Wege in Österreich

Rudolfshöhe und Schöffelstein

Die Fakten
7 km 275 hm 275 hm
Start und Ziel: Bahnhof Purkersdorf-Zentrum

Im Februar sind die Tage wieder lang genug, um am Freitag nach der Arbeit noch eine kleine Wanderrunde unterbringen zu können (wir haben am Freitag nur Kernzeit bis 14:30). Am 10. Februar verließ ich daher pünktlich um halb drei das Büro und kam eine gute halbe Stunde später am Bahnhof in Purkersdorf an. Von hier waren es nur etwa 5 Minuten bis zum „Blind Date Pfad“, einem etwa 1 km langen Themenweg mit Informationstafeln auch in Brailleschrift, Stationen, bei denen es etwas zu ertasten gibt und Handläufen bei Steigungen. Es gab auch einen Abschnitt mit verschiedenen Bodenbeschaffenheiten, der als Barfußpfad gedacht ist.

Angesichts der Jahreszeit und der schon tiefstehenden Nachmittagssonne brachte ich diesen Pfad eher zügig hinter mich – vielleicht kann ich ihm bei einem anderen Besuch mehr Aufmerksamkeit schenken.

Kurz nach Ende des Blinde Date Pfads kam ich zum Zentrum des Naturparks Purkersdorf. Das Naturparkhaus mit kleinem Museum hat im Winter leider geschlossen. Da das Wildschweingehege im Frühling auch zahlreiche Frischlinge beherbergen dürfte, würde sich ein weiterer Besuch auf jeden Fall lohnen.

Für mich ging es nun die nächsten zwei Kilometer bergauf, zunächst über trockene Wege, später kam immer mehr Schnee dazu. Sehr nett fand ich den „Schlechtwetter-Unterstand“ bei einem Spielplatz, der mich sehr an die norwegischen Gapahuks erinnerte. So einen Unterstand würde ich mir öfter als Pausenplatz beim Wandern wünschen!

Schließlich erreichte ich die Warte auf der Rudolfshöhe, die einen schönen, wenn auch etwas diesigen Blick auf Wien und den Wienerwald bot. Wenn ich etwas später hier gewesen wäre, hätte ich auch gleich den Sonnenuntergang genießen können, aber es war zu kalt, um mich hier lange aufzuhalten und ich wollte auch den restlichen Weg nicht im Dunkeln zurücklegen müssen. Daher trank ich nur kurz etwas Tee, während ich die Aussicht bewunderte, und verließ dann die Warte wieder.

Es ging nun zunächst ein Stück bergab auf dem Weg, den ich gekommen war, ehe ich beim Schlechtwetter-Unterstand nach rechts abbog und hinauf zum Schöffelstein wanderte. Zu einer anderen Jahreszeit (allmählich können wir ein Trinkspiel daraus machen) könnte man es sich hier auch auf gemütlichen Sesseln mit Ausblick gemütlich machen.

Ab jetzt ging es nur noch bergab und der stellenweise unerwartet tiefe Schnee verschwand immer mehr, umso weiter ich hinunter kam. Kurz vor Purkersdorf erreichte ich noch den „Darüber-Blick“, der allerdings mittlerweile von den Ästen verborgen wird – was die Aussichtsplattform etwas ad absurdum führt.

Nach gut zwei Stunden war ich wieder am Bahnhof in Purkersdorf, wo ich noch den rotgefärbten Abendhimmel genießen konnte, ehe ich in den warmen Zug stieg.

Fazit: Sehr nette Feierabend-Runde, die im Winter wohl nicht sehr beliebt ist, da ich kaum einer Menschenseele begegnete. Aber schließlich habe ich mir ja auch selbst mehrmals gedacht, dass diese Tour zu einer anderen Jahreszeit (Prost!) noch schöner wäre. Vielleicht passt es ja im Frühling noch einmal.

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