Wege in Europa

[Norwegen] Zwei Küstenwanderungen

Während meiner Zeit in Norwegen habe ich zwei kürzere Küstenwanderungen unternommen – eine im Ytre Hvaler Nationalpark in der Nähe von Fredrikstad, eine auf der Insel Hundvåg bei Stavanger -, die ich hier in einem Beitrag zusammenfasse:

Küstenweg in Ytre Hvaler

Die Fakten
6,7 km 7 hm 8 hm
Start: Asmaløy, Bushaltestelle Skipstad
Ziel: Asmaløy, Bushaltestelle To Sebu

Diese Wanderung begann für mich zunächst mit einer Fahrt von Oslo nach Fredrikstad und einer Besichtigung des Alten Fredrikstad.

Am frühen Nachmittag ging es dann von Fredrikstad mit dem Bus nach Asmaløy, eine der größten Inseln der Schärenlandschaft Hvaler, die im äußeren Oslofjord liegt und aus mehr als 800 Inseln besteht. Mein Startpunkt war die Haltestelle Skipstad, von der aus gleich der Kyststien, also der Küstenweg zunächst quer über die Insel führte.

Nach gut einem Kilometer erreichte ich das Meer, wo der Weg nun mehr oder weniger direkt an der Küstenlinie entlang führte.

Während ich bis hierher noch schnell vorangekommen war, wurde es nun etwas mühsamer, da ich mir einen Weg über die Steine suchen musste und dabei auch immer wieder die Markierungen verlor. Da es aber stets am Meer entlangging, war ein Verirren unmöglich. Bald hatte ich auch den Leuchtturm Pikesten fyr im Blick.

Gleich danach erreichte ich den kleinen Hafen Brattestø, wo ich eine kleine Pause einlegte, da ich noch ziemlich viel Zeit bis zur Abfahrt des Busses hatte.

Die restlichen gut zweieinhalb Kilometer ging es direkt am Meer entlang, bis ich rechts in einen Wald abbog, um zur Bushaltestelle To Sebu zu gelangen.

Fazit: Eine schöne kleine Küstenwanderung durch eine Landschaft, die einen ganz anderen Charakter hat als die Wälder rund um Oslo. Auch hier sollte man sich mal wieder nicht von der geringen Anzahl der Kilometer täuschen lassen – der Mittelteil der Wanderung über Steine nimmt einige Zeit in Anspruch.

An der Küste von Hundvåg entlang

Die Fakten
10 km 24 hm 2 hm
Start: Bushaltestelle Hundvågkrossen
Ziel: Bushaltestelle Lundshagen

Die Insel Hundvåg liegt im Byfjord und gehört zu Stavanger, daher ist sie mit den Stadtbussen sehr gut erreichbar. Von der Haltestelle Hundvågkrossen ging es an der Kirche vorbei gleich zur Küste, aber dann fand ich mich vor einem abgesperrten Gebiet wieder und musste erst mal ein Stück zurückgehen und dieses umgehen, ehe ich in den Wald Trollskogen eintauchen konnte, in dem es einige hölzerne Skulpturen und Spielplätze gibt.

Als ich den kleinen Wald durchquert hatte, ging es nun tatsächlich für die nächsten Kilometer direkt an der Küste entlang, mit schönen Blicken in den Fjord und vielen lauschigen Sitzgelegenheiten. Die Farben des Meeres und des Himmels waren an diesem Tag unglaublich!

An der nordöstlichen Spitze der Insel, am Lundsneset, gibt es eine Gedenkstätte für die Opfer des 22. Juli 2011 mit einer Skulptur von Nico Widerberg und einem Gedicht von Lars Saabye Christensen. Ähnliche Gedenkstätten gibt es in über 50 norwegischen Kommunen.

Hier die ungefähre Übersetzung des Gedichtes:

Also sammle deine Blumen in einem Strauß
Sammle dein Licht, um durch die Dunkelheit zu sehen
Sammle deine Freude, um all das Weinen zu ertragen
Sammle deine Hoffnung, um an dem Traum festzuhalten
Sammle deine Gedanken, um allen Zweifeln standzuhalten
Also sammle deine Menschen
Sammle unsere Mitmenschen
Bring uns zusammen

Danach hing ich für den restlichen Weg meinen eigenen Gedanken nach, bis ich einen geschäftigen Hafen erreichte.

Hier beendete ich dann auch meine Wanderung und ging zur nächsten Bushaltestelle, da der weitere Küstenweg nur noch an Häusern und Häfen vorbeiführen würde.

Fazit: Eine ruhige kleine Wanderung, die an diesem Tag natürlich durch das traumhafte Wetter und die intensiven Blautöne umso schöner war. Wenn man in Stavanger ist, lohnt sich ein Ausflug hierher – zumindest zur Gedenkstätte, falls die Zeit für den ganzen Weg nicht reicht.

2 Comments

  • Konstanze

    Ich muss zugeben, dass Küstenlandschaften mich immer noch ein kleines bisschen mehr ansprechen als alle anderen Landschaften.

    Der kleine Leuchtturm bei der ersten Wanderung ist ja wirklich knuffig und das Bild mit dem toten Baum finde ich großartig!

    Kein Wunder, dass es zu dem Tag so viele Gedenkstätten gibt – ich finde es bis heute unfassbar, was da vorgefallen ist …

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