Wege in Europa,  Weitwanderwege

Olavsweg 14: Ryphusan Refugium – Oppdal

Die Fakten
28,3 km 318 hm 859 hm
Start: Ryphusan Refugium
Ziel: Oppdal
Schwierigkeit: lange, aber einfache Etappe

Nach einer sehr frühen und sogar ganz guten Nacht in Ryphusan wachte ich heute auch früh auf und hörte noch ein bisschen Hörbuch. Als ich mich um kurz nach 6 Uhr nach draußen aufs WC schlich, überlegte ich, wie ich Frühstück machen könnte, ohne alle zu wecken. Daher staunte ich nicht schlecht, als bereits lebhafte Betriebsamkeit herrschte, als ich zurück in dir Hütte kam: der Ofen wärmte, Wasser stand am Gasherd und alle zogen sich an.

Nach einem gemütlichen Frühstück, Zusammenpacken und Aufräumen war es dann doch schon kurz vor 8 Uhr, als ich mich auf den Weg machte. Es war noch ganz schön eisig, aber der Wind hatte nachgelassen und es war auch kein Regen in Sicht. Auf einer Straße ging es sanft bergab durch das Vinstradalen. Erneut eine fantastische Landschaft und ein sehr entspanntes Wandern.

Ich kam bei einer alten Schafhütte vorbei und bei einer Quelle, die so gutes Trinkwasser hat, dass es sogar Überlegungen gab, hierher eine Wasserleitung zu verlegen.

Nach ein paar Kilometern blinzelte allmählich die Sonne durch die Wolken und es wurde etwas milder.

Nach etwa 7 Kilometern bog der Weg nach links auf einen kleinen Pfad ab. Man könnte hier auch auf der Straße bleiben, aber ich fand die Abwechslung ganz angenehm. Der Pfad schlängelte sich oberhalb des Flusses entlang und hatte schöne Ausblicke zu bieten.

Bei der St. Mikaels Kapelle, die immer geöffnet ist, machte ich eine Pause. Hier gab es auch einen Pilgerstempel und eine tolle Aussicht durch das Fenster der Kapelle.

Als ich dort Pause machte, holte mich Nils, der Däne, ein und wir gingen ein ganz kurzes Stück zusammen.

Es ging nun eindeutig zurück in die Zivilisation und so führte der Weg bald auch über Weiden und an Bauernhöfen vorbei.

Dieser Hof war allerdings nicht mehr in Betrieb:

Es ging nun über Wiesen und Felder und durch lichte Wälder.

Nach etwa 20 Kilometern kam ich an Nils vorbei, der gerade Pause machte. Ich wollte auch gern nochmal pausieren, hatte allerdings inzwischen keine Snacks mehr und ziemlich Hunger. Daher schritt ich zügig voran Richtung Oppdal. Da ich 2022 die Kirche besucht hatte, aber am Gräberfeld Vang vorbeigegangen war, nahm ich diesmal den Themenpfad durch das Gräberfeld und verzichtete auf den Abstecher zur Kirche. Vang ist mit etwa 900 Grabhügeln eines der größten Gräberfelder aus der späten Eisenzeit in Nordeuropa. Neben vielen kleinen Grabhügeln gab es hier auch interessante Steinformationen zu sehen.

Da es hier etliche Bänke gab, legte ich doch noch eine kleine Pause ein – und wurde prompt nun wiederum von Nils überholt.

Nach dem Gräberfeld waren es nur noch ein paar Kilometer auf der Straße nach Oppdal, wo ich gleich mal zum Einkaufszentrum ging und im Supermarkt ordentlich einkaufte – vor allem viel Obst Gemüse und Joghurt für den heutigen Abend und das Frühstück morgen. Und ich begegnete ein weiteres Mal Nils, der etwas unschlüssig durch die Gänge zog.

Vom Supermarkt war es nicht mehr weit bis zu meiner Hütte in Vekve Hyttetun. Das ist übrigens auch so ein schönes Beispiel, wie sich die Dinge letztendlich immer gut ergeben: Hier war für heute eigentlich ausgebucht und ich ließ mich auf eine Warteliste setzen. Vor zwei Tagen kam dann die Information, dass eine Hütte frei geworden wäre. Perfekt! Sonst hätte ich ein teures Hotel nehmen müssen (da ich zwecks Einkauf unbedingt in Oppdal übernachten wollte) und hier ist es ja viel netter:

Uns übrigens auch ziemlich luxuriös. Erstmals habe ich ein eigenes Badezimmer in der Hütte. Zudem kann man hier Waschmaschine und Trockner gratis nutzen – der Besitzer weiß, was man braucht, wenn man vom Fjell runterkommt. 😉 Und einen Stempel für den Pilgerpass gab es auch noch.

Ja, und somit habe ich das Dovrefjell nun hinter mir gelassen. Ich bin ein bisschen traurig, aber auch erleichtert und Stolz, dass ich das Fjell diesmal ganz alleine bewältigt habe. 2022 waren Kirsti und ich ja großteils zusammen übers Dovrefjell gewandert.

Damit beginnt nun nochmal ein ganz anderer und der letzte Abschnitt auf dem Olavsweg.

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