Stoakraftweg 1: Bad Zell – Rechberg
Die Fakten
24,8 km 1006 hm 930 hm
Start: Bad Zell
Ziel: Rechberg
Anreise: Wir sind mit dem Auto angereist (öffentlicher Parkplatz beim Kurhotel), aber von Linz fahren auch die Busse 340 und 341 nach Bad Zell
Schwierigkeit: leichte Wege, aber viele Steigungen
Der Stoakraftweg ist ein Rundwanderweg im oberösterreichischen Mühlviertel, der auf etwa 50 Kilometern von Bad Zell über St. Thomas am Blasenstein, Rechberg und Allerheiligen im Mühlkreis zurück nach Bad Zell führt. Namensgebend sind zahlreiche Steine und Felsformationen, die im Laufe von Millionen von Jahren durch Verwitterung entstanden sind.
Meine Mutter und ich hatten schon lange vor diesen Weg zu gehen, aber immer kam uns irgendetwas dazwischen. Anstatt weiter auf die perfekte Jahreszeit zu warten, nutzten wir nun die Gelegenheit am letzten Wochenende und machten uns also am Samstag auf den Weg nach Bad Zell. Wir waren etwas später dran als geplant und so war es schon kurz vor 10 Uhr, als wir das Auto am öffentlichen Parkplatz beim Kurhotel abstellten. Trotz spätem Start machten wir noch einen Abstecher nach Bad Zell, um der Kirche und dem WC beim Gemeindeamt einen Besuch abzustatten. Leider begann in der Kirche gerade ein Begräbnis, daher gibt es nur von außen ein Foto. Außerdem bewunderten wir das Prangermandl aus dem Jahr 1574, das einzige erhaltene in Oberösterreich.


Danach ging es los auf den Weg, der uns bergauf aus Bad Zell hinausführte und von Anfang an gut beschildert war. Eine erste kleine Steinformation konnten wir nach wenigen Kilometern sehen.





Das Wetter war herrlich, wenn auch recht dunstig. So blieb uns zwar eine gute Fernsicht verwehrt, aber wir konnten viel Sonne genießen. Im schattigen Wald, in dem wir bei der Raabmühle entauchten, gab es aber doch noch einige Schneereste.


Nach etwa zwei Stunden machten wir nach einem weiteren Anstieg eine Pause und genossen Tee, Jausenbrote und Stille, bis ein Traktor letztere zerstörte. Was vielleicht ganz gut war, da es uns sonst schwer gefallen wäre von der Bank wieder aufzustehen. Wir kamen nun immer öfter an Steinformationen vorbei und erreichten bald darauf mit dem „Elefantenstein“ eine der bekanntesten.


Da der Weg nun an Feldern und Wiesen entlangführten, hatten wir immer wieder freie Blicke in die Umgebung und konnten sowohl die Burgruine Prandegg als auch die Kirche von St. Thomas am Blasenstein sehen.


Ehe wir St. Thomas erreichten, hatten wir aber noch einen teils steilen Anstieg durch den Wald vor uns. Wir passierten das Augenbründl und weitere eindrucksvolle Steine.



Mit der „Zigeunermauer“ erreichten wir bald darauf das größte Naturdenkmal in der Gegend. Den nicht mehr ganz zeitgemäßen Namen haben die Granitfelsen daher, dass sich hier früher oft fahrendes Volk aufgehalten hatte.



Nach gut 16 Kilometern erreichten wir schließlich St. Thomas am Blasenstein, wo wir zunächst die Pfarrkirche besichtigten, die aus dem 14. Jahrhundert stammt und bereits seit dem 15. Jahrhundert auch als Wallfahrtskirche dient. Bekannt ist sie unter anderem für den „luftg’selchten Pfarrer“, einen mumifizierten Leichnam, bei dem es sich vermutlich um den Pfarrvikar Franz Xaver Sydler de Rosenegg (1709-1746) handelt. Für einen Münzeinwurf kann man in die Gruft eintreten und die Mumie besichtigen sowie zahlreiche Informationstafeln lesen.




Am Blasenstein oberhalb der Kirche, wo sich einst die Burg Blasenstein befand, machten wir noch einmal eine Pause mit Tee und Keksen und genossen die etwas trübe Aussicht. Während wir auf der Wanderung kaum einer Menschenseele begegnet waren, herrschte hier auf einmal reges Treiben. Mensch und Tier traf sich hier und so kamen wir auch noch ein den Genuss eines Fotos von uns.



Beim Verlassen von St. Thomas stiegen wir auch noch zu dem Kreuz (Kriegerdenkmal) hoch, das man oben auf dem Foto sieht und hatten von dort einen schönen Blick zurück zur Kirche.

Da wir uns in St. Thomas eine ganze Weile aufgehalten hatten, war es nun schon später Nachmittag. Wir folgten einem sehr schönen Weg zunächst über Wiesen und dann hinunter in den Wald.


Wegen der vorangeschrittenen Zeit und da ich meine Stirnlampe vergessen hatte, kürzten wir bei der Liechtensteiner Kapelle den Weg etwas ab und ersparten uns eine zusätzliche Schleife von etwa 2 Kilometern. Trotzdem war es schon fast dunkel, als wir die Karl-Weichselbaumer-Aussichtswarte erreichten. Wir stiegen noch rasch hinauf und hatten einen schönen Blick auf Rechberg sowie auf den abendlichen Himmel.



Danach ging es zügig hinunter nach Rechberg. Im Wald war es nun schon ziemlich dunkel, aber bald darauf erreichten wir die Straße und dann unsere Unterkunft in Rechberg, den Dorfwirt Raab, wo wir nur schnell unsere Rucksäcke im Zimmer abluden und dann gleich zum Abendessen gingen.

Fazit: Ein schöner erster Teil der Wanderung mit sehr abwechslungsreichen Wegen. Es gab unterwegs viel zu sehen und das Wetter war ein Traum. Schade nur, dass die Fernsicht etwas getrübt war, aber ansonsten hatten wir an diesem Tag die perfekten Bedingungen für unsere Tour.


2 Comments
Moni
Wirklich toll,dass ihr diese Tour scheinbar ohne konditionelle Probleme geschafft habt. Da sieht man wieder,was Routine bringt! Wirklich eine abwechslungsreiche Tour und mit dem „gselchten Pfarrer“ auch mit Kuriositäten besetzt. 😅 Freu mich schon,von Tag 2 zu lesen!
Judith
Wir waren abends schon ausreichend müde, aber es ging. Bei Sommerhitze wäre es sicher deutlich herausfordernder gewesen.