Wege in Österreich

Wiener Alpenbogen: Kirchschlag – Bad Schönau

Die Fakten
11 km 482 hm 440 hm
Start: Kirchschlag in der Buckligen Welt
Ziel: Bad Schönau
Wegbeschreibung

Als ich den Wiener Alpenbogen etwa eine Woche nach der Etappe von Wiesmath nach Kirchschlag fortsetzen wollte, war ich unschlüssig, ob ich nur eine Etappe machen sollte oder gleich zwei, da die nächsten beiden Etappen ziemlich kurz sind. Da die Busverbindungen in der Gegend aber jeweils nur ein recht kurzes Zeitfenster lassen, entschied ich mich für „nur“ eine Etappe.

Bei winterlicher Kälte stieg ich am Vormittag in Kirchschlag aus dem Bus und stattete der Kirche und dem angrenzenden Garten nochmal einen Besuch ab, da ich beim letzten Mal dafür nicht sehr viel Zeit gehabt hatte.

Danach ging es auf einem steilen Pfad hinauf zur Burgruine; unterwegs gab es immer wieder schöne Blicke auf Kirchschlag.

Die Burg Kirchschlag wurde im 12. Jahrhundert erbaut und war damals durch eine Ringmauer mit dem Ort verbunden. Seit dem 17. Jahrhundert verfiel die Burg, die heute teilweise restauriert und das ganze Jahr frei zugänglich ist. Ich war ziemlich überrascht, wie viel es dort zu sehen gibt. Abgesehen von den Ruinen gibt es auch ein paar kleine Ausstellungsbereiche mit Fotos, Zeichnungen und Plänen der Burg.

Der Bergfried bzw. Feuerturm ist ebenfalls zugänglich und bietet einen schönen Blick auf die Burgruine sowie die Hügellandschaft der Buckligen Welt.

Die Besichtigung der Burg nahm deutlich mehr Zeit in Anspruch als ich erwartet hätte und so war ich froh, dass ich für diesen Tag nicht zwei Etappen geplant hatte.

Von der Burg ging es durch den Wald weiter bergauf und an einem Mammutbaum vorbei.

Im Wald war es noch immer ziemlich kalt, aber als der Weg dann immer wieder aus dem Wald heraus über Wiesen führte, konnte ich die warmen Sonnenstrahlen genießen.

Nachdem ich die kleine Siedlung Sechterleithen durchquert hatte, ging es bergab zur L147 und nach Überqueren der Straße wieder über Wiesen bergauf. Der Weg führte nun eine Weile über einen Hügelrücken und bot schöne Blicke zu Rax und Schneeberg in der Ferne.

Schließlich gab es nach Maierhöfen einen letzten Abstieg hinunter in den Kurort Bad Schönau, vorbei an der Pfarrkirche, die ebenso wie auch die Kirche von Kirchschlag Teil der Wehrkirchenstraße in der Buckligen Welt ist.

Es gibt in Bad Schönau kohlensäurehaltige Heilquellen und dementsprechend einige Kurbäder. Was es aber leider nicht gab, das war ein geöffnetes Café. Ich hatte noch eine gute halbe Stunde für die Abfahrt des Busses und laut Wandeführer sowie Öffnungszeiten im Internet hätte eigentlich ein Café geöffnet haben sollen. Aber das war nicht der Fall und der kleine Supermarkt mit Kaffeeecke hatte eine ausgedehnte Mittagspause bis 15 Uhr. Daher suchte ich mir eine Bank in der Sonne und trank den Tee, den ich noch in meinem Thermobecher dabei hatte. Während ich hier saß, sah ich noch ein paar weitere Wanderer hoffnungsvoll das Café ansteuern und enttäuscht wieder von dannen ziehen.

Für mich gab es nach der Busfahrt beim Bahnhof Edlitz-Grimmenstein doch noch einen Cappuccino, da ich bis zur Abfahrt des Zuges noch etwas Zeit zu überbrücken hatte.

Fazit: Eine kurze, aber sehr schöne Etappe. Die Burgruine Kirchschlag gehört zu einem der Highlights dieses Weitwanderweges und auch die restliche Wegführung war sehr schön – viel Wald und Wiesen, kaum Asphalt. Nur die Busverbindungen lassen hier in der Gegend leider etwas zu wünschen übrig.

4 Comments

  • Julian

    Für diese Topografie scheinst Du genau das richtige Wetter erwischt zu haben. Danke für die vielen schönen Fotos! Ich war erstaunt, dass es in der Gegend eine so hohe Dichte an Wehrkirchen gibt (auch wenn sie nicht mehr alle so wirklich wehrhaft ausschauen 😉), wie ich es nur aus Siebenbürgen kannte. Gibt es dort für Dich noch eine Fortsetzung?

    • Judith

      Ich hatte tatsächlich schon einige Wehrkirchen auf dem Wiener Alpenbogen dabei, aber vorher habe ich darauf nicht ausreichend geachtet und war mir auch nicht bewusst, dass diese in einem größeren Zusammenhang stehen. Um das abzurunden, möchte ich auf jeden Fall noch eine Wanderung rund um Edlitz machen, da es dort abgesehen von einer sehr schönen Wehrkirche auch ein kleines Museum zu dem Thema gibt.
      Ansonsten geht der Wiener Alpenbogen nun noch für etwa eine Etappe durch die Bucklige Welt und dann weiter ins Wechselgebirge.

  • Konstanze

    Was für eine hübsche, entspannte Wanderung – schön, dass du auf diese Weise dann auch so viel Zeit zum Anschauen der Burgruine hattest. Es ist doch immer besonders nett, wenn ein altes Gebäude so viel zu entdecken bietet.

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