Wege in Europa,  Weitwanderwege

Hærvejen 3: Bruhnsgård – Vojens

Die Fakten
28,5 km 252 hm 263 hm
Start: Bruhnsgård Herberge
Ziel: Vojens
Schwierigkeit: einfache Wald- und Wiesenwege, Forststaßen

Gestern dachte ich noch, ich würde Kirche von Øster Løgum, die gleich neben der Herberge ist, besser heute bei Sonnenschein fotografieren. Aber kaum setzte ich heute einen Fuß vor die Tür, setzte schon wieder Regen ein. Die Kirche war verschlossen, allerdings war dort gerade eine Frau beim Heckenschneiden und erklärte mir, wo ich jemanden mit Schlüssel finden kann. Da der besagte Herr kein Englisch sprach, fragte ich ihn auf Norwegisch und hatte Erfolg – wobei es vermutlich nicht so schwer zu erraten war, was ich wollte. Die Kirche stammt aus romanischen Zeit und wurde später erweitert.

Kaum hatte ich mich dann auf den Weg gemacht, begann es wieder einmal zu schütten und ich war in Windeseile völlig nass. Und natürlich hörte der Wolkenbruch gerade dann auf, als ich zu einem überdachten Rastplatz kam.

Ich ging erst mal weiter, machte aber bald darauf schon eine frühe Pause, um alles ein bisschen im Wind trocknen zu lassen und meinem Fuß etwas Ruhe zu gönnen, der immer noch wehtat. Danach gab es mit dem Hærulfstein, einem Runenstein aus dem 9. Jahrhundert, ein erstes Highlight.

Es ging interessant weiter, mit schönen Wegen und der Immervald Bro, einer weiteren alten Steinbrücke.

Kurz danach kam ich zur Immervald Herberge, die mir für eine WC-Pause gelegen kam und die ganz ähnlich aussah wie mein letztes Nachtquartier.

Danach konnte ich endlich meine Regenjacke ausziehen, da nun die Sonne immer mehr durch die Wolken blinzelte. Genau zur rechten Zeit für einen der schönsten Wegabschnitte bisher, an zwei Moorgebieten (dem Stengelmose und dem Abkær Mose) entlang.

Schließlich machte ich einen kleinen Abstecher an einem See entlang zur Vedsted-Kirche.

In der Nähe der Kirche war ein Supermarkt, wo ich mir ein Mittagessen kaufte. Praktischerweise kam gleich danach ein toller Zeltplatz mit Hütten, Feuerstellen, Tischen und Toilette. Da es gerade Mittagszeit war und ich etwa die Hälfte des Weges geschafft hatte, legte ich hier eine längere Pause ein und packte meine Aquarellfarben aus.

Es ging weiter über schöne Wald- und Wiesenwege, die meinen geplagten Füßen guttaten.

Nach etwa 22 Kilometern erreichte ich die Tørninger Mühle, über die man hier einiges nachlesen kann. Ich besuchte das Museum, in dem die ganze Mühlentechnil erhalten ist, einschließlich einer Wasserturbine im Keller, die noch in Betrieb ist.

Ein sehr spannender Ort und Kaffee gab’s obendrein. Danach begann mein Endspurt. Eigentlich hätte ich an diesem Tag mit knapp 25 Kilometern gerechnet, aber Abstecher und Besichtigungen hatten die Zahl mal wieder in die Höhe schnellen lassen. Entsprechend müde war ich schon, aber die letzten Kilometer hatten nochmal sehr schöne Pfade und alte Höfe am Weg zu bieten.

Das letzte Stück nach Vojens zog sich dann, aber schließlich erreichte ich die Kirche, die als Wiedervereinigungskirche gebaut und 1926 eingeweiht wurde.

Nun war es nicht mehr weit zu meinem Ziel, dem Campingplatz Vojens. Es ist ein sehr schöner und aktuell recht ruhiger Platz. Neben mir sind noch ein paar Radpilger da. Mit einem aus Berlin unterhielt ich mich noch länger beim Kochen und Essen. Wie die meisten, ist auch er südwärts unterwegs und hat also den Großteil des Hærvejen schon hinter sich.

Fazit: Wunderschöne Wege heute und dazu auch noch die ersehnte Wetterbesserung. Mein rechter Fuß machte sich zwar den ganzen Tag bemerkbar, hat sich aber auch nicht verschlimmert.

5 Comments

Leave a Reply

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert