Ostsee-Wanderung 5: Barhöft – Prerow
Die Fakten
20,6 km 51 hm 46 hm
Start: Barhöft
Ziel: Zühlendorf, von dort weiter mit dem Bus bis Prerow
Für diesen Tag gab es wieder einmal eine Planänderung: Eigentlich stand eine lange Etappe (über 30 km) bis zu einem Campingplatz in der Nähe von Barth auf dem Programm und am nächsten Tag eine Etappe bis zum Campingplatz in Prerow. Allerdings wollte ich nun sehr gern an die „richtige“ Ostsee und dort vielleicht einen reinen Badetag einlegen. Daher beschloss ich, heute nur 20 Kilometer bis zur Bushaltestelle in Zühlendorf zu wandern und von dort die restliche Strecke bis Prerow mit dem Bus zu fahren. Da ich um 14:30 den Bus erreichen musste, war ich um 7:30 als eine der ersten beim Frühstück, das ich bei einem schönen Blick auf den Hafen genoss.
Eine knappe Stunde später war ich unterwegs und ging zunächst auf einem kleinen Waldweg neben der Straße entlang, ehe ich kurz vor Solkendorf zunächst auf die Straße und dann einen schier endlos langen Feldweg wechselte. Außer mir war hier kein Mensch unterwegs, somit konnte ich mal wieder Musik ins Ohr stöpseln und lauthals mitsingen. Es überrascht mich immer wieder, wie schnell dabei die Zeit vergeht.
Da es im Laufe des Vormittags in der Sonne ganz schön warm wurde, war ich aber froh, als ich nach etwa zwei Stunden schließlich wieder in den Wald eintauchte und hier bis zu einem Kranichausblick ging.
Für längere Vogelbeobachtungen hatte ich keine Zeit, aber ich hatte an diesem Tag schon ein paar Kraniche gesehen (sie aber mangels Zoom nicht fotografisch festgehalten). Nach einem kurzen Stopp bei der Hütte ging es also wieder weiter – wechselweise durch den Wald und über Feldwege, nun immer öfter wieder mit Blick aufs Meer. Unterwegs traf ich einen Wanderer, der mit einem kleinen Handkarren unterwegs war – Marke Eigenbau, wie er mir erzählte.
Dank kühler Brise vom Meer war es hier trotz vieler sonniger Abschnitte angenehm zu gehen und ich kam schnell voran. So ruhig wie am Vormittag war es nun allerdings nicht mehr – ich war hier immer wieder auf Radwegen unterwegs und das machte sich deutlich bemerkbar.
Um 13 Uhr kam ich schließlich zu einem Rastplatz, der nur einen guten Kilometer von der Bushaltestelle entfernt war. Ich hatte also genug Zeit, um hier noch eine Rast und Lesepause einzulegen, wenn auch nicht am Picknicktisch, sondern auf meiner Matte.
Danach erreichte ich mit ausreichend Spielraum die Bushaltestelle in Zühlendorf. Der Bus hält hier nur, wenn man sich rechtzeitig vorher anmeldet, was ich gemacht hatte. Trotzdem hatte ich einen Restzweifel, ob der Bus wirklich kommen würde, da ich mich hier gefühlt im Nirgendwo befand. Mit zwei Minuten Verspätung tauchte er aber auf und brachte mich nach Barth, wo ich noch einen ganz kurzen Blick in die Stadt werfen konnte, ehe es mit einem weiteren Bus nach Prerow ging.
Hier hatte ich noch einen etwa zwanzigminütigen Fußmarsch zum Campingplatz „Meißners Sonnencamp“, der um einiges größer und durchorganisierter war als jener in Stahlbrode. Hier bekam ich meinen Platz zugewiesen und der Abstand zu den Nachbarzelten war auch nicht allzu groß. Da hier aber nur eine Reihe Zelte war, mit dem Strand fast unmittelbar hinter dem Campingplatz und einem Wäldchen auf der anderen Seite des Weges, fühlte es sich nicht zu voll an.
Ich nutzte die Nähe zum Strand und stattete diesem nach dem Zeltaufbau gleich einen Besuch ab. Hier war um einiges mehr los als in Barhöft, aber es gab auch immer wieder ruhige Abschnitte. Ich suchte mir ein nettes Plätzchen und stürzte mich ins kühle Nass. Nun ja, in der Theorie – in der Praxis ging es wieder ewig weit flach hinein, daher war das Nass gar nicht mal so kühl.
Es war trotzdem schön am Strand, aber danach hatte ich den Sand erst einmal gefühlt überall. Daher war duschen und Wäsche waschen am Campingplatz angesagt, ehe ich nochmal nach Prerow hineinging, um mir die Stadt etwas anzuschauen und mich auf die Suche nach Abendessen zu machen. Ich fand Prerow aber ziemlich seltsam – es schien keinen richtigen Stadtkern zu geben, überall nur Lokale, Cafés, Fahrradverleihe und Ferienhäuser. Also hielt ich mich dort nicht zu lange auf, sondern machte lieber auf dem Rückweg zum Zeltplatz nochmal einen kurzen Abstecher zum Strand. Einen spektakulären Sonnenuntergang erlebte ich zwar nicht, aber eine schöne Abendstimmung:
Fazit: Ich muss zugeben, dass diese Wanderetappe nun einige Tage später in meiner Erinnerung schon etwas verblasst ist, da sie von den Folgetagen ein wenig „verdrängt“ wurde. Nur dank Karte und Fotos konnte ich sie mir wieder besser ins Gedächtnis rufen. Die Wege waren schön, aber auch nichts besonderes; der Tag als ganzes war aber durchaus ereignisreich mit dem „Szenenwechsel“ und der Zeit am Strand.