Wege in Österreich

Über den Feuersteinberg zum Wienerwaldsee

Auf dieser kleinen Tour ging es dank fehlender Wege erstaunlich abenteuerlich auf den Feuersteinberg, die höchste Erhebung von Purkersdorf, und zum Wienerwaldsee, den ich rechtzeitig zum Sonnenuntergang erreichte.

Die Fakten
11,4 km 302 hm 267 hm
Start: Bahnhof Purkersdorf-Zentrum
Ziel: Bahnhof Untertullnerbach

Anfang Oktober hatte ich endlich mal wieder Zeit für eine freitägliche Feierabendrunde. Ich brach möglichst bald von der Arbeit auf und erreichte schon um 15:30 Purkersdorf, wo ich an der Wien entlang zum Naturpark ging. Trotz Nähe zur Straße war es ein schöner Weg am Fluss entlang, wo ich einen Reiher sah, den ich aber mangels vernünftigem Zoom nicht gut einfangen konnte.

Im Naturpark Purkersdorf führte mich der Weg am Wildschweingehege vorbei.

Als ich hier im Februar schon einmal gewesen war, war ich von hier aus zur Rudolfshöhe weitergewandert. Dieses Mal ging es aber auf den Nachbarhügel, den Feuersteinberg, der mit 507 m immerhin die höchste Erhebung von Purkersdorf ist. Die abenteuerliche „Besteigung“ hat Peter Gajdorusz sehr amüsant beschrieben, daher war ich schon gewarnt, dass die angeblich existierenden Pfade wohl nicht allzu gut erkennbar sein würden. Tatsächlich führte auch mich der Weg teils querfeldein bergauf, wo es aufgrund der Bäume zwar keine Fernsicht, dafür aber ein Gipfelkreuz gab.

Noch etwas abenteuerlicher gestaltete sich der Weg hinab zur Dambachstraße, da hier selbst die deutlich auf der Karte eingezeichneten Wege kaum erkennbar waren. Wenn ich gewusst hätte, was mich heute hier erwarten würde, hätte ich meine Wanderschuhe mit dem guten Profil angezogen – so war es auf dem staubtrockenen Boden etwas rutschig.

Als ich die Dambachstraße erreicht hatte, ging es erst einmal auf dieser zügig Richtung Neu-Purkersdorf und dann auf den Wienerwaldsee-Purkersdorf-Rundweg. Da dieser in Wanderapps nicht nur deutlich eingezeichnet ist, sondern sogar einen Namen hat, war ich äußerst erstaunt, als ich mich auf einmal vor einem Abgrund wiederfand. Erst bei genauerem Studieren der Karte fiel mir auf, dass der Weg hier tatsächlich einfach eine Lücke hat. Meine Versuche, den Abgrund links zu umgehen, blieben erfolglos (dafür war es zu steil und mein Schuhwerk nicht geeignet), daher stieg ich weiter in den Wald hinauf und konnte auf diese Weise die Lücke schließen. Wenn ich wieder zur letzten Kreuzung zurückgegangen wäre, wäre das nämlich insgesamt ein Umweg von mehreren Kilometern gewesen.

Nach diesem unerwarteten Umweg ging es nun aber wie geplant zum Wienerwaldsee, den ich rechtzeitig zur Abendstimmung erreichte. Es handelt sich bei diesem um einen Stausee, der bis vor kurzem als Wasserreservoir verwendet wurde. Da das ganze Gelände Wasserschutzgebiet ist, ist das Schwimmen hier verboten und es gibt eine vielfältige Flora und Fauna. Ich suchte mir ein gemütliches Plätzchen, wo ich mit Tee und Müsliriegel den Sonnenuntergang beobachtete. Leider verläuft in unmittelbarer Nähe des Sees die Westautobahn, was die Idylle etwas störte. Optisch gab es aber nichts auszusetzen.

Vom Wienerwaldsee war es dann noch ein knapper Kilometer an der Straße entlang bis zum Bahnhof Untertullnerbach, von wo aus es für mich wieder zurück nach Wien ging.

Fazit: Eine nicht ganz so gemütliche Feierabendrunde wie gedacht, dafür aber sehr abwechslungsreich. Und für die mangelnden Fernblicke entschädigte der schöne Sonnenuntergang über dem Wienerwaldsee.

3 Comments

  • Konstanze

    Ich weiß nicht, ob es an unserem Internet lag, das gerade immer mal wieder Schluckauf hat, oder vielleicht an deinem Blog, aber hat es ein paar Tage gedauert bis ich die Bilder in deinem Beitrag auch sehen konnte. Aber ich bin froh, dass ich heute noch einen Versuch gestartet habe, weil ich diese Sonnenuntergangsbilder wirklich ungern verpasst hätte! Solch wunderbar atmosphärische Aufnahmen!

    Die Beschreibungen der abenteuerlichen Aspekte der Strecke finde ich hingegen deutlich weniger verlockend. Ich glaube, es würde mir sich frustrieren, wenn ich mir immer wieder Alternativen suchen müsste oder wenn ein Weg ohne Vorwarnung unterbrochen wird … Umso mehr bewundere ich es, dass du das anscheinend so gelassen hinnimmst. 🙂

    • Judith

      Hm, ich weiß leider auch nicht, weshalb das mit den Bildern nicht geklappt hat. Ich hoffe mal, dass sie ab jetzt wieder normal laden.

      Das mit den Wegen nervt mich bei sehr langen Wanderungen oder wenn ich einen bestimmten Zug erreichen möchte. Bei so kleineren Runden finde ich es nicht so schlimm, solange ich noch weiß, wo ich mich befinde. *gg*

      • Konstanze

        Heute hatte ich auf jeden Fall kein Problem mit den Bildern – ich denke, es lag wirklich an unserem Internet, das in den letzten Tagen sehr viel Schluckauf hatte.

        Mit „Termindruck“ im Hinterkopf würden mich diese Umwege vermutlich erst recht fertig machen. *g* Ich werde einfach weiterhin auf dem Sofa deine Berichte verfolgen, das ist für mich stressfreier. 😉

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