Wanderung zum Hochkar
Die Fakten
11 km 438 hm 950 hm
Start: Hochkar Lifte Talstation
Ziel: Lassing bei Göstling
An- und Abreise: R 58 von Amstetten nach Waidhofen a.d. Ybbs, Bus 640 oder 656 nach Göstling a.d. Ybbs, Bus 643 zur Talstation; Rückreise mit denselben Verbindungen
Schwierigkeit: ein paar steinige und steile Abschnitte, aber sonst eher einfache Wege
Das Hochkar ist ein Bergmassiv der Ybbstaler Alpen mit einer Höhe von 1808 Meter. Es liegt an der Grenze zwischen Niederösterreich und der Steiermark und ist eines der bedeutendsten Wintersportgebiete Niederösterreichs, mit zahlreichen Skipisten und Liften. Als Wandergebiet hatte ich es eher nicht auf dem Schirm, zumal die öffentliche Anreise aus Wien recht zeitaufwändig ist. Aber als gestern nochmal sommerliche Hitze angesagt war, wollte ich gern etwas höher hinauf, ohne so einen langen Anstieg zu haben wie bei den letzten Wanderungen. Daher schaute ich, welche Bergbahnen bei der NÖ-Card inkludiert sind und kam so auf den Hochkar. Da der Bus 643 über die Hochkaralpenstraße bis auf fast 1500 fährt, nutzte ich den Sessellift zwar nicht für den Aufstieg, hatte aber trotzdem nicht mehr so viele Höhenmeter bis zum Gipfel.
Ich startete also nach mehrmaligem Umsteigen gegen halb 12 bei der Talstation meine Wanderung. Hier ist auch ein großer Parkplatz, der ziemlich voll war. Da dämmerte mir schon, dass auf dem Berg wohl einiges los sein würde.
Bei meiner Wanderung bergauf war es aber zunächst noch recht ruhig. Der direkte Weg hinauf führt unter dem Lift entlang und zuletzt über eine Skipiste. Ich entschied mich stattdessen für den längeren Aufstieg über den Scheinecksattel, da mir dieser reizvoller erschien.
Es ging auch tatsächlich mit einem sehr schönen kleinen Pfad los, der sich zunächst noch recht flach am Hang entlangschlängelte.

Nach gut einem Kilometer ging es aber dann vom Scheinecksattel auf einem Bergrücken kräftig bergauf. Die Latschen boten leider keinen ausreichenden Schatten und so kam ich in der prallen Sonne ordentlich ins Schwitzen. Von kühler Bergluft konnte nämlich keine Rede sein und auch vom angekündigten Wind war nichts zu spüren – es regte sich kaum ein Lüftchen.


Ich hatte zwischendurch schöne Blicke zurück auf den Weg und zur Talstation. Nachdem der Weg durch einige Felsen hindurchgeführt hatte, flachte er schließlich ab und ging nun gemütlich über eine Wiese.




Kurz danach vereinte er sich aber mit dem Weg, der von der Bergstation des Sessellifts herüberkam, und schlagartig war es mit der Ruhe vorbei. Als ich kurz danach den Gipfel erreichte, war ich daher nicht überrascht, dass hier einiges los war. Ich konnte noch nicht mal ein vernünftiges Foto vom Gipfelkreuz machen und verwarf auch gleich wieder meinen Plan hier meine Mittagspause zu machen. Zumindest konnte ich aber das atemberaubende Bergpanorama rundherum genießen. Ich konnte hier die Gipfel des Gesäuses sehen und die Kalkalpen bis hin zum Dachstein ganz in der Ferne.



Für den Weg zur Bergstation und zum Geischlägerhaus wählte ich einen Pfad, der etwas oberhalb des Hauptweges verläuft und der kaum begangen war. Hier fand ich auch ein schattiges Plätzchen mit schönem Ausblick für meine Mittagspause.



Ich hatte hier noch einen Blick zurück zum Gipfel und in die andere Richtung zur Bergstation und zum Funkturm. Die ganze Infrastruktur hier trübte ein bisschen die Bergidylle, aber das ist ein typisches Problem, wenn man in Skigebieten wandern ist.


Vom Geischlägerhaus, wo einiges los war, ging ich weiter zum Skywalk, der um den Noten, einen Nebengipfel des Hochkars, führt und unter anderem aus einer Hängebrücke und einer Aussichtsplattform besteht.


Von hier hatte ich noch einmal einen grandiosen Ausblick.


Ich hatte überlegt, einfach wieder hinunter zur Talstation zu wandern und mit dem Bus zurückzufahren, aber da hier so viele unterwegs waren (auch wenn die Fotos das vermutlich gar nicht so wiedergeben), wollte ich lieber weiter unten meinen Abstieg beginnen und bis nach Lassing wandern. Daher nahm ich nun bergab den Sessellift.


Von der Talstation folgte ich jetzt in entgegengesetzter Richtung dem Luchs-Trail, einem Weitwanderweg, der auf elf Etappen durch den Nationalpark Kalkalpen, den Nationalpark Gesäuse und das Wildnisgebiet Dürrenstein-Lassingtal führt. Der Weg verlief zunächst auf einer Forstraße und zweigte dann auf einen kleinen Pfad ab, der nun leider wieder in der prallen Sonne verlief.





Obwohl es jetzt nur noch bergab ging, kam ich in der Sonne erneut ziemlich ins Schwitzen. Es regte sich noch immer kein Lüftchen und ich hatte das Gefühl langsam gargekocht zu werden. Als der Weg schließlich in den großteils schattigen Wald führte, war ich daher sehr froh. Meistens ging es recht gemäßigt bergab, allerdings gab es ein paar steinige Abschnitte, die ein bisschen mühsam waren.




Schließlich mündete der Weg in eine Forstraße, die mich nun weitgehend flach auf die Straße nach Lassing führte. Da ich bis zur Abfahrt des Busses noch etwas Zeit hatte, ging ich zum Gasthof Fahrnberger gleich neben der Bushaltestelle. Ich hatte zwar noch genug Wasser, sehnte mich aber nach einem kalten Getränk mit etwas Geschmack. Obwohl ich zuhause fast nie Saft habe, habe ich beim Wandern ein Faible für Apfelsaft gespritzt. Das Restaurant hatte zwar zu, aber bei der Hotelrezeption meinten sie, dass sie mir gern ein Getränk nach draußen zu ein paar Stehtischen bringen könnten. Perfekt! So konnte ich dann auch ganz gut die Wartezeit auf den Bus überbrücken.
Fazit: Eine relativ kurze Tour, die bei anderen Temperaturen wohl auch gar nicht so anstrengend wäre. Die Fernblicke vom Hochkar sind wirklich ein Traum, allerdings fand ich den Berg selbst mit all der Ski-Infrastruktur und so vielen Leuten nicht so schön. Da hatte ich meine letzten Wanderungen auf den Göller und den Türnitzer Höger mehr genossen. Auf meinem Abstieg war es dafür aber sehr ruhig und unter der Woche wäre es sicher auch auf dem Gipfel nicht so voll.
Auf der aufgezeichneten Strecke ist auch die Fahrt mit dem Sessellift dabei – deutlich erkennbar an der schnurgeraden Linie.