Wege in Europa,  Weitwanderwege

Olavsweg 20: Gumdal – Skaun

Die Fakten
20,9 km 497 hm 561 hm
Start: Gumdal
Ziel: Skaun
Schwierigkeit: zwar einfache Wege, aber sehr nass und mit rutschigen Holzplanken

In der Nacht hat wie angekündigt das Wetter umgeschlagen und es hat stark geregnet. Als ich mich in der Früh auf den Weg machte, war es aber erstaunlicherweise trocken – dafür mit stimmungsvollen Nebelschwaden.

Bald ging es von der Straße in den Wald hinein und dann fing es doch zu regnen an.

Als ich nach etwa fünf Kilometern einen See erreichte, wurde der Regen stärker.

Zum Glück war es von hier keine Stunde mehr bis zu einer Gapahuk, die ich ziemlich nass erreichte.

Hier hatte bereits eine ukrainische Pilgerin Schutz gesucht und gemeinsam warteten wir darauf, dass der Regen nachließ. Als das schließlich der Fall war, machte sich die andere Pilgerin wieder auf den Weg, während ich gleich noch eine frühe Mittagspause einlegte. Danach wanderte auch ich wieder los. Es ging nun ins Moor hinein, was sehr schön und bei diesem Wetter auch etwas mystisch war. Auf diesen Abschnitt hatte ich mich schon sehr gefreut.

Obwohl es immer wieder leicht regnete, war es deutlich besser als angekündigt und schließlich kam sogar ein bisschen die Sonne raus. Die Wege waren allerdings sehr nass und ich musste trotz Holzplanken oft durch fast knöcheltiefes Wasser.

Nach einem kurzen Abschnitt auf einer Forststraße ging es erneut in den Wald und ins Moor. Wie auch schon auf den Kilometern zuvor gab es unzählige Heidelbeeren.

Das Wetter hatte nun im Wechsel alles zu bieten: Sonne, Regen, Wind – und manchmal auch alles zugleich. Da es insgesamt aufklarte, wurde nun auch die Sicht sehr gut.

Nach etwa 20 Kilometern erreichte ich schließlich Skaun, wo ich beim Pfarrhaus auf die ukrainische Pilgerin traf. Sie war diejenige, die keine Gelegenheit zum Telefonieren hatte, beschloss nun aber noch etwas weiter zu gehen. Und ich musste auch nicht mehr anrufen, damit jemand das Pfarrheim aufsperrte, da bereits zwei deutsche Pilger hier waren. Wir richteten uns in den verschiedenen Ecken des Pfarrsaals jeweils häuslich ein.

Nachdem ich die Küche inspiziert hatte, beschloss ich mir eine Tiefkühlpizza zu gönnen und ging im nahen Supermarkt einkaufen.

Später kam noch ein weiterer Pilger an und dabei handelte es sich gewissermaßen um einen Bekannten: Auf dem Abschnitt von Oslo bis Lillehammer hatte ich ständig die Gästebucheinträge von Adrian aus der Schweiz gelesen. Dann hatte ich ihn überholt, als ich mit dem Bus ein Stück übersprungen hatte. Da ich dann eher kürzere Etappen gemacht hatte, hat Adrian mich nun eingeholt – und an den letzten Tagen wiederum von mir immer die Gästebucheinträge gelesen. Jetzt mussten wir natürlich unsere Erlebnisse auf dem Weg und in den Herbergen austauschen.

Um etwa 20 Uhr bekamen wir vier dann noch eine Führung durch die Kirche von Skaun. Die Kirche stammt von 1180 und erhielt kürzlich ein neues Dach. Eine Besonderheit ist das Altarbild, das aus dem Mittelalter stammt und noch immer an seinem ursprünglichen Platz in der Kirche ist. Vergleichbare Altarbilder sind sonst in Norwegen nur noch in Museen zu finden.

Auch wenn ich vor drei Jahren schon die Führung bekommen habe, war es erneut spannend und auch ein schönes Erlebnis gemeinsam mit den anderen Pilgern. Bei Tee und heißer Schokolade ließen wir danach den Abend in der Küche ausklingen.

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