Wege in Europa,  Weitwanderwege

Tunsbergleden 3: Tønsberg – Borre

Die Fakten
18,5 km 232 hm 249 hm
Start: Tønsberg
Ziel: Borre
Schwierigkeit: einfache, teils verwachsene Wege

Gestern gab es noch einmal ein opulentes Frühstück bei Nanna und natürlich vertratschten wir uns dabei. Da Nanna aber ohnehin in die Stadt musste, nahm sie mich zum Bahnhof mit und ersparte mir somit die halbe Stunde Fußweg.

Was für ein besonderer Aufenthalt bei ihr! Da es die nächsten Tage mit Pilgerherbergen auf dem Weg sehr mau aussieht (von den wenigen sind auch noch welche wegen Urlaub geschlossen), bin ich froh, dass ich diese zwei Nächte in Preståsen hatte.

Bis ich mit dem Bus zurück in Tønsberg und dort startklar war, war es bereits späte Mittagszeit.

Tønsberg wurde nach der Überlieferung Snorri Sturluson 871 gegründet, was es zur ältesten Stadt in Norwegen machen würde – wenn diese Quelle denn stimmt. Auf alle Fälle ist es eine sehr schöne Stadt mit reicher Geschichte. Ich war vor ein paar Jahren schon einmal hier und damals auch in den Museen, daher besuchte ich diese nun nicht mehr. Die Domkirche war leider geschlossen; der Schlossbergturm aus dem 19. Jahrhundert war zwar offen, aber es herrschte bereits so eine brütende Hitze, dass ich mich nicht zum Stiegensteigen aufraffen konnte.

Am Schlossbergmuseum vorbei verließ ich schließlich die Stadt.

Ich ließ bald die Straßen hinter mir und konnte in einen kühlen Wald eintauchen – oder so dachte ich zumindest. Denn schon nach kurzer Zeit, als ich gerade bei einem lauschigen Teich vorbeigekommen war, war es mit dem Schatten vorbei.

Auf den nächsten Kilometern wurde ich also langsam gargekocht, bis der Weg immer verwachsener wurde, dafür aber auch schattiger.

Als ich um kurz nach 17 Uhr schließlich Åsgårdstrand erreichte, war ich ziemlich fertig. Ich legte hier erst einmal eine Pause am Meer ein und gönnte mir eine Limonade.

In Åsgårdstrand befindet sich das Sommerhaus von Edvard Munch. Für die Besichtigung war ich aber leider zu spät dran.

Ich ging an schmucken Häusern vorbei aus der Stadt hinaus und konnte nun endlich in einen wirklich schattigen Wald eintauchen.

Immer wieder öffnete sich auch der Blick zum Meer.

Bis ich den Campingplatz Borre erreichte, hatten sich die Kilometer mal wieder magisch vermehrt – es hätten eigentlich nur 15 werden sollen. Mit meinen Füßen und der Hitze war ich mittlerweile auch ziemlich am Limit. Daher stellte ich flugs mein Zelt auf und verschwand dann schleunigst unter die kalte Dusche. Da der Campingplatz direkt am Meer liegt, konnte ich später noch ein bisschen die Abendstimmung am Wasser genießen.

Ja, von wegen kühler Norden! Und die Hitzewelle geht noch weiter, daher werde ich es weiterhin etwas ruhiger angehen lassen (auch meinen Füßen zuliebe).

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