Rax über Schlangenweg und Göbl-Kühn-Steig
Die Fakten
13,4 km 974 hm 976 hm
Start und Ziel: Preiner Gscheid (Bus)
Und gleich noch einmal Rax! Als Julian Anfang Oktober bei mir in Wien war, nutzten wir die warmen Herbsttemperaturen für eine Bergwanderung. Wie bei meiner letzten Raxbesteigung ging wir vom Preiner Gscheid los zum Waxriegelhaus, wählten hier aber nicht den Waxriegelsteig, sondern den Schlangenweg, den vermutlich angenehmsten Anstiegsweg auf dieser Seite der Rax.
Da die Südostseite der Rax meist im Windschutz der Raxwände liegt und die Sonne auf den Weg scheint, kamen wir selbst im Oktober hier ordentlich ins Schwitzen. Die Farben waren dafür wunderschön mit dem blauen Himmel und dem strahlenden Sonnenschein.
Auf dem Raxplateau angekommen, hatten wir schöne Blicke zurück auf den Siebenbrunnenkessel mit dem Schlangenweg. Auch der Schneeberg war hier bereits in der Ferne zu sehen und wir legten eine kleine Fotopause ein.
Da uns hier ein kräftiger Wind um die Ohren pfiff, verschoben wir aber unsere eigentliche Mittagspause erst noch, bis wir etwa eine halbe Stunde später kurz vor dem Trinksteinsattel zwischen den Latschen einen einigermaßen windgeschützten Platz fanden.
Nach der Pause ging es über den Trinksteinsattel und von dort bergab zur Neuen Seehütte.
Bei der Hütte berieten wir uns, ob wir noch einen Abstecher zur Preiner Wand machen sollten oder nicht. Da wir erst am späten Vormittag vom Preiner Gscheid aufgebrochen waren, hatten wir nicht mehr allzu viele Busverbindungen zurück zum Bahnhof. Wir entschieden uns schließlich für den Abstecher und somit auch für den letzten Bus des Tages.
Es ging etwa eine Viertelstunde bergauf zur Preiner Wand, von wo aus man schöne Blicke ins Höllental hat.
Ein sehr lohnenswerter Abstecher! Vom Preinerwand-Kreuz könnte man auch über die Hohe Kanzel weitergehen und über den Törlweg absteigen oder die Seilbahn hinunter nach Kaiserbrunn nehmen. Wir gingen allerdings wieder zurück zur Neuen Seehütte, wo wir in den Göbl-Kühn-Steig einstiegen, der laut Beschreibung Trittsicherheit und Schwindelfreiheit voraussetzt. Wenn ich letzteres lese, bin ich immer skeptisch und befürchte ausgesetzte Wege, aber zum Glück war der Steig recht breit und hatte nur wenige direkte Blicke in die Tiefe. Ich empfand ihn als deutlich angenehmer als den Miesleitensteig; Erde und Steine waren nur nach der Trockenheit sehr locker und entsprechend rutschig.
Der Weg führte teils an der Hangseite entlang, teils durch den Wald und endete direkt beim Waxriegelhaus, wo wir noch Zeit für eine kleine Pause mit Suppe hatten. Am späten Nachmittag wurde es nun im Schatten schon ziemlich kühl, daher war etwas Warmes im Bauch durchaus willkommen.
Danach stiegen wir zusammen mit zwei anderen Wanderern in einen alternativen Abstieg zum Preiner Gscheid ein, allerdings verlor sich der Pfad nach kurzer Zeit im Nichts. Die anderen kehrten um, aber uns saß der letzte Bus im Nacken. Daher suchten wir uns einen Weg steil bergab durch den Wald, bis wir schließlich wieder auf eine Forststraße stießen. Da der Hang so steil war und auch hier die Erde von der Trockenheit sehr locker und entsprechend rutschig war, war dieser Irrweg ziemlich mühsam zu gehen. Als ich mir das später sowohl auf meiner Wanderapp als auch einer Karte nochmal genauer anschaute, wurde mir bewusst, dass wir auf der falschen Seite einer kleinen Hütte vorbeigegangen waren und daher den Weg verloren hatten.
Immerhin hatten wir auf diese Weise den letzten Abstieg etwas verkürzt und erreichten das Preiner Gscheid rechtzeitig vor der Abfahrt des Busses, der uns zurück zum Bahnhof Payerbach-Reichenau brachte.
Fazit: Eine sehr schöne Raxtour bei traumhaften Wetterverhältnissen, die man sehr gut auch umgekehrt gehen könnte. Dann hätte man den gemütlichen Schlangenweg zum Abstieg und auf dem Göbl-Kühn-Steig mehr Schatten für den schweißtreibenden Weg nach oben.