Wege in Europa,  Weitwanderwege

Hærvejen 2: Kibo shelters – Bruhnsgård

Die Fakten
31 km 213 hm 196 hm
Start: Kibo shelters
Ziel: Bruhnsgård Herberge
Schwierigkeit: leichte Wege auf Asphalt und Schotter

Nachdem ich letzte Nacht zuerst ewig nicht einschlafen konnte, habe ich dann bis acht Uhr geschlafen und bin entsprechend erst spät aufgebrochen. Hier übrigens noch ein Blick auf das Haus der Besitzer der Unterkunft:

Bei starkem Wind und immer wieder Regen ging es zuerst auf einer ruhigen Straße und dann neben den Bahngleisen entlang.

Auf diesen ersten Kilometern beschäftigte mich die Frage ob ich zur Kirche von Kliplev gehen sollte, wo eine Stempelstelle ist. Und die Kirche scheint auch sehr interessant zu sein. Leider wären das ungefähr fünf Kilometer Umweg gewesen, was mit dem schweren Rucksack leider doch eine ziemliche Hausnummer ist, zumal meine Etappe heute eh recht lang war. Schade, dass eine offizielle Stempelstelle des Hærvejen soweit abseits vom Weg lieg. Letztendlich entschied ich mich gegen den Abstecher.

Der Weg heute war eher unspektakulär. Es ging viel über Schotterwege durch den Wald und an Feldern entlang.

Kleiner Exkurs am Rande: Ich habe eine neue Brille, die sich bei UV-Strahlung von selbst abdunkelt. Und das ist zwar angenehm und entspannend für die Augen, allerdings dunkel sie auch bei Bewölkung ab, was etwas irritierend. Vermutlich werde ich nun bei Schlechtwetter eher die Kontaktlinsen nehmen und an sonnigen Tagen die Brille.

Nach etwa 6 Kilometern kam ich bei der Povls Brücke, eine der wenigen noch erhaltenen Steinbrücken entlang des Hærvejen. Sie wurde 1844 errichtet und 1970 restauriert.

Bald darauf kam ich zu einem weiteren interessanten Ort, nämlich den Gedenkpark Urnehoved Tingsted. Im Mittelalter war das ein Versammlungsort und nach 1920 wurde der Hain erneut für öffentliche Versammlungen genutzt.

Es ging weiter bei teils mehr, teils weniger starkem Regen dahin, bis ich schließlich am frühen Nachmittag einen Abstecher nach Hjordkær machte, um mir dort beim Supermarkt ein Mittagessen zu kaufen. Nach der Pause ging ich weiter zur Kirche aus dem 16. Jahrhundert. Interessant fand ich auch den kleinen Glockenturm.

Ich wählte nun selbst einen Weg, bis ich schließlich etwa fünf Kilometer später wieder auf den eigentlichen Hærvejen stieß.

Gleich darauf kam ich zur Rise Kirche, wo ich wieder einen Stempel bekam. Die Kirche stammt aus dem 12. Jahrhundert, mit Anbauten aus dem späten Mittelalter. Der Turm wurde nach einem Brand 1893 neu errichtet.

Es ging durch Rødekro und danach ein Stück an einer stark befahrenen Straße entlang. Zum Glück konnte ich bald wieder auf einen ruhigeren Weg abbiegen, der eigentlich schön zu gehen gewesen wäre – wenn ich nicht inzwischen schon sehr fußmüde gewesen wäre und nicht erneut Regen eingesetzt hätte. Der wollte nun kein Ende mehr nehmen und begleitete mich die letzte Stunde.

Sehr nass erreichte ich schließlich Bruhnsgård Herberge, eine der sehr schlechten Herbergen auf dem Weg. Man kann hier aber auch in Einzel- und Doppelzimmern im Haupthaus übernachten. Dazu ließ ich mich auch fast verlocken, entschied mich aber letztendlich doch für die Herberge. So charmant wie die norwegischen auf dem Olavsweg sind die auf dem Hærvejen wohl nicht, dafür aber deutlich günstiger.

In der vorhandenen Küche bereitete ich mir ein schlichtes Abendessen zu und bekam von der Besitzerin später noch ein Eis als Dessert. Leider tut mir seit der letzten halben Wanderstunde der rechte Fußballen ziemlich weh. Hoffentlich ist das morgen wieder besser. Vermutlich muss ich es mit dem schweren Rucksack etwas ruhiger angehen, auch wenn die flachen Wege zu langen Etappen verleiten.

Fazit: Eine unspektakuläre Etappe mit an sich schönen Wegen. Wind und Regen machten dir heutige Strecke allerdings etwas mühsam.

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