Wiener Alpenbogen: Über die Hohe Mandling
Die Fakten
16,6 km 673 hm 971 hm
Start: Bushaltestelle Pernitz/Abzweigung Waxeneck
Ziel: Bahnhof Wopfing
Ich möchte in diesem Jahr gerne noch mein „Projekt Wiener Alpenbogen“, das ich schon vor drei Jahren begonnen habe, zu Ende bringen. Da ich die Etappen nicht nach der Reihe gegangen bin, hatte ich zwischenzeitlich mehrere offene Enden, aber nun fehlte mir nur noch das Stück zwischen der Bushaltestelle Pernitz/Abzweigung Waxeneck (wo ich im Sommer den Weg verlassen hatte) und Markt Piesting. Angesichts der mittlerweile kurzen Zeit mit Tageslicht und den öffentlichen Verbindungen, die mir am Sonntag keinen früheren Wanderstart als 10:17 ermöglichten, hatte ich meine Zweifel, ob ich die gesamte Strecke schaffen würde, aber ich wollte es immerhin versuchen.
Nach der Fahrt mit zwei Regionalzügen hatte ich in Berndorf etwas Wartezeit, bis mein Bus fuhr. Ich nutzte die Zeit, um das öffentliche WC aufzusuchen, der Kirche Maria Himmelfahrt einen Besuch abzustatten und mir einen Kaffee zu kaufen. In der Nähe des Bahnhofs gab es sage und schreibe drei Cafés/Bäckereien, die sogar alle geöffnet hatten.
In einem sehr leeren Bus 335 ging es ins Schärftal, wo ich schließlich meinen Weg wieder aufnahm. Dieser führte zunächst in stetiger, aber moderater Steigung zum Waxeneckhaus hinauf, wo es an diesem Wochenende einen kleinen Adventmarkt gab. Ein passender Ort für eine Pause, aber ich hatte ja gerade erst mit der Wanderung begonnen und so genoss ich lediglich den Blick zum Schneeberg.
Danach ging es teils auf breiten Wegen, teils auf schmalen Pfaden zum Geyersattel. Zwischendurch hatte ich immer wieder schöne Ausblicke.
Auf den ersten Kilometern war es ziemlich trüb und kalt, aber dann blinzelte die Sonne immer öfter zwischen den Bäumen hindurch.
Es waren aber weniger die vereinzelten Sonnenstrahlen, die mich wärmten, als die Höhenmeter. Vom Geyersattel ging es nun stetig bergauf – zunächst noch in sanfter Steigung, dann immer steiler. Ich machte einen kurzen Abstecher zum Robert-Krenn-Kreuz, das allerdings keinen Ausblick bot, und ging dann weiter zur Hohen Mandling.
Da die Etappenbeschreibung schöne Ausblicke von der Hohen Mandling versprach, malte ich mir bei den letzten Metern bergauf schon aus, dass ich oben eine Pause mit Tee bei wunderbaren Fernblicken einlegen würde. Allerdings setzte beim höchsten Punkt des Tages auf 967 m schnell Ernüchterung ein. Durch die hohen Bäume rundherum gab es nämlich kaum einen Ausblick. Dafür schien die Sonne auf die Wiese und ich konnte tatsächlich eine Pause einlegen ohne zu frieren.
Nach der Pause ging es erst einmal kräftig bergab und ich bekam doch noch ein paar Ausblicke. Zwar nicht auf die Wiener Alpen, sondern ins Triestingtal, aber nichtsdestotrotz schön.
Als ich weiter hinunterkam, wurden die Farben sogar nochmal richtig herbstlich.
Es ging nun wechselweise bergab und bergauf über dem Piestingtal entlang, meist durch den Wald, aber ab und zu gab es durch die Bäume auch schöne Ausblicke.
Nach etwa 14 Kilometern dämmerte mir, dass ich nicht mehr die ganze Etappe schaffen würde. Bis Markt Piesting waren es noch etwa zwei Stunden, somit würde es dann schon dunkel werden und ich hatte dummerweise meine Stirnlampe vergessen. Noch dazu taten mir in den Bergschuhen nach dem ganzen Bergabgehen wieder einmal die Zehen weh.
Daher entschied ich mich nach Wopfing zu gehen und ging zunächst einen steilen Waldpfad, dann auf Straßen bergab zum Bahnhof. Auf diese Weise bekam ich sogar noch eine schöne Abendstimmung zu Gesicht – zuerst vom Bahnhof, später vom Zug aus.
Fazit: Trotz fehlender Ausblicke von der Hohen Mandling eine schöne Etappe. Besonders reizvoll wäre diese vermutlich, wenn überall noch bunte Blätter sind, aber auch im Spätherbst lohnte sich die Wanderung. Und das letzte Stück des Wiener Alpenbogens kann ich hoffentlich auch noch in diesem Jahr unterbringen.
2 Comments
Julian
Immer wieder überraschend, was sich so alles „hinter“ der Strecke zwischen Wien und Wiener Neustadt verbirgt. Sehr schöne Landschaften und Ausblicke jedenfalls, wenn man sich die Auswahl der tollen Fotos ansieht. Da lohnt sich doch eine jede Wanderung!
Bei den Tafeln zum letzten erlegten Wolf, Luchs usw. fragt man sich immer, ob es ein „Helden-“ oder ein „Mahnmal“ sein soll…
Deine vorzeitige Rückfahrt hatte dann doch noch etwas Gutes – der Ortsname Wopfing ist einfach zum Schmunzeln! 😄
Judith
Bei der Tafel war ich mir auch nicht so sicher, was genau die Intention dahinter war.
Wopfing ist ein wundervoller Ortsname! Und ja, die Gegend dort ist einfach schön. 🙂