 von Dresden nach Wehlen
Schwierigkeit: Die Treppen am Rauenstein und durch die Schwedenlöcher erfordern etwas Trittsicherheit und gute Kondition, aber sonst eine einfache Runde

Als ich zuletzt in Dresden war, war solowandern angesagt, da Julian an dem einzigen Tag mit guten Wetteraussichten in der Arbeit war. Daher beschloss ich, dass es an der Zeit war für typisches „Touristenprogramm“ und zwar einen Ausflug zur Bastei in der Sächsischen Schweiz. Die Bastei ist eine Felsformation am rechten Elbufer und eine der beliebtesten Touristenattraktionen der Sächsischen Schweiz. Ein Wochentag im Februar schien mir aber ein passender Zeitpunkt zu sein, um hier auf keine großen Massen zu stoßen.

Meine Wanderung begann beim Bahnhof Wehlen, von wo aus ich dem Malerweg, einem gut 100 km langem Rundwanderweg durch die Sächsische Schweiz, folgte. Bei Sonnenschein und Wärme ging es durch den Wald bis zum Rauenstein, einem stark zerklüfteten Tafelberg. Hier hatte ich gleich einen schönen Blick Richtung Bastei.

Viele Treppen und Stege führten mich nun über den Rauenstein. Da ich so viele Fotos machte, kam ich nur im Schneckentempo voran. Immer wieder gab es fantastische Ausblicke, etwa zum Lilienstein, der sich markant aus der Ebene erhebt.

Manches Mal führten die Treppen eng durch die Felswände. Ein fantastischer Ort, den ich noch dazu fast für mich alleine hatte. Viel besser kann eine Wanderung nicht beginnen!

Als ich die letzte Treppe überwunden hatte, ging es nun hinunter zur Fähre von Rathen, mit der ich auf das andere Elbufer übersetzte. Drüben angekommen, wendete ich mich bald nach links in den Amselgrund und folgte dabei weiterhin dem Malerweg.

Nach gut zwei Kilometern im Amselgrund ging es schließlich in die „Schwedenlöcher“. In der engen Schlucht war es ziemlich kalt – während ich vorher schon ohne Jacke unterwegs gewesen war, packte ich nun Stirnband und Handschuhe aus. Da der Weg über unzählige Stufen (angeblich etwa 700) bergauf führt, wurde mir aber schnell wieder warm. Ein sehr beeindruckender Abschnitt, auf dem es nun auch etwas voller wurde. So musste ich immer wieder kurz abwarten, um Fotos ohne Menschen machen zu können.

Schließlich hatte ich das Ende der Schwedenlöcher erreicht und machte eine kurze Teepause auf einem Rastplatz. Ein kleiner Abstecher brachte mich zur Pavillonaussicht, von der aus ich einen schönen Blick auf das Basteimassiv und den Lilienstein im Hintergrund hatte.

Für mich ging es nun auf direktem Weg zur Bastei, wo ich zu einer ganzen Reihe von Aussichtspunkten kam. Der erste war die Wehlsteinaussicht:

Weiter ging es zur Basteiaussicht, wo der Felsen nahezu 200 Meter steil zur Elbe abfällt und eine weite Aussicht in beide Flussrichtungen bietet.

Die Ferdinandaussicht bot schließlich nicht nur die besten Blicke auf die Basteibrücke, sondern auch auf die faszinierenden Felsformationen.

Zuletzt ging es auf die Basteibrücke, wo es erneut schöne Ausblicke in alle Richtungen gab. Hier war zwar nun doch etwas mehr los, aber es war keineswegs überfüllt. Mit etwas Geduld gelang es mir sogar, die Basteibrücke ohne Menschen einzufangen.

Die Stege und Treppen über die Felsenburg Rathen waren leider gesperrt, aber auch so war die Bastei sehr beeindruckend. Ich verbrachte eine ganze Weile hier und machte unzählige Fotos, ehe ich mich schließlich auf den Rückweg nach Wehlen machte. Dabei folgte ich wieder dem Malerweg, der durch den Wald bergab führte.

Als ich schließlich in Wehlen ankam, zogen dunkle Wolken auf und es war mit der Sonne vorbei. Wettermäßig hatte ich also mit meiner Wanderung wirklich Glück gehabt. In Wehlen suchte ich noch ein Café auf, um dort eine selbstgemachte Limonade zu trinken, ehe ich schließlich mit der Fähre ein weiteres Mal über die Elbe setzte und in den Zug zurück nach Dresden stieg.

Fazit: Eine wunderschöne Wanderung durch eine sehr beeindruckende Landschaft. Ich kann nun gut nachvollziehen, weshalb die Bastei so ein beliebtes Ziel ist. Weiterempfehlen kann ich diese Runde trotzdem nur bedingt: Wenn man nicht zu Randzeiten/während der Nebensaison dort ist, ist vermutlich auf der Bastei viel zu viel los. Aber wenn man es so erwischt wie ich, lohnt sich diese Wanderung wirklich sehr!

2 Comments

  • Konstanze

    Es klingt, als hättest du den perfekten Tag für diese Wanderung erwischt. Wunderschönes Wetter und ziemlich wenig Menschen … schön, dass du da solches Glück (und den richtigen Zeitpunkt erwischt) hattest.

Leave a Reply

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert