Wege in Europa

Ostsee-Wanderung 7: Dierhagen – Graal-Müritz

Die Fakten
11,1 km 28 hm 31 hm
Start: Dierhagen Ost
Ziel: Bahnhof Graal-Müritz

Vor meinem Endspurt blieb ich im Ostseehotel Dierhagen für zwei Nächte, um dort einen reinen Strandtag einlegen zu können. Ich mietete einen Strandkorb, verbrachte den Samstag mit meinen E-Reader und meinen Malsachen am Meer und hatte einen ganz wundervollen Tag. Hier ein paar Eindrücke:

Es war übrigens nicht so leer, wie man anhand der Fotos denken könnte – diese sind in der Früh und am Abend entstanden und tagsüber war doch einiges los, aber es war zum Glück nie überfüllt. Der Strandabschnitt dort scheint allgemein eher ruhig zu sein – ein paar hundert Meter weiter sah es vergleichsweise voll aus.

Gut ausgeruht machte ich mich also am nächsten Tag zu meiner letzten Etappe auf. Eigentlich hätte ich die nächsten zwei Tage noch wandern und ein weiteres Mal im Zelt übernachten wollen, ehe es dann von Rostock zurückginge nach Wien. Allerdings hatte ich wieder einmal umgeplant und beschlossen, dass ich nur noch eine kurze Etappe bis zum nächsten Bahnhof wandern und dann nach Dresden fahren würde, um die restliche Zeit bei Julian zu verbringen.

Viele Planänderungen bei dieser Wanderung, aber dank Zelt hatte ich ja so gut wie nichts vorgebucht und war so relativ flexibel. Auch dazu dann später noch mehr in meinem Fazit.

Nach dem Frühstück machte ich mich also um etwa 9 Uhr auf den Weg. Es ging durch den Wald nach Dierhagen Strand, das mir deutlich touristischer vorkam als Dierhagen Ost. Insofern war ich froh über meine Wahl des Hotels und des entsprechenden Strandabschnitts (nicht, dass ich so kurzfristig noch viel Auswahl beim Hotel gehabt hätte … ;-)).

Es war an diesem Tag sehr schwül und als ich in das Naturschutzgebiet Ribnitzer Moor eintauchte, begann es auch noch zu regnen. Es war allerdings ein so leichter Nieselregen, dass ich gar nicht erst meine Regenjacke auspackte (mit dieser wäre mir viel zu warm gewesen), sondern lediglich meinen Rucksack mit einer Regenhülle schützte.

Den Weg durch das Ribnitzer Moor fand ich sehr schön und es wäre bestimmt auch interessant, hier noch tiefer einzutauchen. Für mich ging es aber nur am Rand entlang gen Südwesten. Ich war an diesem Tag hauptsächlich am Fahrradweg unterwegs und es war ziemlich viel los. Daher wechselte ich kurz vor Graal-Müritz für ein kurzes Stückchen auf den Strand, wo ich aber nicht wirklich eine Stelle finden konnte, an der ich nicht zu sehr einsank. Also ging es zurück auf den „Miteinander-Weg“, den ich in einem sehr ruhigen Moment fotografierte. Zeitweise wurde es hier ziemlich voll und so wurde ich auch Zeugin eines Beinahe-Unfalls zwischen einem Fahrradfahrer und zwei Kindern.

In Graal-Müritz stellte sich für mich die Frage, wie ich meine restliche Zeit gestalten wollte. Ich hatte einen fixen Zug ab Rostock, aber noch ausreichend Spielraum, um dorthin zu kommen. Daher könnte ich entweder gleich zum Bahnhof gehen, den nächsten Zug nehmen und Rostock ein wenig erkunden oder aber noch eine Stunde am Strand verbringen und einen späteren Zug nehmen. Während ich auf der Seebrücke noch vor mich hinüberlegte, zogen sehr dunkle Wolken auf und ich beschloss, schleunigst den letzten Kilometer zum Bahnhof zu gehen.

Weit war ich noch nicht gekommen, als es auf einmal zu schütten begann. Ich hielt mich gar nicht erst damit auf meine Regenjacke aus dem Rucksack zu kramen, da mir diese vermutlich nun auch nicht mehr viel gebracht hätte, sondern rannte los. Ich kann euch sagen, dass es wenig Spaß macht mit einem 10-kg-Rucksack zu sprinten, aber ich war so darauf konzentriert schnell den Bahnhof zu erreichen, dass ich das Gewicht in dem Moment kaum spürte.

Kurz vor dem Bahnhof machte ich eine Pause bei einer Bushaltestelle, um hier etwas zu Atem zu kommen und abzuwarten, ob der Regen nachlassen würde.

Schließlich konnte ich nicht länger abwarten und so rannte ich noch das letzte Stück zum Bahnhof, wo ich ziemlich durchnässt in den Zug einstieg.

Zum Glück trocknet Funktionskleidung sehr schnell und so erreichte ich Rostock schon halbtrocken. Da hier die Sonne vom Himmel schien, machte ich noch eine ganz kleine Runde durch die Stadt, ehe ich schließlich in den Zug nach Dresden stieg.

Fazit: Eine nette kleine Etappe zum Abschluss, wobei der Regen im letzten Moment nicht hätte sein müssen. Die kurze Besichtigung von Rostock rundete meinen Aufenthalt an der Ostsee noch schön ab. Ehe ich in einem eigenen Beitrag nochmal mehr ins Detail gehe, kann ich hier schon sagen: Es war eine ganz wundervolle Zeit!

4 Comments

  • Karin Schickmayr

    Den gemütlichen Tag am Strand, der auf den Fotos sogar sehr gemütlich ausschaut, hast du dir wirklich verdient! Es freut mich auch, dass du noch einen gelungenen letzten Wandertag hattest! Nur der Regen hätte ja wirklich nicht mehr sein müssen – allerdings macht er halt auch wieder bewusst, wie unmittelbar man der Natur und all ihren Launen bei einer solchen Art des Urlaubs ausgesetzt ist, was andererseits eben auch die vielen wunderschönen Eindrücke ermöglicht. Ich bin zwar noch sehr auf dein Fazit dieser Wanderung gespannt, habe aber den Eindruck, schon sagen zu können: Willkommen im Club (der Ostseefreunde) ;))

    • Judith

      Ja, der Strandtag war sehr gemütlich und ich muss sagen, dass ich ein großer Fan von Strandkörben bin. 😉
      Abgesehen von diesem Regen am Ende hatte ich ja sehr großes Glück mit dem Wetter. Und besser zu diesem Zeitpunkt als bei den Nächten im Zelt.
      Dem Club der Ostseefreunde trete ich gern bei!

  • Konstanze

    Ich habe gerade deine Ostsee-Wanderung nachgelesen und bin (wieder einmal) hingerissen von deinen Fotos! So schöne Landschafte, so schöne Sonnenuntergänge und das Meer … ich liebe Wasser so sehr! 🙂 Wie schön, dass du – vom letzten Tag abgesehen – solches Glück mit dem Wetter hattest und deine Unterkünfte sahen in der Regel auch wirklich gut aus. Ich drücke die Daumen, dass du noch eine Lösung für die Übernachtung im Zelt findest – so flexibel zu sein, ist ja schon von Vorteil, aber guter Nachtschlaf ist eben auch sehr wichtig. *g*

    • Judith

      Ich liebe Wasser auch so sehr und die Gegend dort ist so traumhaft schön. 🙂
      Die Vorstellung vom Wandern mit dem Zelt finde ich einfach toll, aber an der Umsetzung hapert es noch. *gg*

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