Wege in Österreich

Von Rekawinkel zur Buchbergwarte

Die Fakten
15,4 km 442 hm 560 hm
Start: Bahnhof Rekawinkel
Ziel: Bahnhof Neulengbach-Stadt

Am Freitag wollte ich zum Ende meines Weihnachtsurlaubs noch das schöne Wetter zum Wandern nutzen und machte mich in einer sehr leeren S50 auf den Weg nach Rekawinkel. Hier gab es statt des angekündigten Sonnenscheins zunächts nur einen nicht angekündigten eisigen Wind, der zwar nicht allzu stark, aber doch ungemütlich war. Als ich Rekawinkel durchquerte und dabei erste Ausblicke in die Ferne hatte, stellte ich fest, dass es im Bergland bereits sehr freundlich aussah, während mich der Weg nach Buchberg zunächst an einer recht grauen Forststraße entlangführte.

Der Weg blieb zum Glück aber nicht so eintönig, sondern wechselte zwischen Schotterstraßen, schmalen Waldpfaden und Feldwegen. Da hier schon sehr eifrige Aufräumarbeiten nach dem Sturm stattgefunden hatten, gab es für mich keine Hindernisse auf dem Weg.

Nach einer guten Stunde, als ich Erlaa-Siedlung erreichte, gab es doch die ersten Sonnenstrahlen, auch wenn ich vorerst nicht allzu viel davon abbekam, da ich in den Wald einbog, um zu römerzeitlichen Hügelgräbern zu gelangen. Als sich der Pfad an diesen vorbei schlängelte, waren nochmal einige Reste des Sturms zu sehen, aber der Weg selbst war frei und so bekam ich schon bald einen ersten Blick auf die Buchbergwarte.

Als es über den Steinbründlweg bergauf zur Warte ging, bekam ich schon einen ersten Vorgeschmack auf den schönen Ausblick, den ich oben – nun bei Sonnenschein – haben würde.

Von der Warte gab es einen traumhaften Rundumblick – ins flache Tullnerfeld, über die Hügel des Wienerwaldes und bis zu Ötscher und Gemeindealpe, mit der Burg Neulengbach im Vordergrund. Selbst der weiße Gipfel des Schneebergs war noch in der Ferne zu erkennen.

Da es auf der Warte recht zugig war und es dort auch keine Sitzgelegenheiten gab, riss ich mich für meine Mittagspause wieder vom Ausblick los und suchte mir einen passenden Platz vor dem Schutzhaus am Buchberg. Dieses hatte ebenfalls geöffnet, aber da ich eine Jause und Tee mit hatte, blieb ich lieber in der Sonne. Beim Schutzhaus sind auch Ziegen und als eine schwarze bei mir auftauchte, fand ich diese noch süß. Aber bald folgten zwei weitere und ehe ich reagieren konnte, waren die schon auf den Tisch gesprungen und wollten mein Jausenbrot und mein Wachspapier klauen, während die dritte meinen Rucksack anknabberte. Ich hatte alle Hände voll zu tun, um alles vor ihnen zu retten und konnte mein Mittagessen dann nicht mehr ganz so entspannt fortsetzen.

Zum Glück verloren sie schnell das Interesse an mir, als es nichts essbares mehr gab und so konnte ich noch ein wenig die Sonne genießen.

Bergab folgte ich zunächst gelben Markierungen, die auch nach Neulengbach führen, aber da ich noch der Laurenzi-Kirche einen Besuch abstatten wollte, bog ich bei einer Kreuzung rechts auf den blau markierten Weg ab.

Bei der Laurenzi-Kirche handelt es sich um eine romanische Rundkirche aus dem 12. Jahrhundert mit Anbauten aus dem 16. Jahrhundert. Leider war sie geschlossen, daher umrundete ich sie nur und ging dann weiter Richtung Neulengbach. Dabei hatte ich tolle Blicke auf die Burg Neulengbach im Gegenlicht. Wenn ich später dran gewesen wäre, hätte ich hier wohl einen schönen Sonnenuntergang beobachten können.

Die Burg kann auch im Zuge von Führungen besichtigt werden; aktuell ist aber leider Winterpause. Daher ging ich nur an der Außenmauer entlang und stieg dann über die Palffystiege hinunter nach Neulengbach, wo ich mich nicht mehr genauer umsehen konnte, da ich den nächsten Zug erreichen wollte (was mir auch gelang).

Eine erstaunlich schöne Tour mit besseren Fernblicken, als ich erwartet hätte. Da ich gern mal einen Sonnenuntergang von der Buchbergwarte aus genießen sowie die Burg besichtigen möchte, werde ich dieser Gegend sicher nochmal einen Besuch abstatten.

2 Comments

  • Konstanze

    Mir fällt gerade auf wie wenig du dich bei den letzten Touren quer durchs Gelände schlagen oder wegen verwirrender Wegführung umdrehen musstest! Was ist da los? Nimmst du nur noch „harmlose“ Wanderwege oder hattest du wirklich so viel Glück in letzter Zeit? 😉

    Da ich mich im Gegensatz zu dir nicht mit den Ziegen rumschlagen musste, konnte ich über deine Begegnung mit ihnen schmunzeln – ich habe das Gefühl, dass Ziegen und Katzen den selben Dickkopf haben, wenn es ums Essen geht. Und so schön ich deine Ausblicke übers Land finde, aus irgendeinem Grund finde ich gerade das Foto mit der Burgmauer und der Bank besonders ansprechend. Ich bin schon gespannt, wann du diese Wanderung wiederholst und ob du dann Glück mit dem Sonnenuntergang haben wirst!

    • Judith

      Hehe, ich würde mal sagen, dass die Querfeldeintour unter und über Baumstämme durch das Sturmgebiet bei Mitterbach ausreichend war für mindestens fünf Touren. *g* Aber abgesehen davon hatte ich in letzter Zeit wohl einfach Glück.

      Die Bank an der Burgmauer lädt auch sehr zu einer Lesepause ein, finde ich. Wenn auch eher zu einer anderen Jahreszeit.

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