Wege in Österreich

7-Seenblick-Wanderung und Katrin-Abstieg

Die Fakten
10,8 km 317 hm 1249 hm
Start: Bergstation der Katrin-Seilbahn
Ziel: Bad Ischl

Unsere dritte Wanderung im Salzkammergut war ein krönender Abschluss unseres Kurzurlaubs in Bad Ischl. Wir machten uns diesmal erst am Nachmittag auf zur Seilbahn, die uns auf die Katrin brachte. Die Katrin ist quasi der Hausberg von Bad Ischl und seit 1959 durch eine Seilbahn erschlossen.

Als wir um kurz nach 16 Uhr bei der Bergstation ankamen, war dort im Berggasthof noch ordentlich was los. Wir erwarteten auf der 7-Seenblick-Wanderung, die uns zu drei Gipfeln bringen würde, ähnlich viel Betrieb, aber erstaunlicherweise war hier überhaupt nichts mehr los. Vermutlich fahren die meisten, die diese Runde wandern, mit der Seilbahn hinunter, die nur bis 17 Uhr in Betrieb ist. Schon von der Bergstation hatten wir einen ersten schönen Blick zum Hallstätter See und den Dachstein.

Wir begannen den Weg im Uhrzeigersinn und es ging entlang von felsigen Steigen, die teils mit Seilen versichert waren, bergauf. Der Weg war toll zu gehen, da er viel Abwechslung und weitere Fernblicke bot. Sonst wirken Wege auf Fotos meist viel unspektakulärer als in Wirklichkeit, aber hier ist interessanterweise das Gegenteil der Fall: Auf den Fotos sieht der Weg teils beängstigender aus als er tatsächlich ist. Es gab zwar ein paar herausfordernde Stellen, aber dank der Sicherungen ist er sehr gut zu gehen und auch für nicht schwindelfreie Menschen wie mich gut zu bewältigen.

Die Blicke zum Hallstätter See, zum Dachsteinmassiv, zum Tennengebirge und zum Toten Gebirge waren phantastisch.

Nach einer guten Stunde erreichten wir mit dem Hainzen auf 1638 m den höchsten Punkt unserer Wanderung. Hier erweiterte sich nun die Aussicht zum vor uns liegenen Rosskopf und dem Wolfgangsee im Westen. Auch der Schwarzensee war zu sehen und in der Ferne ein Stückchen vom Fuschlsee.

Die tollen Ausblicke, einige Bänke und die Tatsache, dass außer uns kein Mensch hier, luden natürlich zu einer längeren Pause mit Nusskipferln der Bad Ischler Traditionskonditorei Zauner ein. Auf einem Wegweiser konnten wir zudem das Smartphone strategisch so platzieren, dass wir Gipfelfotos von uns machen konnten. Wir testeten verschieden Positionen aus und hatten ein paarmal mit verschwommenen Fotos zu kämpfen, aber nach etwas Hin- und Hergerenne kamen doch einige schöne Aufnahmen dabei heraus.

Es war schwer sich von hier wieder loszureißen, aber da es beim Sitzen empfindlich kalt wurde und wir noch einige Kilometer vor uns hatten, machten wir uns nach über einer Stunde doch wieder auf den Weg. Es ging ein Stück auf demselben und schließlich einem neuen Weg über Steine und durch Latschen zum etwas niedriger gelegenen Elferkogel. Von hier hatten wir bereits einen Blick zu unserem dritten Gipfel, die Katrin mit dem Sendeturm.

Auf dem weiteren Weg änderte sich bereits die Lichtstimmung und wir hatten einige ganz wundervolle Blicke auf die Berge und vor allem den Dachstein im Abendlicht.

Das Gipfelkreuz der Katrin erreichten wir perfekt zum Sonnenuntergang. Der Wolfgangsee war hier zwar nicht mehr ganz so ungehindert zu sehen wie vom Hainzen, aber dafür konnten wir von hier auch einen Blick zum Nussensee und zum Traunsee erhaschen. Wer aufmerksam mitgezählt hat, wird auf 6 Seen kommen. Welcher der 7. See sein soll, blieb uns ein Rätsel – selbst nach Recherche im Internet.

Leider konnten wir nicht ausharren, bis die Sonne verschwunden war, da vor uns noch ein weiter Weg bergab lag. Den steinigen kleinen Pfad bis zur Bergstation konnten wir noch bei ausreichend Licht zurücklegen. Ab der Bergstation war der Weg dann nicht mehr so schön – es ging nun auf der Skipiste geradewegs und steil hinunter. Eigentlich kein schwieriger Weg, aber durch den Schotter etwas rutschig. Hier mussten wir nun bald auch unsere Stirn- bzw. Taschenlampe zu Hilfe nehmen.

Die gut 900 Höhenmeter bergab von der Bergstation zogen sich ganz schön und immer, wenn der Weg zwischendurch mal flacher wurde, ging es kurz darauf wieder steil weiter. Aber es war dennoch eine schöne Nachtwanderung mit Blicken auf das beleuchtete Bad Ischl und auf den nächtlichen Himmel (auch wenn die Automatik des Smartphones den Mond ziemlich verfremdet darstellt – tatsächlich war die Mondsichel viel schmaler).

Fazit: Eine traumhafte Tour! Die 7-Seenblick-Wanderung ist sicher immer schön, aber dass wir den ganzen Weg und die Gipfel für uns allein hatten, war das Tüpfelchen auf dem i. Der Abstieg im Dunkeln war etwas mühsam, verlieh dem Ganzen aber einen Hauch von Abenteuer.

5 Comments

  • Moni

    Wunderschön wieder!
    Ich wäre viel zu nervös,um erst am Nachmittag loszuwandern,weil ich eben Angst hätte,mich in der Dunkelheit zu verlaufen…aber du bist ja schon ein Profi und da offenbar gelassener.
    Der Sonnenuntergang ist natürlich schon traumhaft. Überhaupt die tolle Aussicht dort oben! Freut mich,dass ihr so schöne Tage hattet.

      • Judith

        Alleine wäre ich dafür auch zu nervös, aber zu zweit macht es mir nichts, zumal wir es ja so geplant hatten und mit ausreichend Beleuchtung ausgestattet waren. Und für den Sonnenuntergang hat es sich sehr gelohnt!
        Die Skipiste runter war aber tatsächlich mühsam. Nicht schwierig, aber trotzdem nicht angenehm zu gehen.

  • Konstanze

    Ich musste eben ziemlich schmunzeln, als ich mir vorstellte, wie ihr immer wieder zur Kamera rennt, um am Ende doch noch schöne Fotos vor dem Gipfelkreuz zu bekommen. 😀

    Das Licht mit der untergehenden Sonne ist wirklich wunderschön und sorgt für großartige Bilder von den Bergen und der Blick auf die erleuchteten Gebäude ist von oben noch einmal so hübsch. Schön, dass diese Strecke für euch so viele schöne Ausblicke und Momente brachte.

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