Hærvejen 1: Flensburg – Kibo shelters
Die Fakten
27,8 km 232 hm 240 hm
Start: Flensburg
Ziel: Kibo shelters (bei Perbøl)
Schwierigkeit: leichte Wege auf Straßen, Waldpfaden und Wiesenwegen
Meine erste Etappe startete in Flensburg, wo ich mir in meiner einfachen Unterkunft Porridge und Tee in der Gemeinschaftsküche machte. Bei Regen ging ich los in die Altstadt und zur Nikolaikirche, die aber noch geschlossen hatte. Daher trank ich erst noch einen Kaffee und kaufte Proviant ein. Danach hatte nicht nur der Regen aufgehört, sondern auch die Kirche war nun offen. Leider wird drinnen wie draußen gerade gebaut, aber ich konnte mich dennoch umsehen und bekam sogar einen Stempel.



Durch die Straßen der Stadt ging ich Richtung Hafen und Museumswerft, wo Boote gebaut und restauriert werden, wie sie vor 100 bis 200 Jahren im Ostseeraum üblich waren.







Da hier einige Baustellen waren, konnte ich nicht ganz meine geplante Strecke gehen (zumindest nicht ohne Umwege) und folgte daher weiter dem Fördersteig, der mich aus der Stadt hinausbrachte und nach etwa 6 Kilometern zum Strand. Da sich mein Rucksack ordentlich anhängte, machte ich ein kleines Päuschen und folgte dann einem sehr schönen Weg an der Flensburger Förde entlang.




Als ich schließlich die Flensburger Förde nach links verließ und in den Wald eintauchte, begann es in Strömen zu regnen. Mein Rucksack war zum Glück eh noch unter der Regenhülle und ich spannte flugs den Schirm auf. Trotzdem wurde ich ziemlich nass, aber nach ein paar Minuten war der Wolkenbruch vorbei und es regnete nur noch leicht weiter. Nahezu unbemerkt überquerte ich die Grenze nach Dänemark und ging auf einem sehr schönen Wiesenweg nach Padborg.


Hier hob ich Dänische Kronen ab und setzte mich dann in den Garten von Oldermorstoft für eine Mittagspause. Oldermorstoft ist ein alter Hof, der seit 1472 bezeugt ist und heute ein Museum beherbergt. Leider hat das montags geschlossen.

Kurz danach stieß ich auf den offiziellen Hærvejen und fand hier auch gleich in nördliche Richtung das erste Olavskreuz (in südliche die Jakobsmuschel). Das gab mir gleich einen ordentlichen Motivationsschub!



Danach ließ auch der erste richtige Stempel nicht lange auf sich warten – ich bekam diesen in der Bov Kirche, deren ältesten Teile aus romanischen Zeit stammen. In den folgenden Jahrhunderten wurde sie umgebaut und erweitert; zuletzt um den Kirchturm im Jahr 1905.



Danach ließ leider der nächste Regen nicht lange auf sich warten und zwar genau, als ich ungeschützt auf der Straße unterwegs war. Da zudem ein kräftiger Wind wehte, war nun mit dem Schirm nichts mehr anzufangen und ich zog rasch die Regenjacke an. Zum Glück ging es bald darauf in den Wald, wo ich etwas geschützter war. Die nächsten Kilometer ging es nun großteils durch einen sehe schönen Wald.


Unterwegs kam mir ein Pilger entgegen, der bereits den ganzen Weg von Hirtshals gewandert war und nun seinem Ziel entgegenstrebte.
Ich nutzte eine Regenpause für eine Rucksackpause beim Bommerlundstein, der 1960 dort errichtet wurde, wo einst ein Gasthof lag. Der Legende nach kam
die Rezeptur des bekannten Bommerlunder Schnapses von einem französischen Reiter hierher, der sie dem Gastwirt als Dank für die gute Bewirtung schenkte.



Gerade, als ich mich wieder auf den Weg gemacht hatte, öffnete der Himmel erneut die Schleusen. Und diesmal nahm der Regen auch so schnell kein Ende mehr. Da konnte ich nur noch zügig die letzten Kilometer bis zu meiner Unterkunft zurücklegen.
Nass und müde erreichte ich schließlich Kibo shelters, einen ganz wunderbaren Ort mit mehreren kleinen Hütten, einer Gemeinschaftshütte und Dusche. Ich habe das „Fass“ für mich; auch die anderen Hütten sind belegt. Bisher haben wir uns nur kurz unterhalten, da Regen und Wind nicht dazu einladen, im recht luftigen Gemeinschaftsbereich zu sitzen. Mal sehen, ob wir später noch mehr ins Gespräch kommen.




Soviel also zu meiner ersten Etappe. Der Weg ist bis jetzt sehr schön und seit Padborg auch ausgezeichnet beschildert. Die Unterkunft ist auch toll und kostet gerade mal 7 Euro. Nur das Wetter lässt noch Luft nach oben.
