Wege in Österreich

Mödlinger Runde in die Föhrenberge

Die Fakten
14 km 598 hm 598 hm
Start und Ziel: Bahnhof Mödling
An- und Abreise: zahlreiche Regionalzüge und S-Bahnen von Wien
Schwierigkeit: leichte bis mittelschwere Wanderung mit vielen Steigungen und ein paar unwegsamen Pfaden

Der Naturpark Föhrenberge, der von Mödling bis zum Südrand von Wien reicht, gehört zu meinen liebsten Wanderregionen. Es gibt dort weitläufige Trockenrasen wie z.B. die Perchtoldsdorfer Heide, aber charakteristisch sind vor allem die namengebenden Schwarzföhren (auch Schirmföhren oder Parapluibäume). Besonders faszinierend finde ich die Region südwestlich von Mödling, die mit ihren schroffen Felsen und steilen Pfaden viel „wilder“ wirkt als man es so nah bei Wien vermuten würde. Ich habe hier schon einige kürzere Wanderungen gemacht, diese aber nie auf dem Blog dokumentiert. Daher wollte ich diese Region nun endlich einmal vorstellen und habe zu diesem Zweck eine Wanderung gemacht, die alle Highlights miteinander verbindet.

Meine Tour begann am Bahnhof Mödling und führte mich zunächst durch die Stadt, die auch eine lange Geschichte aufweisen kann. Urkundlich erwähnt wurde sie erstmals im Jahr 903, aber ihre Siedlungsgeschichte reicht deutlich länger zurück. Eine lange und wechselvolle Geschichte hat auch die Pfarrkirche St. Othmar, deren erster Vorgängerbau aus dem 9. Jahrhundert stammt. Die heutige Kirche ist eine spätgotische Hallenkirche, die im 18. Jahrhundert barockisiert wurde.

Von der Kirche ging es nun durch eine kleine Schlucht und dann über den Adlersteig hinauf zum Schwarzen Turm.

Der Schwarze Turm gehört zu eine Reihe von künstlichen Ruinen am Kalenderberg, die Anfang des 19. Jahrhunderts erbaut wurden. Weitere davon passierte ich kurz danach – die „Augengläser“ und dann das „Amphitheater“.

Danach ging es vom Kalenderberg erst mal hinunter zur Burg Liechtenstein, die im Besitz des Fürstenhauses Liechtenstein ist. Die ursprüngliche Burg wurde zwar bereits im 12. Jahrhundert erbaut, aber bei der Zweiten Wiener Osmanenbelagerung zerstört und daraufhin 1808 restauriert. Die Burg kann im Rahmen einer Führung auch besichtigt werden. Da ich vor ein paar Jahren schon einmal an einer Führung teilgenommen hatte und die Öffnungszeiten im Winter auch sehr eingeschränkt sind, betrachtete ich sie diesmal nur von außen.

Danach wanderte ich erneut auf den Kalenderberg hinauf und zur Jordankanzel, die schöne Ausblicke unter anderem zur Burgruine Mödling und dem Husarentempel bietet. Ein perfekter Platz für eine kleine Teepause.

Bei dieser Wanderung ging es fast ständig bergauf und bergab und so führte mich nun ein schmaler Pfad hinunter zur Brühler Straße. Als ich die Straße gequert hatte, folgte nun durch den Wald und an einem Steinbruch vorbei der längste Anstieg dieser Tour, mit einem ziemlich steilen Abschnitt ganz am Ende.

Dann hatte ich aber mit dem Husarentempel meinen höchsten Punkt des Tages erreicht. Dieser Tempel wurde 1813 als Kriegerdenkmal in Erinnerung an die Schlacht bei Aspern 1809 erbaut. Während es bisher in der Sonne so warm gewesen war, dass ich sogar meine Jacke ausziehen konnte, wehte hier oben nun ein erstaunlich eisiger Wind. Ich war daher froh, dass ich meine Pause schon auf der Jordankanzel gemacht hatte und genoss hier nur kurz den Ausblick, ehe ich weiterging.

Es ging also nun bergab und dann auf der anderen Seite der Meiereiwiese ein weiteres Mal bergauf. Der Weg führte mich zunächst steil und dann gemäßigt zur Burgruine Mödling. Bei dieser handelt es sich nun nicht um eine künstliche, sondern eine echte Ruine einer mittelalterlichen Höhenburg, die Sitz einer Nebenlinie der Babenberger war.

Von hier ging es nun ein letztes Mal ziemlich knackig bergauf bis zur Anhöhe des Frauensteins. Obwohl ich schon mehrmals bei der Burg gewesen war, kannte ich diesen Weg hier noch gar nicht und wurde für den letzten kleinen Anstieg mit ein paar unerwarteten Aussichtspunkten belohnt.

Zuletzt führte schließlich eine lange, steile Treppe hinunter zum Kurpark, die auch noch einmal schöne Blicke freigab – dieses Mal zur Othmarkirche und auf das Aquädukt, das Teil der Wiener Hochquellenwasserleitung ist.

Durch Mödling ging ich schließlich wieder zurück zum Bahnhof.

Fazit: Eine sehr schöne Wanderung mit fast alpinem Charakter. Kleine Steige, gemütliche Wege und interessante Bauwerke machen diese Tour sehr kurzweilig. Der strahlend blaue Himmel sorgte natürlich für eine besonders schöne Stimmung, aber die Föhrenberge lohnen sich bei fast jedem Wetter und jeder Jahreszeit.

4 Comments

Leave a Reply

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert