Wege in Österreich

Von Bad Goisern auf den Predigtstuhl

Die Fakten
7,9 km 892 hm 400 hm
Start: Bad Goisern Jodschwefelbad
Ziel: Wurmstein (Parkplatz Predigtstuhl)

Meine letzte Wanderung hatte ein besonderes Ziel: Ein Lesehotel in Wurmstein, nicht weit unterhalb des Predigstuhls, für das ich einen Gutschein hatte. Ich machte mich also vergangenes Wochenende auf den Weg nach Bad Goisern, von wo aus ich eigentlich das Salzkammergut-Shuttle (ein Rufbus-System in der Region) für die weitere Anreise nutzen wollte. Allerdings konnte ich den ganzen Vormittag niemanden unter der angegebenen Nummer erreichen und auch meine E-Mail wurde nicht beantwortet. Da ich zum Glück nur mit meinem Wanderrucksack unterwegs war, beschloss ich, meine Wanderung also nicht erst im Hotel, sondern bereits beim Bahnhof zu beginnen. Da der Wanderweg nicht direkt in Bad Goisern beginnt, sondern bei der Station Jodschwefelbad, wo nicht alle Züge stehenbleiben, musste ich erst noch mit einem Regionalzug dorthin zurückfahren. So war es schon nach halb zwei, als ich endlich startklar war. Da die Berge zu diesem Zeitpunkt noch in den Wolken verschwanden, hatte ich meine Zweifel, ob ich viel Aussicht haben würde, machte mich aber hoffnungsvoll auf den Weg, der zunächst im Wald sanft bergauf führte.

Nach einer knappen Stunde hatte ich die Wahl entweder am Höhenweg entlang direkt zum Hotel zu gehen oder zum Gipfel des Predigtstuhls. Ich entschied mich für zweiteres, nahm aber irrtümlicherweise den anderen Weg. Das war ein Glück im Unglück, da dieser auf dem ersten Abschnitt unmittelbar an der Ewigen Wand entlang- und teils durch sie hindurchführt. Es gab hier auch erste schöne Blicke auf die Berglandschaft rundherum.

Nach ein paar hundert Metern wurde mir bewusst, dass ich auf dem falschen Weg war und ich kehrte wieder um. Mein eigentlicher Weg führte mich nun oberhalb der Ewigen Wand steil bergauf. Und zwar richtig steil. Auf etwa einem Kilometer waren hier 400 Höhenmeter zur überwinden.

Da es ziemlich schwül war, kam ich ordentlich ins Schwitzen. Daher war ich froh, als es zwischendurch flacher wurde und sogar kurz bergab ging. Man sieht hier, wie viel es zuvor geregnet hatte, kein Wunder also, dass die Luft nahezu zu tropfen schien. Noch dazu brannte nun die Sonne herunter, aber dafür gaben die Wolken auch die Berggipfel frei.

Das letzte Stück zum Gipfel war schließlich noch einmal ordentlich steil, mit einer Leiter zu Beginn und einer Klettereinlage über Felsen zum Abschluss, ehe ich schließlich das Gipfelkreuz erreichte. Der Ausblick auf den Hallstätter See war traumhaft und entschädigte für den anstrengenden Aufstieg.

Nach einer Pause, bei der ich das Panorama rundum genoss, machte ich mich schließlich auf den Weg bergab. Das erste Stück war sehr steil und meine Beine schon ziemlich müde vom bisherigen Weg. Das mag überraschen angesichts der niedrigen Kilometerzahl, aber der Aufstieg hatte es wirklich in sich gehabt. So eine anstrengende Wanderung hatte ich bisher in diesem ganzen Jahr noch nicht gemacht.

Ich war sehr froh, als ich schließlich die Rossmoosstraße erreichte und auf dieser nun ganz gemütlich die restliche Strecke zurücklegen konnte, bis nach insgesamt etwa drei Stunden das Lesehotel vor mir auftauchte.

Von hier hatte ich auch noch einmal tolle Blicke auf die Berglandschaft und konnte bei dieser Kulisse einen gemütlichen Leseabend verbringen.

Fazit: Eine sehr schöne Wanderung, die zwar nicht lang war, es aber ziemlich in sich hatte. Für die tollen Ausblicke lohnte sich die Anstrengung aber allemal!

2 Comments

  • Moni

    Oft schreibst du ja,dass man am Foto nicht sieht,wie steil es ist. Aber diesmal eindeutig! Das ist wirklich ein heftiger Auf-und Abstieg gewesen.
    Aber super,dass du es geschafft hast, gutes Wetter und schöne Aussicht hattest und dann das coole Hotel zum Abschluss.

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